Re: Röntgen-Blitz gestern um 17:30 GMT

Geschrieben von Helberg am 08. September 2005 13:11:41:

Als Antwort auf: Re: Röntgen-Blitz gestern um 17:30 GMT geschrieben von Zwobbel am 08. September 2005 10:42:38:

>>Im u. a. Link wird als Folge von schweren Störungen des Funkverkehrs gesprochen.
>Gehe ich recht in der Annahme, daß so ein Ding dann auch die Kommunikation der der Armee stören wird. Ich meine nicht einfach den Sprechfunk etc.
>Ich meine vorallem die ferngesteuerten Superwaffen und die elektronisch geführten Einheiten (GPS und so).
>Damit könnte jeder nächste Krieg eine ganz plötzliche Wendung bekommen, wenn so eine richtig krasse Eruption auf der Sonne in die richtige/falsche Richtung geht.

Da diese Eruption mit Strahlung und Teilchenstrom rechtwinklig zur Erde verlaufen ist, sind die Folgen nicht _so_ schwerwiegend.

Folgender Text ist nur noch im Google-Cache vorhanden und bezieht sich auf ein ähnliches Ereignis Ende Oktober 2003 (http://www.creative4you.ch/_Spirit/Foren/topic.asp):


In einer der Fleckengruppen hat sich heute (Dienstag) kurz nach 12 Uhr Ortszeit ein massiver Masse- und Strahlungs-Ausbruch ereignet. Die Röntgenstrahlung stieg innerhalb weniger Minuten auf mehr als das zehntausendfache der normalen Strahlung an und erreichte damit die vierte von insgesamt fünf Warnstufen. Auf der Tagseite der Erde brach der Kurzwellenverkehr dadurch vollständig zusammen. UKW-Anwendungen wie Funktelefone sowie Radio- und Fernseh-Empfang sind hiervon jedoch nicht betroffen. Die Strahlung ist nur von Satelliten messbar, da die Atmosphäre diese vollständig absorbiert.

Bereits kurze Zeit nach dem Ausbruch stiegen die Protonenwerte an und erreichten die erste Warnstufe. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Anstieg noch viele Stunden fortsetzt und dass weitere Warnstufen der fünfteiligen NOAA-Skala überschritten werden.

Bei dem Ausbruch wurden große Mengen Gases von der Sonnenoberfläche mit sehr hoher Geschwindigkeit ins Weltall geschleudert und sind auf dem Weg zur Erde. Experten gehen davon aus, dass bereits im Laufe des morgigen Tages ein massiver geomagnetischer Sturm einsetzt, der auch in vergleichsweise südlichen Breiten sichtbare Nordlichter hervorrufen könnte. Mit dem Eintreffen der Schockfront des Sturms können auch die Protonenwerte weiter ansteigen.

Sehr starke geomagnetische Stürme können sogar zu Stromausfällen führen. Die Aktivität im Erdmagnetfeld induziert sehr hohe Gleichspannungen in Überlandleitungen, die dann Kurzschlüsse durch Überschläge erzeugen. Dies passierte zuletzt 1989 in der kanadischen Provinz Quebec während eines geomagnetischen Sturmes der Stärke 5 auf der 5-teiligen Skala. Auch Satelliten können in Schwierigkeiten geraten: Das schwankende Erdmagnetfeld kann die Lagekontrolle beeinträchtigen.

Kritisch kann die Situation werden, wenn die Protonenwerte die Stufe 4 oder 5 erreichen, was nach jetzigem Stand nicht ausgeschlossen erscheint. In niedriger Höhe hat das keine Auswirkungen, da die Atmosphäre Strahlung und Partikel restlos herausfiltert, gefährdet sind jedoch Insassen von Flugzeugen, die in den Polarregionen in großer Höhe unterwegs sind. Die Strahlenbelastung bei einem transpolaren Flug während eines schweren Protonensturms, beispielsweise von Europa nach Hawaii, entspricht 10 bis 100 Röntgenaufnahmen des Brustraums. Solche schweren Protonen-Stürme treten allerdings nur drei bis vier Mal in zehn Jahren auf, zuletzt Anfang April 2001.

Satelliten kreisen außerhalb der schützenden Lufthülle um die Erde und können von den Protonen beeinträchtigt oder beschädigt werden. Besonders die Mikroelektronik an Bord ist empfindlich; Speicherbausteine können ihre Informationen verlieren, Digital-Kameras liefern verrauschte Bilder. Auch die Sonnensegel können von hochenergetischen Protonen beschädigt werden.

Entsprechend kann ein Strahlungssturm auch zum kompletten Ausfall der Satellitensysteme führen. Bisher sind nur einzelne Systeme ausgefallen aber bei einem entsprechend starken Protonensturm...

Wieweit dies militärische Einsätze beeinflußt, wird natürlich nicht öffentlich gemacht. Was ohne GPS passiert, kann man sich allerdings vorstellen.

Gruß
Helberg


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