Pestverdacht in Indien
Geschrieben von warlord am 18. Februar 2002 14:51:27:
Grüsse!!Pestverdacht in Indien
Bisher starben vier Menschen an einer Krankheit, deren Symptome denen der Lungenpest entsprechen. Vorläufige Tests verliefen positiv. In der Hauptstadt Neu Delhi werden Vorkehrungen gegen eine mögliche Epidemie getroffen.
Die Pest wird vor allem von Rattenflöhen übertragen. | (c) Archiv
NEU DELHI (ag.). Gleichzeitig mit einem vierten Todesfall hat sich in vorläufigen Tests der Pestverdacht in Indien bestätigt. Ein endgültiges Analyseergebnis des Nationalen Instituts für Ansteckende Krankheiten (NICD) stehe jedoch noch aus, berichtete der Fernsehsender Star News. Am Montag starb ein vierter Mensch an einer Lungenkrankheit, deren Symptome denen der Lungenpest entsprechen.
Das erste mutmaßliche Opfer der Krankheit war am 2. Februar im nördlichen Bundesstaat Himachal Pradesh gestorben. Eine Woche später war seine Frau tot. Am vergangenen Freitag erlag eine Besucherin der Krankheit. Acht Patienten, die unter den Symptomen leiden, sind unter Quarantäne. Beim bisher letzten Ausbruch der Pest in Indien waren 1994 etwa 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Krankheit ist mit Antibiotika heilbar.
Die Ungewißheit nach den ersten Verdachtsfällen steigerte die Angst in der Bevölkerung. In Rohru in Himachal Pradesh flohen Menschen aus dem Krankenhaus, in dem Patienten mit der mysteriösen Krankheit behandelt wurden.
Eine Spezialklinik der Hauptstadt Neu Delhi wurde beauftragt, die nötige Ausrüstung und Medikamente bereit zu halten. A. K. Walia, der Gesundheitsminister von Delhi, beklagte, daß in der Hauptstadt täglich 1.000 Tonnen Müll liegen blieben. Die Abfälle ziehen Ratten an. Flöhe können den Pesterreger von Ratten auf Menschen übertragen.
Bisher letzte Pest-Epidemie 1936 auf Malta
Als Schwarzer Tod brachte die Pest unter anderem zwischen 1347 und 1352 in Europa immer wieder Wellen von Tod und Verderben über die Menschheit. Antibiotika und bessere Hygiene haben die bakterielle Infektionskrankheit stark eingedämmt. Nach Epidemien 1910 in der Mandschurei und 1936 auf Malta tritt die Pest heute nur noch örtlich begrenzt auf.
Der Erreger Yersinia pestis wird vor allem durch Bisse von Rattenflöhen oder, bei Lungenpest, durch Tröpfcheninfektion übertragen. Aus der Beulenpest, bei der die Erreger von den Lymphknoten aus den Organismus überschwemmen können, kann sich die Lungenpest entwickeln.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch dauert bis zu sechs Tage. Im Fall einer Tröpfcheninfektion sind es nur wenige Stunden; sie endet unbehandelt fast immer innerhalb weniger Tage tödlich.
Die Pest ist meldepflichtig. Sie kann sehr effektiv durch eine Kombination von Antibiotika in hoher Dosierung bekämpft werden.
Mfg
Warlord