Putin

Geschrieben von another am 25. Oktober 2005 17:01:46:

Als Antwort auf: Putin & Russland (Speziell für Sol) geschrieben von warlord am 25. Oktober 2005 16:25:25:

>Ich muss gestehen ich habe noch kein eindeutiges Bild, aber folgende Situation ergibt sich für mich heute in Russland und scheint plausibel zu sein:
>Ich schätze Putin heute in etwa so ein wie Stalin im Kampf gegen Trotzki. Stalin war Kommunist und auch Trotzki war Kommunist. Soweit so gut. Ich habe aber schon darauf hingewiesen, dass Stalin eher nationalrussisch ausgerichtet ist und Trotkzi als Agent des Illuminatennetzwerkes aus der City of London Internationalist. Im Machtkampf zwischen Trotzki und Stalin siegte Stalin. Damit verlor die City of London temporär ihren grossen Einfluss auf die UdSSR. Sie musste sich dann mit Stalin arrangieren.

Das könnte durchaus wahr sein, denn niemand hat dem illuminierten Unternehmen "Weltrevolution" -unabsichtlich- mehr geschadet als Stalin. Man muss wohl davon ausgehen, dass Stalins inkompetente, rein auf Gewaltherrschaft ausgerichtete Politik die weitere Verbreitung des Kommunismus bis auf Jahrzehnte hinaus erheblich erschwert hat. Ihm ist es zu verdanken, dass der Westen die Gefahr erkannte, die vom Kommunismus ausgeht, und sich entsprechend dagegen rüsten musste, sowohl ideologisch als auch militärisch. Erst nach Stalins Tod konnte der Schaden am Unternehmen "Weltrevolution" behoben werden, und das Mittel mit dem dieser Schaden behoben werden sollte war die unter Chruschtschow entstandene Langzeitstrategie.

>Du wirst dich vielleicht erinnern, dass ich gesagt habe, dass Jelzin als "Liebling des Westens" eigentlich ja für die City of London gearbeitet haben muss, da er die Sowjetwirtschaft an die Oligarchen verscherbelte.

Da ist ein Denkfehler, es gibt seit Chruschtschow keinen Unterschied zwischen den Interessen der "City" und den kommunistischen Machthabern. Die Oligarchen wurden vom KGB eigens in ihre Positionen gebracht und mit Parteivermögen ausgestattet um die sowjetische Wirtschaft zu "privatisieren". Die Botschaft lautete ganz simpel: "Westen, sieh her, wir haben eine Wirtschaft in Privatbesitz". Dass Putin inzwischen gegen diese Oligarchen vorging und sie teilweise enteignete, dürfte v.a. innenpolitischen Propagandazwecken dienen.

>Ich glaube, dass Putin & Co. die nationalrussische Fraktion bilden, die heute in Russland versucht, gegen das Wirken der City of London die durch die russ. Oligarchen und korrupte & bestechliche Beamte vorzugehen.

Hier liegt derselbe Irrtum, die Front zwischen Oligarchen und Putin ist eine Propagandashow. Man erinnere sich, dass erst der KGB (Putins eigener Verein) den Oligarchen ihren Reichtum zuschanzte, den sie zeitweilig verwalten durften. Auch wenn Putin diesen Reichtum inzwischen wieder verstaatlicht hat, so hat sich an den wahren Besitz- und Machtverhältnissen nicht wirklich etwas geändert.




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