Kaum

Geschrieben von Swissman am 23. September 2005 02:11:59:

Als Antwort auf: vieleicht doch ! geschrieben von Merlin am 22. September 2005 08:42:

Hallo Merlin,

>Die Amerikaner können ihre Schlagkraft nicht sinnvoll gegen eine Guerillarmee einsetzen gegen eine normale Armee aber dafür um so besser !

Das ist eine blosse Frage der Taktik, die man anwendet: Es gibt selbstverständlich Mittel und Wege, die dazu geeignet wären, den wahhabitischen Banden das Rückgrat zu brechen - die Kriegsgeschichte kennt durchaus entsprechende Fälle: Die Waffe, die in solchen Fällen anzuwenden ist, ist das Verhör. Dazu ist allerdings die uneingeschränkte Rückendeckung seitens der Politiker sowie eine nachrichtechnische (Teil)quarantäne der Aufstandsgebiete vonnöten.

Zudem mag es durchaus sein, dass man bei einer ganz bestimmten Firma mit Haupsitz in Langley früher oder später ernsthaft in Erwägung ziehen wird, ob man nicht eine Tochterfirma mit irakischen Mitarbeitern gründen will, deren Geschäftsfeld das, nun ja, endgültige Lösen von Problemen wäre... (rechtlicher Hinweis: Diese Aussage ist keinesfalls als Aufruf an Privatpersonen zu werten, selbst in die Problemlösungsbranche einzusteigen [von einem solchen Schritt rate ich, ganz im Gegenteil, sogar eindringlichst ab!] - ich spekuliere lediglich über eine allenfalls denkbare Erweiterung des Geschäftsfeldes einer ganz bestimmten Firma, die sich überdies in hundertprozentigem Staatsbesitz befindet...)

>Es ist ein Unterschied ob man gegen Panzerbrigaden oder einen unsichtbaren Feind bekämpft. Die reguläre Iranische Armee könnten die US-Armee mit leichtigkeit niederschlagen!

Sicherlich kannst Du uns auch sagen, wo die US-Armee die dazu notwendigen Truppen hernehmen soll...

Tatsache ist, dass fast alle Einheiten der US-Armee derzeit fest gebunden sind und für eine Verlegung auf andere Schauplätze nicht zur Verfügung stehen - das "Verdienst" dafür geht an Herrn Clinton und seine Clique.

Überdies vergisst Du offenbar, dass die irakische Armee zu Beginn des dritten Golfkrieges lediglich noch ein Schatten ihrer selbst war: Aufgrund des nahezu totalen Embargos konnten sich die irakischen Streitkräfte von ihrer Niederlage im zweiten Golfkrieg niemals auch nur ansatzweise erholen (und die damals erlittene Niederlage war - aller rhetorischen Prahlerei Saddam Husseins zum Trotz - personell, materiell und psychologisch absolut verheerend).

Beispielsweise war die Luftherrschaft der USA von Anfang an gegeben, da die irakische Luftwaffe praktisch keine einsatztauglichen Maschinen mehr besass. Manche (meiner Meinung nach glaubwürdige) Quellen wollen übrigens wissen, dass eine ganze Anzahl wichtiger Offiziere der Republikanischen Garden kurz vor dem Waffengang mit grösseren Bargeldbeträgen und der Zusicherung freien Geleits gekauft worden sein sollen. - Jedenfalls wäre dies eine plausible Erklärung für das an sich blamable Abschneiden des Gros' der Republikanischen Garden.

Anders als der Irak verfügt der Iran über eine durchaus ernstzunehmende, modern ausgerüstete Streitmacht. Zudem begünstigt die iranische Topographie, im Gegensatz zur topfebenen irakischen Wüste, eindeutig den Verteidiger. Wir müssen auch den Umstand in Rechnung stellen, dass die öffentliche Meinung in den USA nach gut 1000 Gefallenen bereits erste Ansätze von Kriegsmüdigkeit zeigt...

>Nur was danach kommem könnte, ist vieleicht wieder ein G-krieg gegen die Bevölkerung a la Irak und solch eine Krieg kann man nie gewinnen!

Ich empfehle den Film "La bataille d'Algers".

>Auch Schiffe werden sie vieleicht 1-3 verlieren aufgrund der ss-22 Raketen.

Die SS-N-22 Sunburn ist eine ernstzunehmende Waffe, die mit derzeit einsatzfähiger Technologie praktisch nicht zu stoppen ist. Den Verlust von bloss drei Schiffen halte ich daher für recht optimistisch. Weit mehr Kopfzerbrechen muss den Amerikanern allerdings der Umstand bereiten, dass Teheran mit der SS-N-26 Yakhont über die derzeit wahrscheinlich gefährlichste Anti-Schiffs-Rakete verfügt.

Die Yakhont wird in Salven abgefeuert und sucht sich ihre Ziele völlig autonom - der erste Flugkörper nähert sich dem Zielgebiet auf einer erhöhten Flugbahn, während die restlichen Marschflugkörper sich nur knapp über Wellenhöhe bewegen und für gegnerisches Radar nicht zu orten sind. Die Führungsrakete sucht mit ihren Sensoren nach potentiellen Zielen. Diese werden selbständig klassifiziert, nach ihrer Wichtigkeit bewertet und den einzelnen Missilen zugewiesen.

Mit erster Priorität werden allenfalls vorhandene Flugzeugträger bekämpft. nach der Zerstürung des Hauptzieles, des Flugzeugträgers, übernehmen die nachfolgenden Yakhonts automatisch die Begleitschiffe. Falls die Führungsmaschine abgeschossen werden sollte, übernimmt sofort einer der folgenden Flugkörper seine Position und Aufgabe.

Da die Yahkont über eine Reichweite von 300km verfügt, ist jeder Punkt im Persischen Golf erreichbar. - Selbst ein blosser Luftschlag gegen den Iran birgt daher das reale Risiko des vollständigen Verlustes einer Trägerkampfgruppe in sich...

mfG,

Swissman


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