Re: Fleisch und Blut kommen nicht in das Himmelreich.
Geschrieben von Johannes am 23. Juli 2005 12:29:30:
Als Antwort auf: Fleisch und Blut kommen nicht in das Himmelreich. geschrieben von Leionel am 23. Juli 2005 11:18:12:
> alles steht und fällt mit der Interpretation des Wortes "Israel".
> Viele leben so materiel irdisch gesinnt, das sie "Israel nur dem physisch
> verkörperten Volk zuordnen wollen.
> Aber Gott ist Geist und das sind auch seine Kinder. Unsere Seelen.
Hallo Leionel,
ich kann das durchaus beides stehen lassen, geistig und materiell müssen keine Gegensätze sein.
Als Beispiel kennst Du vielleicht den Spruch "Die Haut ist das Spiegelbild der Seele" (Neurodermitis ist z.B. oft auf seelische Ursachen zurückzuführen).
Wenn ich jetzt sagen würde, die Haut interessiert mich nicht, denn die Seele ist wichtiger, dann stimmt es zwar, daß es eigentlich um die Seele gehen sollte, aber mit dieser Einstellung achte ich nicht mehr darauf, was die Seele über die Haut sagen will.
Mache ich es umgekehrt und achte nur auf die Haut, dann kann ich zwar vielleicht die Symptome unterdrücken, verurteile damit aber die Seele zum Schweigen.
Du siehst also, wenn ich nur auf eine Seite achte, dann schade ich letztendlich sogar beiden Seiten. Was Haut und Seele angeht, da ist natürlich die Seele wichtiger. Aber gerade deshalb, weil sie so wichtig ist, ist es gut, daß sie ihr Befinden über die Haut zeigen kann. Beides gehört zusammen, ich darf das nicht trennen.
Und so sehe ich das auch bei Israel. Natürlich geht es um das geistige Volk, um die Seelen, nicht um Körper oder Blutsverwandschaft. Aber die Bibel zeigt am Beispiel Israels, was sich in der geistigen Welt tut. So zeigt z.B. der Kampf um Jerusalem auf, daß es einen Kampf in der unsichtbaren Welt gibt. Und die Sammlung der zerstreuten Juden (also erstmal ihrer Körper) aus aller Welt, zurück nach Israel, zeigt an, daß es auch im geistlichen Bereich eine Veränderung gibt. "Israel ist der Zeiger an der Weltenuhr Gottes", hat mal jemand gesagt, und ich denke, das trifft es gut. Und hier sind wir direkt beim Thema Prophezeiungen. Denn letztlich geht es nicht darum, was mit Israel und den Juden im sichtbaren Bereich geschieht (ob sie z.B. das eine oder andere Gebiet nun haben oder nicht), aber dennoch: Das, was im sichtbaren Bereich geschieht, das ist ein Ergebnis dessen, was sich am Unsichtbaren tut. Und hier, am Sichtbaren, können wir also erkennen, was sich tut und wie die Zeit steht.
Und dabei versuche ich, mich aus der menschlichen Bewertung rauszuhalten. Natürlich könnte ich einmal die Seite der Palis sehen und einmal die der Juden, und ich könnte für beide Verständnis haben und auf den jeweils anderen schimpfen. Nur, was wäre damit gewonnen? Letztendlich geht es um geistliche Dinge, und die ändere ich nicht, indem ich dort in einen Kampf eintrete, wo sich diese geistlichen Dinge sichtbar zeigen.
In der Bibel sagt uns Gott, daß Jerusalem Seine Stadt ist. Er sagt das zur irdischen Stadt, aber er spricht auch von einem neuen Jerusalem, dem himmlichen Jerusalem. Hier ist auch wieder das himmliche Jerusalem das eigentlich wichtige, aber ich kann die beiden nicht trennen. Der Kampf um das irdische Jerusalem geschieht letztendlich deshalb, weil sich hier der Kampf um das himmliche Jerusalem ausdrückt bzw. sichtbar wird.
Das Unsichtbare können wir nicht sehen (logisch :-)), aber das Sichtbare gibt uns einen Eindruck von dem, was im Unsichtbaren geschieht. Eben deshalb finde ich es wichtig, die beiden (das Sichtbare und das Unsichtbare) nicht zu trennen und gegeneinander auszuspielen. Wichtig ist das Unsichtbare, aber die Bibel zeigt auf, wie sich das Unsichtbare im Sichtbaren ausdrückt. Und so zeigt uns z.B. Israel an, wie spät es ist in der Zeitrechnung Gottes.
Soweit mal meine Gedanken dazu. Mir geht es darum, daß wir das Sichtbare und das Unsichtbare nicht trennen, sondern daß wir verstehen, was uns das Sichtbare über die Dinge zu sagen hat, um die es eigentlich geht.
Gruß
Johannes
- Re: Fleisch und Blut kommen nicht in das Himmelreich. Leionel 23.7.2005 15:06 (0)