Zufällig

Geschrieben von franke43 am 31. August 2005 14:33:33:

Als Antwort auf: Re: Macht das Sinn aus Sicht der Banken ? - JA geschrieben von Zwobbel am 31. August 2005 13:51:17:

Hallo

>Der Sinn ist - nach meiner Befürchtung - die Vernichtung des Mittelstandes.
>Bei der EINE WELT SAUEREI machen doch:
>1. die Reichen mit
>2. die Armen gar nichts
>3. der Mittelstand Ärger
>
>Ich hoffe ich irre mich mit meiner Verschwörungstheorie.

Zufällig habe ich vorhin mal rumgegurgelt, und
zwar zum Thema Leibeigenschaft. Diese ist im
Mittelalter erst allmählich entstanden, wurde
in der frühen Neuzeit erst kodifiziert, und das
ganze 19. Jahrhundert ging drauf, um sie schritt-
weise wieder zu beseitigen.

Kann es sein, dass die Eliten neue Formen der
Leibeigenschaft anstreben ?

Der Mittelstand ist ja ein spätes Phänomen und
hat sich allmählich aus dem Stadtbürgertum
herauskristallisiert, das ebenfalls im späten
Mittelalter als eigene Bevölkerungsschicht
neben Klerus, Fürstenstand (Hochadel), Niederadel
(Ritterschaft) und Bauerntum aufgekommen ist.
Im Frühmittelalter gab es fast keine Städte.

Nur wären die Verhältnisse umgekehrt:

Damals lebten fast alle auf dem Land, also
war die Leibeigenschaft ein Phänomen im
Agrarsektor.

Heute leben umgekehrt fast alle in den Städten
oder deren Nahbereich.

Nur - Preisfrage:

Wenn die Bank Dir den Häusleskredit aufkündigt,
weil der Verkehrswert (ohne Dein Zutun) unter
die Kreditsumme gefallen ist -

glauben die allen Ernstes, dass sie bei der
Zwangsversteigerung die ganze Schuldsumme
reinbekommen ? Es ist doch eher wahrscheinlich,
dass das Haus beim Versteigern WENIGER als den
sonstigen Verkehrswert einbringt.

Ist das ein gutes Geschäft ?

Und wo und wie sollen diejenigen leben, die auf
diese Weise völlig unverschuldet aus "ihrer"
Bleibe vertrieben werden ?

Und wer soll das zu versteigernde Haus kaufen ?
Wer soll es bewohnen ?

Wenn das Einzelfälle sind, dann ist das System
noch in sich logisch. Aber wenn es ein Massen-
ereignis wird, was dann ?

Dann könnte sich alles schnell zu dem oft
prophezeiten Bürgerkriegsszenario auswachsen.

Die Bauernkriege 1524-1526 waren auch kein
grundsätzlicher Aufstand gegen die neue
Leibeigenschaft, sondern in bestimmten
Auswüchsen begründet, die kein vernünftig
denkender Bauer nachvollziehen konnte.

Will man den Bürgerkrieg ? Und was Bürgerkrieg
ist, das hat man in den Dreissigern in Spanien
und dann wieder in den Neunzigern in Ex-Jugoslawien
gut sehen können.

Gruss

Franke


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