Visionen - Fenster zu einer anderen Wirklichkeit
Geschrieben von Johannes am 24. September 2005 14:26:38:
Hallo,
auf der Suche nach weiteren Infos zur Bernadette von Lourdes, die unten genannt wurde, habe ich einen interessanten Text von Reinhold Ortner gefunden. Da er damit auf die weiteren Ausführungen in seinem Buch hinweist, nehme ich mir mal die Freiheit, etwas ausführlicher zu zitieren:
Fenster zu einer anderen Wirklichkeit
Von Reinhold Ortner
Für viele Menschen ist nur glaubwürdig, was sie mit ihren normalen Sinnen erfassen können. Phänomene, die außerhalb dieser Wahrnehmung liegen, tun sie als phantastische und irreale Vorstellungen ab.
Nehmen wir einmal an, es gäbe einen überdimensionalen Film, der die gesamte Geschichte des Lebens bis ans Ende der Zeiten enthält. Auf diesem Film spielt sich auch das Leben aller Menschen ab, die sich gerade in ihrem irdischen Dasein befinden. Sie sind unausweichlich in den strengen zeitlichen Ablauf von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses Filmes eingebunden. Zurückliegendes können sie nicht mehr beeinflussen. Ihre Zukunft ist noch nicht eingetreten. Sie liegt auf dem Film noch vor ihnen. Ihrer Wahrnehmungsfähigkeit ist allein das in Raum und Zeit Gegenwärtige erkennbar, aktuelles Reden, Denken und Tun zum Beispiel. So erleben sie ihr persönliches Dasein diesem überdimensionalen Film verhaftet, aus dem ihre begrenzte Sinneswahrnehmung nicht herausgelöst werden kann.
Durchbrechen von Raum und Zeit. Wie aber wäre es, wenn sich jemand vom Eingebundensein in diesen Zeitenfilm lösen und ihn aus der Entfernung betrachten könnte? Aus dieser Distanz wäre es möglich, das gesamte Geschehen aller Zeiten zu überblicken, sowohl Vergangenes wie auch Zukünftiges, Nahes wie auch Entferntes. Anders ausgedrückt: Wer der Raum-Zeit-Schranke verhaftet ist, erlebt den Anfangsteil des Filmes schon abgespult, den anderen Teil als erst weiterlaufend. Dem nicht an die Zeit-Raum-Schranke gebundenen Betrachter ist auch die allerletzte Szene des Weltenfilms im Voraus schon erkennbar.
Es gibt Menschen, welche in verschiedenen Stufen die Fähigkeit haben, die Zeit-Raum-Schranke zu durchbrechen, im kurzen Aufleuchten einer bestimmten Erkenntnis oder in begrenzten Phasen eines übergreifenden Schauens aus der Distanz. Ich kenne solche Menschen. Sie haben zum Beispiel telepathische Erkenntnisse, hellseherische Fähigkeiten, retrospektive (in die Vergangenheit gerichtete) Gesichte oder praekognitive (voraus erkennbare) Visionen....
Verborgene Realität. Realität ist also nicht nur das, was wir mit unseren gewohnten Sinnen erfassen. Nehmen wir ein Beispiel: Es ist Nacht. Ein Wanderer nähert sich einem Dorf. Er versucht, mit den Augen die Dunkelheit zu durchdringen, um zu erfahren, was es dort gibt. Trotz konzentrierter Anstrengung gelingt es ihm nur, Menschen und Dinge in nächster Nähe zu erkennen. Was dahinter ist, bleibt ihm verborgen. Er könnte jetzt sagen: Dort gibt es nur das, was ich sehe. Etwas anderes ist nicht existent. Da tritt ein weiterer Wanderer hinzu. Er besitzt ein Infrarot-Fernglas. Mit dessen Hilfe erkennt er weitere Personen, Tiere, Bewegungen und Geschehnisse, die der andere Wanderer nicht wahrnimmt. Ähnlich wie das Infrarot-Glas eine Möglichkeit bietet, Unsichtbares sichtbar zu machen, besitzen manche Menschen bislang noch unerforschte Wahrnehmungs-Fähigkeiten, mit deren Hilfe außersinnliche Erkenntnisse gelingen. Darf man da grundsätzlich behaupten, solcherart Wahrgenommenes sei unwirklich? Nein. Wir dürfen davon ausgehen: Es gibt diese reale und zugleich verborgene transzendente Wirklichkeit. Und es gibt Menschen, denen ein Spalt geöffnet wird, durch den sie diese wahrnehmen.
Mystische Visionen. Auf Grund solcher Überlegungen glaube ich auch den Aussagen christlicher Mystik, die schon immer von Menschen berichtet, welche in ihren Visionen die Raum-Zeit-Schranke durchbrachen. Ich habe zum Beispiel die Texte von Anna Katharina Emmerich, Therese Neumann und Maria Valtorta kritisch gelesen. Dabei gewann ich die Überzeugung, dass es sich bei deren Visionen zweifelsohne um eine Raum und Zeit überwindende außersinnliche Schau handelt. Sie berichten von außersinnlichen Erfahrungen des Sehens, Hörens, Riechens und Fühlens. Zugleich machen sie genaue und konkrete Angaben über geschichtlich und geografisch nachweisbare Einzelheiten, die nur historischen oder archäologischen Fachleuten bekannt sein können. Manche ihrer visionären Erkenntnisse waren so neu, dass sie erst im Nachhinein durch wissenschaftliche Nachforschungen bestätigt wurden. Auch die Aussagen der heiligen Bernadette von Lourdes und der Seherkinder von Fatima halte ich für echte Visionen. Bei diesen wird der Inhalt von Botschaften teilweise in Form symbolhafter Mitteilung verdichtet und veranschaulicht. Wir sollten daher gerade bei religiösen Visionen unterscheiden: Es kann sich einerseits um eine außersinnliche Schau vergangenen, zukünftigen oder aktuell räumlich entfernten Geschehens handeln, andererseits um die Übermittlung konkreter Botschaften oder Mitteilungen, die überwiegend Bildcharakter (Kardinal Ratzinger) tragen.
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Zum Thema Visionen erschien von Prof. Dr. Reinhold Ortner das Buch Die Berge werden erbeben: Außersinnliche Wahrnehmungen, Visionen, Prophezeiungen im Christiana Verlag, Stein am Rhein (1985).
Bitte hier weiterlesen: http://www.heiligerantonius.org/messaggero/pagina_articolo.asp?IDX=42IDRX=9
Gruß
Johannes
- Re: Visionen - Fenster zu einer anderen Wirklichkeit Artemis 24.9.2005 17:11 (0)