Versuch einer Deutung
Geschrieben von Astroplace am 21. August 2005 17:31:16:
Als Antwort auf: Bedrückende Aussage Benedikts geschrieben von Mirans am 21. August 2005 15:08:18:
Ich befürchte, dass der neue Papst bedroht wird, weil er zu "gut" ist.
Heute verfolgte ich die Gottesdienste im Fernsehen, und erschrak, dass ein Papst mich als Nichtchrist so berühren kann. Sein Abendgottesdienst am Marienfeld, draußen im Dunkeln, der künstlich aufgeschüttete Hügel, umstellt von vielen Kerzen, es hat den Geist wie Taize. Der heutige Abschlußgottesdienst - keine ausgeleierten Rituale, tiefe, auch moderne Liturgie, Frauen wie Männer lesen kleine Stellen aus der Bibel in verschiedenen Sprachen vor. Mal wird die Musik untermalt mit einer südamerikanischen Panflöte, dann erschallt eine indische Sithar. Die Musik, unterbrochen von den Predigten, klingt ein wenig eigenwillig und unbekannt, modern, oder ein bißchen nach Mittelalter, aber immer mit starken Spirit.
Die Ansprache des neue Papst ist ein wenig buddistisch: meditativ, und ein Spiel mit Worten, die man nicht immer gleich versteht, wo man nachdenken muss. Er klagt nicht an. Er spricht die Sehnsucht der Menschen nach Veränderung an, etwas zu tun für eine bessere Welt, weil man dann nicht mehr unzufrieden ist mit allem in dieser Welt.
Papst Paul II, spielte sich auch in die Herzen der Menschen (weniger in Deutschland), hatte vor vielen Jahren eine Attacke auf sein Leben.
Das nun der 90jährige Taizegründer zeitgleich zum Beginn des Weltjugendtreffens in Frankreich erstochen wird, könnte eine Warnung an Benedikt sein, es nicht zu weit (im positivem Sinn) zu treiben.
Gruss, Gabriela
- Re: Versuch einer Deutung Samnico 21.8.2005 18:29 (0)