... zum aktuellen Wegsehen - da ist was dran

Geschrieben von Baran am 06. August 2005 12:45:58:

Als Antwort auf: Merkwürdig komisch oder Hinweis? @johannes geschrieben von rs am 05. August 2005 21:55:

> ... zum aktuellen wegsehen. Jetzt ist mir das zum 2.ten mal passiert.
> brauch ich jetzt ne brille? ist das nur komisch, oder denke ich nur anders?

Da ist was dran.

Das angebliche "Prophezeiungsphänomen" basiert zum Teil auf einem Verdrängungsprozess - auf dem Wunsch wegzusehen. Es gibt schon einige echte Prophezeiungen und Wahrträume, aber das ist tatsächlich nur ein verschwindend geringer Anteil. Die meisten Themen, die hier aufkommen, sind eigentlich psychologische Themen, die nach außen projiziert werden.

Das Bewusstsein lässt manche Themen nicht zu. Deshalb wählen die Themen einen Umweg und "verkleiden" sich und kommen dann in verkleideter Form ins Bewusstsein. Aus einer Flut an Problemen kann z.B. ein Fluttraum werden. Dieser Verdrängungsprozess ist übrigens vollkommen normal und kommt bei allen Menschen vor.

Nun kann man diese Motive deuten und fragen: "Was haben diese Motive mit mir zu tun?" Damit kann man das Verdrängte wieder reintegrieren.

Wenn man stattdessen diese Motive als "äußere und zukünftige Ereignisse" deutet, dann ist das ein zweiter Verdrängunsprozess. Die Frage "Was hat das mit mir zu tun?" wird damit geschickt umgangen. Die Reintegration wird damit unmöglich gemacht.

Mitunter tritt dann auch noch ein dritter Verdrängungsprozess auf: Psychologische Deutungen der angeblich prophetischen Motive werden konsequent abgelehnt. Damit wird der zweite Verdrängungsprozess stabilisiert.

Ich bin der Ansicht: Wenn man sich mit Prophezeiungen beschäftigen will, dann sollte man diese Verdrängungsprozesse sehr genau kennen, denn sonst werden die wenigen echten Prophezeiungen unter ganz viel psychologischen Motiven begraben.

Wenn man "zum aktuellen wegsehen" liest, dann ist das eine ganz typische "Freudsche Fehlleistung". Das Thema "Wegsehen" wird ganz nebenbei ins Bewusstsein zurück gebracht.

MfG

Baran





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