Re: Genau hier liegt der Hase im Pfeffer:

Geschrieben von Ahmad Fahmi am 19. Juli 2005 23:17:58:

Als Antwort auf: Genau hier liegt der Hase im Pfeffer: geschrieben von Valentin am 19. Juli 2005 05:25:

>Hallo!
>>Falls Du dich interessierst, unten stelle ich eine islamische Überlieferung (leider auf Englisch), die ähnlich wie Jesus Fall mit den Ehebrecherin. Anders als beim Jesus-Fall wurde das Urteil vollstreckt, denn der Prophet hat zugleich die Staatsgewalt, während die Juden damals die Vollstreckung den Römern überstellten, wie die Kreuzigung Jesus der Fall ist.
>Nein, so einfach ist das nicht: Jesus hatte den Auftrag, die Menschen verzeihen zu lehren. Deshalb, nicht, weil sie keine Befehls- oder Staatsgewalt hatten, nahmen sie (die Juden) die Freisprache der Ehebrecherin an. Sonst hätten sie sie nämlich auch trotz römischer Besatzung steinigen können. Aber sie taten es nicht - nach Jesu' Bespiel. Dafür achte ich die Juden sehr, denn sie haben Jesu Lehre von Liebe und Verzeihen beherzigt.

Ich entnehme Jesus Ansicht aus der Bibel:
„Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten abzuschaffen. Ich bin nicht gekommen, um abzuschaffen, sondern um zu erfüllen. Ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde vergehen, wird nicht der kleinste Buchstabe und kein Strich vom Gesetz vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. So wird ein jeder, der das geringste dieser Gebote bricht und andere dementsprechend lehrt, der Geringste im Königreich des Himmels genannt werden. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht über die der Schriftgelehrten und der Pharisäer hinausgeht, werdet ihr niemals in das Königreich des Himmels kommen“ (Matthäus 5:17-20).

Also, Wozu das Gesetz da ist, wenn es nicht ausgeführt zu werden braucht? Aber andererseits hat er das Verhalten der Pharisäer verurteilt, die die Gerechtigkeit ohne Liebe praktizierten. Insofern hast Du recht, Jesus hat das Verzeihen und die Gnade gelehrt.

Aber was er dann lehrte ist sehr hart:

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. (Matthäus 5:27-30).

Der Prophet Muhammad hat ähnlich wie Jesus mit der Ehebrecherin verfahren. Er hatte sie nur gesagt: "Weh mit dir; geh zurück und bitte Gott um Verzeihung."
Das bedeutet, wenn sie ihm nicht weiter drängte, ist ihr vom Gesetz dieser Welt verziehen worden. Was die Sache mit Gott, ist ihre eigene Sache, Gott aber ist barmherzig und gnädig (So steht am Anfang jedes Korankapitels: "Im Namen Allahs, des Allerbarmers und des Barmherzigen"), wenn sie sich ganz reute, dann wurde Er ihr auch bestimmt verzeihen. Übrigens kann man hier zwischen Muhammad und Jesus vergleichen, Jesus hatte der Frau so gesagt, als der Mob gegangen war:
Jesus fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?
Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Wegen deinem Einwurf, der Prophet hat sie nicht verurteilt, weil sie NUR eine Frau war. Hier gebe ich die Überlieferung ganz vollständig wieder. Sie besteht aus zwei Teilen, der erste teil betrifft einem Mann, der Ma'iz bin Malik hiess, und der zweite betrifft dieser Frau. Der Mann wurde früher verurteilt, der eine Fall aber nicht mit dem anderen zu tun. Die Frau hatte Bezug darauf genommen, als sie sagte: "Ich sehe, du willst mich zurückweisen, wie du Ma'iz bin Malik zurückgewiesen hast."

Die ganze Geschichte kannst unten Du lesen. Die Quelle trage ich auch ein.

Gruss
Ahmad Fahmi

Book 017, Number 4205:
Sulaiman b. Buraida reported on the authority of his father that Ma, iz b. Malik came to Allah's Apostle (may peace be upon him) and said to him: Messenger of Allah, purify me, whereupon he said: Woe be upon you, go back, ask forgiveness of Allah and turn to Him in repentance. He (the narrator) said that he went back not far, then came and said: Allah's Messenger, purify me. whereupon Allah's Messenger (may peace be upon him) said: Woe be upon you, go back and ask forgiveness of Allah and turn to Him in repentance. He (the narrator) said that he went back not far, when he came and said: Allah's Messenger, purify me. Allah's Apostle (may peace be upon him) said as he had said before. When it was the fourth time, Allah's Messenger (may, peace be upon him) said: From what am I to purify you? He said: From adultery, Allah's Messenger (may peace be upon him) asked if he had been mad. He was informed that he was not mad. He said: Has he drunk wine? A person stood up and smelt his breath but noticed no smell of wine. Thereupon Allah's Messenger (may peace be upon him) said: Have you committed adultery? He said: Yes. He made pronouncement about him and he was stoned to death. The people had been (divided) into two groups about him (Ma'iz). One of them said: He has been undone for his sins had encompassed him, whereas another said: There is no repentance more excellent than the repentance of Ma'iz, for he came to Allah's Apostle (may peace be upon him) and placing his hand in his (in the Holy Prophet's) hand said: Kill me with stones. (This controversy about Ma'iz) remained for two or three days. Then came Allah's Messenger (may peace be upon him) to them (his Companions) as they were sitting. He greeted them with salutation and then sat down and said: Ask forgiveness for Ma'iz b. Malik. They said: May Allah forgive Ma'iz b. Malik. Thereupon Allah's Messenger (may peace be upon him) said: He (Ma'iz) has made such a repentance that if that were to be divided among a people, it would have been enough for all of them. He (the narrator) said: Then a woman of Ghamid, a branch of Azd, came to him and said: Messenger of of Allah, purify me, whereupon he said: Woe be upon you; go back and beg forgiveness from Allah and turn to Him in repentance. She said: I find that you intend to send me back as you sent back Ma'iz. b. Malik. He (the Holy, Prophet) said: What has happened to you? She said that she had become pregnant as a result of fornication. He (the Holy Prophet) said: Is it you (who has done that)? She said: Yes. He (the Holy Prophet) said to her: (You will not be punished) until you deliver what is there in your womb. One of the Ansar became responsible for her until she was delivered (of the child). He (that Ansari) came to Allah's Apostle (may peace be upon him) and said the woman of Ghamid has given birth to a child. He (the Holy Prophet) said: In that case we shall not stone her and so leave her infant with none to suckle him. One of the Ansar got up and said: Allah's Apostle, let the responsibility of his suckling be upon me. She was then stoned to death.




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