Re: Glaubenskriege - glaubensluegen

Geschrieben von detlef am 18. Juli 2005 18:04:36:

Als Antwort auf: Re: Glaubenskriege - glaubensluegen geschrieben von Ahmad Fahmi am 18. Juli 2005 09:46:58:

hallo,

>>vergleichst du hier nicht zwei unvergleichliche sachen?
>>einerseits nimmst du als beispiel der auf reue und vergebung und, nicht zu vergessen!, ursaechlich auf wehrlosigkeit basierenden christlichen religion, die sekten und abweichler in deinen vergleich.
>>andererseits nimmst du beim islam die "lauen" schwachglaeubigen zum vergleich.
>>beim islam, zu dessen geboten nun einmal die verbreitung des glaubens und der herrschaft des glaubens mit dem schwert gehoert.
>>deine "liberalen muslime" sind doch in wirklichkeit "islamische atheisten".
>>ausserdem sehe ich noch ein grosses glaubwuerdigkeitsproblem.
>Hallo Detlef,
>Jesus war nicht schwach als er den Urteil zu dem Fall gebeten wurden. Er wurde als Rabbi angesprochen, also man erwartete von ihm ein Urteil. Ob die Pharisäer ihm in die Falle locken wollte, ist anderes Problem.
>Ich vergleiche nicht das Christentum (welches Christenmtum? :-), sie haben zu viele Spaltungen) mit dem lauen Islam, wie Du gesagt hast. Das habe ich nicht getan. was ich getan habe ist die Anhänger der Religionen(eigentlich auch Ideologie, Philosophie oder Politik ganz allgemein) zu systematisiren, damit man eine Vorstellung, wie die Dinge im grossen zusammenhängen. Für mich sind die lauen Muslimen genauso Extremisten wie die Wahhabiten zum Beispiel.

nun, dann hab ich dich da anders interpretiert, als deine intentionen beim schreiben waren.

>Dass man den Islam mit dem Schwert verbreiten muss, ist dein fester Glaube, das kann ich nicht erschüttern.

falsch. ich brauche in dieser hinsicht nicht glauben, sondern nur den koran zu lesen.
oder willst du behaupten, dass da nicht die forderung enthalten ist, die ganze welt zu erobern, damit auf der ganzen welt islamisches recht gelten kann?

>...Gerechter wäre, man soll den Islam in seiner Ganze sehen, einerseits ist er Religion und andererseits Kultur- und Zivilisationsträger, das eine mit dem anderen ist eigentlich nicht zu trennen, deswegen ist es falsch so scharfe Trennung zu machen. Aber, da man analysieren muss, ist die Teilung gerecht fertigt. Wenn Du den Islam als Zivilisationsträger siehst, musst Du mit dem Römischen Reich, dem Englischen Empire oder mit USA vergleichen. Dazu gehört leider und notwendigerweise auch, dass man Kriege führt. In diesem Fall hast Du Recht, man kann den Islam mit dem "schwachen" Christentum nicht vergleichen.

zumindest nicht mit dem heutigen christentum.

>...Die Religion Islam kann man wohl aber mit dem Christentum vergeleichen. Dafür muss man nicht den Blick auf Politik richten, sondern an Glaubensätzen. Schon seit Enstehung hat das Christentum Problem mit Staatsmacht, deswegen ist die Definition der Religion ist auch zu eng, als ob man Religion nicht mit dem Leben zu tun ist. Die Propheten der alten Testamenten, z.B Abraham Kriege führten auch Kriege. Das soll nicht heissen, dass man den Glauben mit dem Krieg verbreitet. Dann ist das wieder dein Glaube. :-) Es muss vielmehr heissen, dass die Religion das Leben stellen muss, nicht in die Ecke kriecht.

mein persoenlicher standpunkt ist folgender:
religionen, als "glaubenssache" kann man halbwegs sinnvoll nur unter einbeziehung ihrer auswirkungen vergleichen.
waehrend z.b. die kreuzzuege klar gegen die aussage des neuen testamentes waren, sind die ausbreitungstendenzen des heutigen islam klar im rhamen der islamischen gebote.

>>fuer moslems ist das luegen gegenueber unglaeubigen ja scheinbar nichts schlechtes. also koennen nichtmoslems einem muselmanen per se nicht glauben.
>>demnach bleibt fuer eine beurteilung nur die beobachtung der taten.
>>die ergibt in meinen augen je nach situation einen aktiv mit gewalt sich ausbreitenden islam (afrika, teilweise asien) sowie einen subversiv unterwandernden islam. (europa) islamisch-religioese terrorakte finden wir nur da, wo die situation den offenen kampf nicht zulaesst.
>>oder hat irgend jemand was von selbstmordattentaten in negerkraals gelesen?
>>sorry, aber der islam, so wie er sich zeigt, (nicht, wie er sich bezeichnet)
>>laesst nur einen schluss zu:
>>jeder christ, oder angehoeriger einer sonstigen religion, oder auch aus dem christlichen kulturkreis hervorgegangener atheist, wird frueher oder spaeter vor der frage stehen, ob er sich bewaffnet gegen den islam wehren will, oder ob er als mensch dritter klasse unter dem islamischen joch leiden will.
>Wenn Du so überzeugt bist, dass Muslime lügen, dann kann man´nichts machen. Aber da Du mit mir redest, habe ich noch Hoffnung, nicht als Lügner genannt zu werden. :-) Gewaltakten im Namen des Islam, wie Du erwähnt hast, verurteile auch, aber nicht so pauschal wie Du gemacht hast.

ich habe jetzt nicht die zeit, dir entsprechende belege herauszusuchen.
ich kann hier bloss anfuehren, dass meine persoenlichen negativen erfahrungen in dieser hinsicht mich dazu brachten, mich ernsthaft mit dem koran, und dem wesen des islam auseinander zu setzen.
was dich persoenlich angeht, habe ich keinen vorschnellen schluss aus deinem nick gezogen. und wenn ich dich in zukunft als luegner bezeichnen sollte, dann wird es als reaktion auf eine offensichtliche luege deinerseits geschehen, aber nicht als vorurteil.

>... Manchmal ist es richtig, dass die Regierung den Islam benutzt hat, die Christen zu unterdrücken, aber nicht nur sie, die Muslime leiden auch. Manchmal ist die Gewalt ausgebrochen, weil sowohl die Christen und die Muslime in einem bestimmten Ort radikalisieren. Also es gibt Staatsunterdrückung und Bürgerkrieg.
>Dass die Armut Ursache für den Islamische Extremismus, wie mache behaupten, ist für mich falsche Analyse. Sie ist nicht die Ursache, aber potentielle Rekrutierungsmasse. Wie man sieht, die Köpfe der Radikalen sind keine armen Leute und auch keine Dummköpfe. Das Problem sind die Despotie in vielen islamischen Ländern, die leider von der Supermacht am Leben erhalten. Wieviele Milliarden Dollars kriegen Ägypten und Jordanien? Wieviele US-Soldaten beschützen Saudis und Kuwaitis? Diese Regierungen unterdrücken die gebildeten Schicht in der jeweiligen Ländern, die auch politisch artikulieren wollen. Das ist gefährlich, wie wir die Folgen sehen können. Das treiben sie zur radikalen Bewegung - nicht nur Islamismus. Vor allem an der AStA der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten in der islamischen Welt stellen die Islamisten die Mehrheit, manchmal bis zu 70 %. Es ist interessant zu sehen, wie die Gedankenstruktur der Leute der exakten Wissenschaft viel mit Wahabismus -ähnlich des (radikalen) Protestantismus- gemein ist. Als Forschungsthema ist es empfehlenswert.

die extreme armut, sehe ich nicht als als grund der despotie.
ich sehe despotie und weit verbreitete extreme armut als folge des islamischen glaubens.
auch sehe ich keinen zusammenhang zwischen armut und despotie zu dem engagement unserer beliebten freunde aus nordamerika.
dieses engagement ist ja noch recht neu. waehrend die islamische kultur, mit ihren kleinen eliten und dem leidenden volk schon jahrhunderte unveraendert geblieben ist.

>Demokratie ist die Lösung, offenen Kampf der Ideen. Es funktioniert halbwegs in Indonesien und der Türkei. Ich glaube, der türkische MInisterpräsident Erdogan hat viel für die Domestizierung des radikalen Islamismus beitragen, genauso der ehemelige Präsident Indonesiens Abdurrahman Wahid. Er war Chef des grössten muslimischen Organisation der Welt(sie heisst Nahdatul Ulama) mit ca. 30 Millionen Mitglieder. Zusammen mit Amien Rais, der auch mal Chef von ca. 15 Millionen starker Islam-Organisation, hat er das demokratische Indonesien nach dem Sturz von Suharto geleitet, also zwei ehemaligen Chefs der Islamisten als Präsident und Volkkongressvorsitzenden. Sie beide haben eine offene Partei gegründet, wo Christen und Buddhisten auch Mitglieder sind. Ich hoffe, in der arabischen Welt findet sofort so was statt, eine echte Demokratie.

ja, aber warum funktioniert das? wegen des islam? oder trotz des islam?

gruss,detlef


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