Zurück zu den Quellen, Teil 3/20 (Böhmen 1924)

Geschrieben von randomizer am 26. Oktober 2005 22:48:58:

dem blinden jüngling wurde bereits vieles in den mund gelegt, besonders aber das buch von max erbstein ist SEHR unseriös. bei der folgenden quelle haben wir es aber offensichtlich mit wirklichem sagengut zu tun (interessant ist eher, was der "anderer Wahrsager" andeutet, siehe unten)

entnommen aus: Jungbauer, Dr. Gustav: Böhmerwald-Sagen, Jena 1924, S. 172

Des blinden Jünglings Weissagung

In uralter Zeit verkündete ein blinder Jüngling, daß einmal der Wald zugesperrt sein werden wird und daß eiserne Straßen um den Wald und durch den Wald gebaut werden würden. Damals sprachen die Leute ungläubig: „Wie kann man den Wald zusperren? Und eine eiserne Straße! So viel Eisen kann es ja gar nicht geben!“ Heute ist der Wald, der Fürsten und Grafen gehört, durch Mauern, Schranken und Schlagbäume abgesperrt und die Eisenbahn zieht auf eiserner Straße durch den Wald.

Derselbe Jüngling sagte auch den Weltkrieg voraus. Es würden dann aus den Fenstern der Häuser in Kuschwarda Brennesseln wachsen und die Kirche werde in einen Roßstall verwandelt sein. Ein anderer Wahrsager herentgegen sagte: „Der Kleinste im Morgenlande wird den Krieg beginnen, der zum Weltkriege wird. Dieser wird so lange dauern, bis ein Bauer, der sich mit einem Laib Brot auf den großen Felsen bei Ober-Lichtbuchet flüchtet, diesen aufgegessen haben wird.“





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