Re: Putin & Russland (Speziell für Sol)

Geschrieben von Sol am 26. Oktober 2005 10:44:

Als Antwort auf: Putin & Russland (Speziell für Sol) geschrieben von warlord am 25. Oktober 2005 16:25:25:

Hallo Warlord

Danke für dein ausführliches Posting.
Sobald ich Zeit habe werde ich es genauer lesen.
Woher hast du dein Wissen bezüglich Rußland ?

Ciao

>Hallo Forum!
>Hallo Sol!
>Sorry, dass ich mich erst mit Verspätung melde aber ich war etwas unter Zeitdruck.
>In deinem posting geschrieben von Sol am 21. Oktober 2005 18:40: Als Antwort auf: Der Putschversuch in Moskau vom August 1991 (Hintergrundinfos) geschrieben von warlord am 21. Oktober 2005 16:40:41 schreibst du:
>Könntest du noch die weitere Geschichte erläutern, vor allem wie du Putin + Gefolge nach der Jelzin Ära siehst
>Ich werde versuchen was ich machen kann.
>Ich muss gestehen ich habe noch kein eindeutiges Bild, aber folgende Situation ergibt sich für mich heute in Russland und scheint plausibel zu sein:
>Ich schätze Putin heute in etwa so ein wie Stalin im Kampf gegen Trotzki. Stalin war Kommunist und auch Trotzki war Kommunist. Soweit so gut. Ich habe aber schon darauf hingewiesen, dass Stalin eher nationalrussisch ausgerichtet ist und Trotkzi als Agent des Illuminatennetzwerkes aus der City of London Internationalist. Im Machtkampf zwischen Trotzki und Stalin siegte Stalin. Damit verlor die City of London temporär ihren grossen Einfluss auf die UdSSR. Sie musste sich dann mit Stalin arrangieren. Bereits zur Zarenzeit hatte die City of London grossen Einfluss in Russland, da sie z.T. mit russ. Bankiers und Grossgrundbesitzern, die durch Geschäftsverbindungen mit London (Pelz-& Getreidehandel) verbunden waren. Auch einige russ. Großfürsten, die den Zaren Nikolaus hassten fungierten als Vertrauensleute der City of London und versuchten sich in die russ. Aussenpolitik (va. gegenüber dem deutschen Reich am Vorabend des 1. Weltkrieges einzumischen). Mehrere Mordversuche und letzlich die Ermordung des Wundermönchs Rasputin im Jahre 1916 dürfte ebenfalls auf das Konto der City of London gehen obwohl die ausführenden Hände russ. Adelige waren.
>Du wirst dich vielleicht erinnern, dass ich gesagt habe, dass Jelzin als "Liebling des Westens" eigentlich ja für die City of London gearbeitet haben muss, da er die Sowjetwirtschaft an die Oligarchen verscherbelte. Es war
>auch der Jelzin Clan, der Putin nach Moskau in den Kreml geholt hatte. Dem Jelzin Clan dürfte Putins Loyalität gegenüber seinem politischen Ziehvater, dem Bürgermeister von St. Petersburg Anatoly Sobchak (zwischen 1992 und 1996 war Putin sein Assistent), imponiert haben und deshalb holten sie Putin in den Kreml und liessen ihn Schritt für Schritt die Karriereleiter aufsteigen. Vom kleinen Präsidialamtsbeamten bis hin zum Geheimdienstchef. Eine Bilderbuchkarriere.
>Putin muss offenbar erkannt haben, dass Jelzin & Co. vollkommen korrupt sind und das Land in den Ruin führen und vollkommen vom Westen (City of London und USA) abhängig machen was Putin & Co. nicht zulassen wollten und versuchten wieder rückgängig zu machen, siehe z.B. YUKOS
>Eine der wichtigsten Kontakleute zwischen City of London und Jelzin war sicherlich der Oligarch Boris Beresovski. Nachdem Putin Präsident wurde holte er eigene Leute aus St- Petersburg und Freunde aus seiner KGB Zeit und fing an sie in Schlüsselpositionen in Kreml und der Regierung zu bringen und langsam aber sicher gegen den Jelzin Clan und dann gegen die Oligarchen selbst vorzugehen.
>Es ist kein Zufall dass der Freund von Michal Chodorkowski und ebenfalls Oligarch Boris Beresovski nach London flüchtete, als Putin einen Haftbefehl gegen in ausstellen lies.
>Es war auch der Oligarch Boris Beresovski, der den alkoholkranken Jelzin veranlasste gegen Jewgeni Primakow vorzugehen und ihn als Premierminister Russlands zu entlassen. Boris Beresovski flüsterte Jelzin zu, dass Primakow ein Auge auf Jelzin Postens (russ. Präsident) geworfen habe, was aber nicht stimmte. Ende der 90er Jahre war Beresovski der wichtigste Berater von Jelzin.
>Es gab auch oft zwischen den beiden peinliche Szenen in aller Öffentlichkeit, die klar zeigten wer wirklich das Sagen hatte, nämlich Beresowki und nicht Jelzin. Einmal sollte Jelzin in Moskau ein neues Hotel eröffnen als eine Art PR-Kampagne. Jelzin sollte durch ds Hotel geführt werden und sich ein Bild davon machen wie toll eingerichtet es war und das nur die besten Materialien verwendet wurden. An diesem öffentlichen Termin waren natürlich auch Presse und TV Stationen dabei. Der Hotelmanager und viele offizielle Vertreter und Funktionäre waren ebenfalls anwesend. Jelzin war der Ehrengast. Auch Beresovski war dabei. Der Hotelmanager wollte Jelzin den Weg in die schönen Räumlichkeiten des Hotel weisen und bat ihn als wichtigster Gast (Ehrengast) voranzuschreiten. Jelzin blieb stehen schaute sich hilflos um und wartete bis Beresovski zu ihm kam und Jelzin forderte Beresovski als erstes die Räume zu besichtigen und erst dann würde er Jelzin hineingehen. Die ganze Sache war ziemlich peinlich weil es auf einmal so aussah als ob Beresovski von Jelzin zur wichtigsten Person des Tages gemacht wurde. Es gab noch andere Begebenheiten zwischen diesen beiden Personen, die zeigten, dass Jelzin nichts unternahm ohne auf "Ratschläge" (=Befehle) von Beresovski zu hören.
>Dann zog Jelzin die Notbremse so wie Beresovski wollte und entliess Primakow. Primakow wusste aber ganz genau, dass er seinen Rauswurf als Ministerpräsidenten Beresovski zu verdanken hatte und seither sind beide Erzfeinde. Primakow löste am 11. September 1998 Sergej Kirienko als Ministerpräsidenten ab und wurde im Frühling 1999 wieder abgelöst (rausgworfen) und durch Sergej Stepaschin im Mai 1999 ersetzt.
>Erinnere dich auch zu Beginn des Kurskdramas (ich meine das gesunkene U-Boot Kursk) als Putin im kurzen weissen Hemd auf der Krim stand und das Fernsehintervie gab, dass alles in Ordnung sei und die russ. Marine alles im griff habe. Hinter Putin stand Primakow und guckte ebenfalls in die Fernsehkamera. Schon ein Zufall, dass beide zur gleichen Zeit an diesem Ort waren und das Primakow auch dort war wo Putin war. Primakow und Putin haben in Beresovski und die anderen Oligarchen gemeinsame Feinde gehabt und das schweisst vielleicht zusammen.
>Ich glaube, dass Putin & Co. die nationalrussische Fraktion bilden, die heute in Russland versucht, gegen das Wirken der City of London die durch die russ. Oligarchen und korrupte & bestechliche Beamte vorzugehen. Die Oligarchen sind stark international und anti-russisch eingestellt und wollten Russland und die Bürger ausplündern. Putin & Co. schritten dagegen ein. Die einzige Möglichkeit für Russland gegen die Intrigen der City of London zu bestehen ist der starke Staat (der naturgemäß nicht sehr demokratisch sein kann).
>Putin & Co. machen das natürlich nicht nur aus Liebe zu Mütterchen Russland sondern wollen natürlich auch selbst Macht (und auch Geld) dabei abstauben, aber sie sind eher am Erhalt Russlands interessiert als, dass sie die Zügel so schleifen lassen wie Jelzin, der für wenige Hundert Mio Dollar und ein paar Mio auf sein schweizer Nummerkonto ganze Staatsbetriebe (z.B. Ölindustrie) die Milliarden wert waren einfach so an die Oligarchen verscherbelt, die Agenten der City of London sind.
>Es gibt eindeutige Beweise, dass der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) Putin geholfen hat belastendes Material gegen Chodorkowski zu bekommen, damit Putin & Co. überhaupt gegen Chodorkowski Anklage erheben konnten um Yukos wieder in russ. Staatsbesitz zu bringen. Schröder ist ein enger Freund von Putin und kritisierte Putin nicht während andere Politiker sehr wohl Putin hart kritisierten. Also so böse wie manche Putin darstellen wollen ist der Mann vermutlich garn nicht.
>Ich hoffe ich irre mich nicht in der Person Putin.
>Die Bemühungen Putins zur Stärkung des russ. Staates wurden von der City of London mit Unterstützung aus den USA (CIA) auch entsprechend beantwortet: Siehe das Kursk Drama, wo es Vermutungen gibt, dass eine US-Uboot die russ. Marinemanöver beobachtete und es dann zu einem Zwischenfall kam. 2 Tage nach dem Kursk-Drama als noch Hoffnung bestand die Matrosen zu retten kam der CIA-Chef Tenet zu einem überraschenden Blitzbesuch nach Moskau. Zufall?
>Die Orangene Revolution in der Ukraine wurden ebenfalls vom Westen (City of London, CIA und auch mit Vatikan-Unterstütung) durchgeführt um den Einfluss Russland im postsowjetischen Raum zu untergraben und zu schwächen. Putin und der russ. Geheimdienst haben genügend Beweismaterial die diese Version bestätigen.
>Die Terrorüberfälle (z.B. Schulmassaker in Beslan) von Moslemterroristen dürften ebenfalls von der City of London unterstützt worden sein um Putin und Russland zu schwächen. Low-Intensity Warfare mit einer starken Komponente von psychologische Kriegsführung. Ziel ist Russland überall zu treffen und zu schädigen wo es nur geht.
>Die ultimative Rückversicherung Russlands gegen die Provokationen der City of London sind die russ. Streitkräfte und das Nuklearpotential. Hätten die Russen keine starke Armee und die Atomraketen hätte die City of London Russland schon längst zerstückelt.
>Ich kann mir auch vorstellen, dass wenn die City of London die Nerven verliert und Putins Bemühungen Russland zu stabilisieren zu erfolgreich sind, dass es einen Mordversuch gegen Putin geben könnte. Ich hoffe ich irre mich. Diese City of London ist es auch, die heute die USA (durch die aggressive Aussenpolitik der Neocons) im Nahen Osten gegen die arab. Staaten (zuerst Irak) und jetzt Syrien und Iran hetzen will.
>Mein Posting ist leider wieder etwas lang geraten aber ich hoffe ich konnte deine Frage einigermassen beantworten so wie ich die Lage einschätze.
>Wie siehst du die Situation in Russland und die Person Putin?
>Gruß
>warlord



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