Schwere Staatskrise in der Ukraine!

Geschrieben von warlord am 08. September 2005 15:45:18:

Hallo Forum!

Nur knapp 9 Monate nach der Orangenen Revolution hat heute Präsident Jutschenko die Regierung von Julia Timoschenko entlassen, da massive Korruptionsvorwürfe gegen sie erhoben wurden, die nicht länger ignoriert werden konnten. Bereits am Samstag trat der Stabchef Sintschenko zurück und hat mehreren Regierungsmitgliedern schwere persönliche Verfehlungen und Korruption vorgeworfen. Auch der Sekretär des Verteidigungsrates Poroschenko und Vizepremier Tomenko sind zurückgetreten. Tomenko sagte, daß er mit der Korruption nichts zu tun haben wollte er deshalb die Konsequenzen zog. Gegen mehrere hohe Regierungsmitglieder und Spitzenbeamte laufen bereits Ermittlungsverfahren. Wir sehen also, daß die Russen wenig bis keinen Enfluß mehr in der Ukraine haben und es trotzdem genauso schlecht läuft im Land als die Russen noch Einfluß hatten. Die Machtcliquen, die heute in der Ukraine sitzen sind mit dem Westen und der Hochfinanz verbündet und von diesen westlichen Machtgruppen in die Regierung gehievt worden. Für die Bürger in der Ukraine hat sich nichts verändert.

Damit haben sich die Versprechungen von Recht, Ordnung, Transparenz und dem Ende der Oligarchen und deren Korruption wegen der die Orangene Revolution ja begründet wurde und man die ukrainische Bevölkerung aufgestachelt hatte, als hohle Phrasen und leere Versprechungen erwiesen.

Der Sohn von Präsident Jutschenko treibt sich im Unterweltmilieu herum und erhält Geld von den ukrainisichen Oligarchen. Präsident Jutschenko macht nichts gegen die Aktivitäten seiner Sohnes und ukrainische Journalisten die darüber Artikel schreiben werden bedroht, entlassen oder erhalten Schreibverbot. Der politische Saubermann Präsident Jutschenko und seine Familie sind leider nicht so sauber wie das im Westen dargestellt wird und Jutschenko hätte sich überlegen sollen ob er mit Timoschenko und Co. wirklich zusammenarbeiten sollte.

Ich habe bereits in einem Posting im Juni drauf hingewiesen, daß es bei der "Orangenen Revolution" nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen ist und diese politische Umwälzung nicht von der ukrainischen Bevölkerung herebeigeführt wurde sondern von der CIA, der City of London und leider auch durch finanzielle Unterstützung durch den Vatikan via Warschau (so wie seinerseits bei der poln. Gewerkschaft Solidarnosc). Deshalb gibt es auch die dipl. Verstrickungen zwischen Polen und Weissrussland bzw. Rußland. Putin und der russische Geheimdienst wissen ganz genau, daß die Polen mitgeholfen haben die politische Ordnung in der Ukraine zu kippen. Die Angriffe auf poln. Diplomaten in Moskau und russ. Jugendliche in Polen, die zu einer diplomatischen Krise zwischen Warschau und Moskau geführt haben sind nur eine kleine Episode in diesem Streit. Auch in Weissrussland wird eine Revolution vorbereitet.

Langsam aber sicher sollten sich einige hier im Forum, v.a. jene, die immer den Westen so hoch loben und gerne eine Breitseite auf die Russen abschiessen, sich fragen ob ihre Sichtweise mit der realen Lage übereinstimmt oder ob hier nicht ein falsches Bild vorliegt und sie sich täuschen haben lassen. Die politische Situation in der Ukraine ist heute nicht besser als vorher. Auf politischer Ebene herrscht sogar eine große Instabilität nach der Entlassung der Regierung in der Ukraine. Jutschenko hat sich definitiv mit den falschen Leuten eingelassen. Die füheren Politiker rund um Janukowitsch, die moskautreu waren und schwer korrupt wurden durch neue Leute ausgetauscht, die nicht moskautreu sondern der City of London und der New Yorker Wall Street ergebener waren aber genauso korrupt und verlogen.

Ich habe in einem früheren posting hier schon erwähnt,. daß Julia Timoschenko, die jetzt von Präsident Jutschenko wegen mangelnden Vertrauens mitsamt ihrer Regierungsmannschaft entlassen wurde in Rußland wegen Steuerhinterziehung und Diebstahl von Staatseigentum steckbrieflich gesucht wurde. Sie aber gleichzeitig in der Ukraine zur Spitzenpolitikern aufsteigen konnte. Timoschenko hat mir ihrem Mann Ende der 80er Jahre durch illegale Rohstoffdeals an der Moskauer Rohstoffbörse den russischen Staat (damals noch Sowjetunion) um Millionen betrogen. Wenn man Diebe und Betrüger in die Regierung lässt darf man sich nicht wundern wenn das nicht gut gehen kann.

Für die Mehrheit der Ukrainer hat sich nichts geändert. Die triste wirtschaftliche Situation hat sich nicht geändert. Es sind nur eine korrupte Cliquen an die Macht gekommen und das mit Hilfe der CIA, City of London etc., die die Bevölkerung und das Land ausplündern!

Sind das die westlichen Werte, mit der man die Bürger in Osteuropa beglücken will?

Die Mehrheit der Ukrainer hat also die Wahl zwischen Pest (westlichen Einfluß) und Cholera (russischer Einfluß) ! Nicht sehr schöne Aussichten.

Ich schäme mich immer wieder wenn ich gewisse Leute hier im Forum sehe, die posten, daß alle Gefahr von den Russen oder den Chinesen ausgehen ohne zu erkennen, daß gewissen Machtgruppen im Westen viel gefährlicher sind. Die City of London und ihre amerikanischen Agenten/Verbündeten haben die Orangene Revolution nicht gemacht, daß es den Bürgern in der Ukraine besser geht sondern, daß sie mehr Einfluß bekommen und die Ukraine noch leichter und besser ausplündern können. Die einfachen Bürger sind diesen Machtgruppen vollkommen egal. Siehe New Orleans!

Man sollte aber immer versuchen eine objektive Sichtweise der Dinge zu haben und nicht versuchen die Entwicklungen in der Welt durch die eigene ideologische Brille (sei es jetzt links oder rechts) zu sehen. Diejenigen hier im Forum, die mit den Russen ein Problem haben, tun sich selbst nichts gutes wenn sie jede Schweinerei, die auf der Welt passiert sofort und immer dem Iwan in die Schuhe schieben wollen, ohne eindeutige Fakten zu haben. Ihr lügt euch doch in die eigene Tasche! Denkschablonen aus der Zeit des Kalten Krieges sind heute nicht mehr hilfreich, obwohl man die Russen trotzdem fest im Auge behalten sollte.

Schön wärs wenn nur die Russen der Feind wärend. Ich habe schon mehrfach erklärt, daß der wahre Feind schon lange tief in den eigenen Reihen steht. Und der Dolch eines "vermeindlichen" Freundes im Rücken kann genauso tödlich sein wie ein russisches Ak-47!

Wohl dem der die Zeichen der Zeit erkennen kann!


Gruß
warlord


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