Re: Wer betreibt den EU-Beitritt der Türkei wirklich?
Geschrieben von Wolfi am 06. Oktober 2005 17:43:
Als Antwort auf: Wer betreibt den EU-Beitritt der Türkei wirklich? geschrieben von warlord am 06. Oktober 2005 16:24:13:
hallo warlord
Peter Scholl-Latour beschreibt es sehr gut in seinem Buch "Weltmacht im Treibsand" wer die Türkei unbedingt in die EU drücken möchte.
Und die Weigerung der Ösi-Politiker, war auch mal wieder nur Augenauswischerei.
Da haben einige ihr Süpplein gekocht, und die Bevölkerung für dumm verkauft.
Da ist die Zeit "Mitternacht" für die Verhandlungen abgelaufen,nimmt man eben die nächste Zeitzone her, ist ja auch noch Europa und alles ist wieder in Butter.
Aber dafür wird jetzt gleich noch mit Kroatien verhandelt.
Gruß Wolfi
>Hallo Forum!
>Der mögliche Beitritt der Türkei ist ein heiss diskutiertes Thema in letzter Zeit. Besonders nachdem es den starken Widerstand Österreichs gegen den Vollbeitritt der Türkei gegeben hat. In Brüssel und Ankara freute man sich, daß Angela Merkel von der CDU/CSU bei den Bundestagswahlen so schwach abgeschnitten hat denn es wird gehofft, daß damit die Gegner eines Türkeibeitritts stark geschwächt wurden.
>Die Mehrheit der Bürger in der EU sind aber klar gegen einen Beitritt der Türkei. Besonders seit den beiden gescheiterten EU-Referenden in Frankreich und Niederlanden hat sich gezeigt, daß das was die Bürokraten in Brüssel wollen nicht das ist was die Bürger in Europa wollen. Diese Meinung kümmert die Bürokraten und Kommissare in Brüssel aber nur sehr wenig. Die Meinung der Bürger hat in der EU heute keine Relevanz wenn sie gegen die Ziele der Bürokraten in Brüssel ist.
>Es ist sicherlich kein Zufall, daß die Bürger in Deutschland über die Einführung des Euros und über die EU-Verfassung eben nicht abstimmen durften obwohl beide ganz massive Auswirkungen auf die Bürger und das Land haben. Die deutsche Bevölkerung hatte nicht die demokratische Möglichkeit darüber zu entscheiden und damit über ihr eigenes Schicksal abzustimmen. Das Europaprojekt verkommt immer mehr zu einem Projekt für die Polit- und Wirtschaftseliten während die Mehrheit der Bürger in Europa im Regen stehen gelassen wird. Daraus ergibt sich, daß immer mehr Bürger die EU bereits abgeschrieben haben und als gescheitert betrachten.
>Bei den letzten Europawahlen war die Beteiligung der Bürger bereits unter 50%, da die Bürger von der EU sehr enttäuscht und frustiert sind. Die Arbeitslosigkeit in Europa ist hoch, wirtschaftspolitisch geht nicht mehr viel und dort wo die Bürger in Europa abstimmen konnten wie z.B. in Frankreich und den Niederlanden bei der EU-Verfassung, da fallen die Urnengänge klar negativ aus. Das was die Bürger wollen ist eben nicht das was die EU-Bürokraten oder die Wirtschafts- & Finanzinteressen wollen. Die Kluft wird immer größer. Die EU ist heute in einer schweren Existenz- und Identitätskrise. Ihre Handlungsfähigkeit ist zum Stillstand gekommen und die Zukunft ist sehr ungewiss geworden.
>Die Kräfte die heute massiv einen EU-Betritt der Türkei betreiben sind in erster Linie internationale Konzerne aus Europa und den USA und interessanterweise auch die US-Regierung selbst, die starke Lobbyarbeit Brüssel betreibt und dies zu erreichen. Diese gezielte Lobbyarbeit kostet natürlich viel Geld und ist demokratiepolitisch sehr bedenklich, denn damit wird die Mehrheit der Bevölkerung (ähnlich wie in den USA) von politischen Entscheidungsprozessen völlig ausgeschlossen. Ohne starke Lobby geht weder in Brüssel noch in Washington etwas. Die Stimmen der Normalbürger zählen bei solchen Entscheidungsprozessen nicht viel.
>Mann muß sich also die Frage stellen ob die Interessen der obig genannten Gruppen (v.a. die US-Regierung) wirklich mit den Wünschen der Bürger in Europa übereinstimmt. Vermutlich nicht.
>Folgende Fragen drängen sich auf:
>Welche Ziele verfolgen diese Kreise, die nicht die Mehrheit der Bürger in Europa vertreten mit dem Türkeibeitritt zur EU wirklich?
>Sicherlich keine im Sinne der Bürger Europas!
>Ist die Türkei überhaupt ein Land, daß in die EU passt?
>Auch hier ein klares Nein. Die radikale Unterdrückung der Kurden und die Verweigerung von Eigenständigkeit und Autonomie sind eindeutig. Auch die Ermordung von 1,5 Mio. christlichen Armenieren nach Ende des 1. Weltkriegs wird bis heute von der Türkei negiert oder ignoriert. Beim Völkermord an Nichtchristen (z.B. Juden) geht ein Aufschrei durch die Welt. Der dokumentierte Völkermord an den christlichen Armeniern scheint niemanden auf der Welt oder in Brüssel aufzuregen. Warum ist das so? Lest mal das Buch von Franz Werfel. "Die 50 Tage des Mussah Dagh". Sehr aufschlussreich.
>Zur Gründung der Türkei ist auch noch nicht das letzte Wort gesagt und vieles ist in der Öffentlichkeit leider nicht bekannt.
>Nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches am Ende des 1. Weltkrieges waren es gerade die Ententemächte England und Frankreich, die massiv in die Innenpolitik des neuen Staates Türkei eingegriffen haben und über diverse politischen Bewegungen (z.B. die Bewegung der "Jüngtürken" und Freimaurerlogen) Einfluß auf die Türkei nehmen wollten.
>Die Ermordung der christlichen Armenier ging massiv auf das Konto der "Jungtürken" zu denen auch Kemal Atatürk zu rechnen ist als sie in den 20er Jahren die Macht in der Türkei ergriffen. Diese Jungtürken war eine Gruppe von jungen und fanatischen Politakteuren, die zu einem erheblichen Teil gar nicht aus der Türkei selbst stammte sondern aus Griechenland in die Türkei geschleust wurden ähnlich wie Lenin und Trotzki nach Russland für die Oktoberrevolution.
>Diese "Jungtürken", die zu einem erheblichen Teil aus der griech. Stadt Saloniki kamen, haben bereits während des 1. Weltkrieges politische Agitation betrieben und damit versucht das Osmanischen Reich durch innere Unordnung zu schwächen. Es ist kein Geheimnis, daß die Jüntürken massiv unterstützung von franz. und britischen Freimaurerlogen erhielten.
>Noch heute wird in der Türkei der Staatsgründer und "Vater der modernen laizistischen Türkei" von der mehrheitlich moslemischen Bevölkerung der Türkei verehrt. Gemeint ist natürlich Kemal Atatürk, der "Türkmen Batschi" (=Vater aller Türken), der 1923 den osmanischen Sultan absetzte und die türkische Republik ausrief. Von 1881-1938 war Kemal Atatürk (mit bürgerlichen Namen Mustafa Kemal Pascha) türkischer Offizier und der erste Staatschef in der Türkei.
>Wie gesagt verehren viele (mosl.) Türken Kemal Atatürk, der die laizistische (also nichtreligiöse) Türkei begründete. Soweit so gut. Was aber nur wenige Türken wissen ist, daß Kemal Atatürk Hochgradfreimaurer (bis zu seinem Tod war) und in der Freimaurerloge "Macedonia Resorta Veritas" in den Bund der Freimaurer aufgenommen wurde. Diese Loge operierte auch von griech. Salonniki aus und wurde vom französischen Großorient (Grand Orient de France) und von englischen Freimaurerlogen im Auftrag der City of London unterstützt um eine "freimaurerische" Republik in der Türkei zu installieren, was mit Kemal Atatürk dann auch umgestzt wurde.
>Der französische Großorient war und ist auch heute noch eine sehr einflußreiche franz. Freimaurerorganisation, bei der auch der franz. Ministerpräsident Francois Mitterrand, der Freund von Helmut Kohl, als Großmeister tätig war.
>Noch eine kleine Ergänzung zur heutigen Lage in der Türkei, die schon seit Jahren unter eine chronischen Wirtschaftskrise (hohe Arbeitslosigkeit und Hyperinflation) leidet:
>In den letzten 2 Jahren gab es in der Türkei einige spektakuläre Anschläge, die zumeist "offiziell" der Terrororganisation Al Quaida in die Schuhe geschoben wurden. So wurden z.B. britische Einrichtungen wie etwa die türkische Zentrale der britischen HSBC Bank (HongKong Shanghai & Banking Corporation) in Akara, eines der wichtigen Finanzinstitute der City of London angegriffen. Auch Attentate auf britische Diplomaten (britisches Konsulat) waren dabei. Auch Einrichtungen von türk. Freimaurerlogen in Ankara wurden Ziel von Anschlägen. In den westlichen Medien wurde darüber wenig bis keine Hintergrundinformation geliefert. Soweit ich mich erinnern kann erfolgte der Anschlag auf die HSBC und das britische Konsulat im November 2003. Der wahre Grund für diesen Terror gegen britische Einrichtungen dürfte weniger mit AlQuaida zu begründen sein als vielmehr aus dem Umstand, daß nur wenige Monate zuvor die britische HSBC Bank unter sehr dubiosen Umständen eine größere türkische Bank, die in einer finanziellen Notlage war, zum Schnäppchenpreis gekauft und dies zum Schaden der früheren Eigentümer und türkischer Sparer, die bei dem Zwangsverkauf dieser türkischen Bank an die britische HSBC große finanziellen Schaden erlitten. Der Anschlag auf die HSBC Zentrale in Ankara und andere britische Einrichtungen (brit. Konsulat) ist also kein Zufall gewesen sondern dürfte eine "Racheaktion" gewesen sein weil die HSBC Bank die finanziellen Notlage der türkischen Bank schamlos ausgenutzt haben. Die britische HSBC Bank ist neben anderen brit. Großbanken wie Natwest (Nationalwestminster Bank), Barclays Bank und Midland Bank und einflußreichen Privatbanken die wichtigsten Finanzgruppen der City of London.
>Wir sehen auch hier wieder, daß Al Quaida Terror vermutlich dazu benutzt wird um die wahren Hintergründe vertuschen zu helfen und dem Kampf gegen den Terror eine Existenzberechtigung zu geben.
>Zusammenfassung:
>Diejenigen Gruppen und Kräfte die heute versuchen die Türkei in die EU einzuschleusen zielen eher darauf ab das Christentum in Europa zu schwächen. Diese Gruppen sind sicherlich nicht christlich sondern stark nichtchristlich und freimaurerisch orientiert. Gerade deshalb soll die Türkei in die EU kommen, denn auch in der EU sind die Freimaurer heute ein wesentlicher Machtfaktor. Die moderne Türkei ist weniger ein moslemischer Staat sondern wurde vielmehr als eine Freimaurer-Republik konzepiert. Um sicherzustellen, daß dies so bleibt hat die (türkische) Armee das letzte Wort im Land und diktiert eigentlich die Politik. Die unzähligen Militärputsche in der Türkei (das NATO Mitglied ist) sind der beste Beweis dafür. Auch dies ist ein Grund die Türkei nicht in die EU aufzunehmen, da diese Staatspolitik vollkommen undemokratisch ist. Die Türkei ist eben kein demokatrisches Land.
>Leider wirken die USA, die ja selbst als 1776 als Freimaurerrepublik konzepiert wurde, heute federführend mit die Türkei in die EU zu manövrieren und dies zum Schaden des christlichen Europas. Ziel dürfte es sein das christliche Element in Europa zu schwächen und damit den antichristlichen Kräften in die Hände zu spielen. Vielleicht wird jetzt auch klar warum dem christlichen (katholischen) Kroatien überdurchschnittlich große Probleme in Brüssel wegen einem möglichen EU-Beitritt bereitet werden während die nichtchristliche Türkei mit offenen Armen von den Bürokraten in Brüssel empfangen wird.
>Gruß
>warlord
- Re: Wer betreibt den EU-Beitritt der Türkei wirklich? Zwobbel 07.10.2005 08:45 (0)