Re: Sozialismus und kath. Kirche in Südamerika

Geschrieben von detlef am 20. August 2005 03:46:27:

Als Antwort auf: Re: Sozialismus und kath. Kirche in Südamerika geschrieben von Johannes am 19. August 2005 23:56:20:

hallo,

>na, sooo eng sehe ich das ja nicht. Und eine sachliche Info zu weltpolitisch entscheidenden Punkte finde ich schon interessant. Ich muß allerdings etwas nachfragen, denn so ganz verstehe ich das nicht bzw. ich bin etwas überrascht. Als Hintergrund kenne ich ein paar Deiner Beitrage im Survivalforum, wo Du Dich kritisch zu den Landbesetzern geäußert hast im Gegensatz zu jenen, die ihr Land Jahr für Jahr bebauen.
>> nein, es ist kein zufall, dass zur zeit alle suedamerikanischen regierungen
>> entweder bereits sozialistisch sind, oder unter starken "linken" untergrund-
>> bewegungen zu leiden haben.

>Unter Mitarbeit von Kuba haben sie ja auch einen eigenen Sender gegründet, der das südamerikanische Gegenstück zu CNN bilden soll. Die beteiligten Regierungen sind meines Wissens nach überwiegend sozialistisch.

das ist mir neu.

>> in diesem und in den nachbarlaendern ist seit mindestens 30 jahren jede pro-
>> testaktion gegen regierungen, firmen oder unternehmer, logistisch (nahrung,
>> transport, geld) von der katholischen kirche unterstuetzt worden.

>Das überrascht mich schon deshalb, weil der kath. Kirche ja in der Regel eine zu große Nähe zum "Kapital" vorgeworfen wird. Okay, ich weiß, es gibt die Befreiungstheologie, aber die stößt im Vatikan nicht auf Gegenliebe. Wenn Du also sagst, daß "die" kath. Kirche das macht, hat dann der Vatikan einzelne regionale Kirchen nicht ausreichend im Griff oder siehst Du das tatsächlich als Politik des Vatikan?

ob das so von rom gewollt ist, das kann und will ich nicht beurteilen.
hier scheinen sich alle patres und bischoefe an diesen geschichten zu beteiligen.

>> (die unterstuetzung von nicht protestierenden, arbeitenden armen menschen
>> blieb in dieser zeitspanne exklusiv den evangelischen freikirchen und
>> sekten, sowie der moon sekte vorbehalten)(*)

>Den evangel. Freikirchen fühle ich mich ja recht nahe, es freut mich also, daß die Unterstützung leisten. Aber die kath. Kirche: Initiert die die Aufstände mit oder läßt sie nur nachher diejenigen nicht im Stich, die beteiligt sind?

dazu nur eines: in meinem laden kaufte eine nonne ein. nahrung und wolldecken.
drei tage spaeter begann eine dieser landbesetzungen mit voller medienbegleitung. einige hundert km von hier entfernt. im tv konnte ich bewundern, dass ein teil der besetzer plastik tueten mit meinem geschaeftslogo hatten. die wolldecken mit identischem muster haette ich ja noch fuer einen zufall gehalten...

Und welcher Teil der Kirche ist das? (Befreiungstheologie vs. Rom)

keine ahnung. nach ansicht der armen, und der mittelstaendler, die ganze kirche.

>Ein großer Thread über die beste Politik sollte das jetzt nicht unbedingt werden, aber mich würde Deine Einschätzung der Situation interessieren.
meine einschaetzung...

ich halte es fuer denkbar, dass die us ihre fruehere lateinamerikapolitik wieder aufnehmen. einfach ueberall, egal mit welchen mitteln, wieder marionettenregierungen einsetzen.
die militaerbasis hier in meiner nachbarschaft wird als drohung gegen die laender ausgebaut werden, die man nicht direkt von den us aus angreifen kann.
wenn die us weiter im orient von einem fehler in den naechsten stolpern, wird ihre macht bald nur noch zur "sicherung" des amerikanischen doppelkontinents reichen.

gruss,detlef


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