Kunst, Kultur, Botschaften

Geschrieben von franke43 am 14. Juli 2005 13:48:41:

Als Antwort auf: Re: Warum gerade das ? geschrieben von Backbencher am 14. Juli 2005 12:50:27:

Hallo Hinterbänkler

>Danke, Franke! - für Deine ausführlich Antwort.

Auch ich bedanke mich.

>Noch ist allerdings überhaupt nicht ausgemacht, ob die Kornkreise irgendeine >Botschaft enthalten oder ein Kommunikationsmittel sind. In meinem Beitrag >schrieb ich: "Die Natur fragt uns zum Glück nicht, ob sie auf ein Feld hageln >oder kornkreiseln soll." Hagel oder Wirbelstürme enthalten auch keine >Botschaft für uns, trotzdem akzeptieren wir sie und sie helfen uns auch >manchmal unseren Wahn zu relativieren.

OK das wäre jetzt eine lange Diskussion, die nur sehr
bedingt hierher gehört.

Aber mal soviel:

Die Auswirkungen eines Wirbelsturms oder Hagels sind
statistisch kontrolliert, d.h. sie unterliegen dem
Zufallsprinzip. Daraus lässt sich nix ablesen.

Die Kornkreise - oder eigentlich Kornfiguren - sind
in der Regel planvoll und enthalten komplexe Muster.
Diese Muster entstehen nicht durch zufallsgesteuerte
prozesse wie Hagel oder Wirbelwind, sondern durch das
planerische Vorgehen planender Geister.

Wobei ich noch nix dazu sagen will, welche Geister
das sein könnten.

Die Kornfiguren erscheinen planvoll, und daher kann
man ihnen auch unterstellen, dass sie sinn-voll
gedacht sein könnten. Vielleicht nicht für uns und
für den Bauern, der sich ärgert.

Für wen dann ? Und gemacht von wem ?

Die Kornfiguren haben ein paar Eigenschaften, die
jeder kennt, die man sich aber trotzdem in die
Erinnerung zurückrufen sollte:

- Sie sind sehr gross, also für Menschen vom Boden
aus sehr schwer zu überblicken. Die Wesen, die sie
herstellen, müssen entweder von oben agieren oder
ein enormes Orientierungsvermögen mitbringen.

- Sie sind nach oben ausgerichtet, d.h. also von
weit oben am besten zu sehen. Also können sie nicht
in erster Linie für uns Menschen gedacht sein, weil
sich die meisten von uns nahe am Boden aufhalten.

- Sie sind oft isoliert in einsamer Landschaft,
also müssen die "Ansprechpartner" sehr mobil sein
und einen guten Überblick haben.

- Sie sind planvoll und enthalten daher vermutlich
irgendeine für uns undeutbare "Aussage".

- Sie sind nur kurz haltbar, weil sie bei der Ernte
wieder vernichtet werden.

Falls Menschen die Kornkreise machen - was ich immer
noch glaube - dann sind das ausgesprochene Sonder-
begabungen, und sie tun es um Aufmerksamkeit zu erregen
(allerdings anonym, weil sonst Prozess am Hals). Das
wären dann wahrscheinlich ähnliche Typen wie die
Graffitimaler mit ihren Sprühdosen. Die meinen
auch dass sie Kunst erschaffen, wissen aber dass
sie sich nicht erwischen lassen dürfen.

Falls andere (wer ?) die Kornfiguren machen, dann
sollten wir vielleicht mal versuchen sie aufzuspüren.
Denn es muss doch interessant sein, wer sich da auf
"unseren" Feldern zu schaffen macht, und wie, warum
und für wen.

>Deshalb schrieb ich auch: "Sich über so was zu ärgern scheint mir eine >Energieverschwendung zu sein." Solange wir keine Erklärung für die Kornkreise >haben, sollten wir mit ähnlicher Achtung, wie wir sie den Hagelstürmen >entgegenbringen, auch mit jenen umgehen.

Ich kenne keinen Bauern, der Hagelstürmen mit Achtung
begegnet.

>Ich gehe übrigens nicht davon aus, daß die 'echten' Kornkreise von Menschen >gemacht wurden. Es gibt zu viele ungeklärte oder von Menschen nicht machbare >Phänomene dabei.

Dann stellt sich aber die Frage, wer sonst ? Denn
aus "Zufall" entstehen so komplexe Gebilde nicht, das
widerspricht dem Entropiesatz.

Viele würden dann sofort vermuten, es müsse sich um
"Ausserirdische" handeln, denn da könnten einige
Motive stimmen:

- Leichtes Agieren von oben aus der Luft

- Mitteilungen an ihre Kollegen, die ebenfalls da
oben unterwegs sind (so eine Art Wegmarken) ?

Damit würden wir jetzt in den Sumpf der UFO-Diskussionen
abgleiten, in denen meiner Meinung nach seit Jahr-
zehnten immer die falschen Fragen gestellt werden.

Kämen aber auch andere - irdische - Wesenheiten
in Frage, die mit uns Menschen die Intelligenz
gemeinsam haben, aber für uns nicht sichtbar
sind (Feen, Trolle, Elfen, Erdgeister, Schrate etc.).

Über die Existenz solcher Wesen wissen wir nur,
dass sie in uralten Märchen massenweise vorkommen,
und dass wir nicht wissen können, ob sie existieren
oder nicht, solange sie sich nicht von sich aus
offenbaren.

Für die Naturwissenschaft bedeutet das nicht, dass
diese Wesen nicht existieren, weil wir sie nicht
systematisch beobachten und messen können, sondern
dass die klassische Naturwissenschaft sich damit
nicht befasst, weil sie nicht über geeignete
Methoden verfügt.

>Die Natur/Schöpfung ist weitaus breiter angelegt, als das was wir - vor allem >mit unserem recht materialistischen Weltbild - verstehen können. Ich weiß >nicht ob es ETs, Elfen, Kornwurzelmännchen, Korn-Gamma-Nano-Strahlen oder >Energien sind. Aber Menschen sind es nicht - zumeist.

Unser materialistisches Weltbild ist eine unzulässige
Vereinfachung des naturwissenschaftlichen Weltbildes.
Die Einfachheit und Klarheit der naturwissenschaft-
lichen Erklärungsansätze und ihre ingenieurstechnische
praktische Anwendbarkeit hat die Menschen zu voreiligen
Schlüssen erzogen.

Ein Laplace (französischer Physiker vor 200 Jahren)
glaubte noch mit seiner von aus Newton weiterentwickelten
theoretischen Mechanik Gott widerlegt zu haben.

100 Jahre später waren sich Leute wie Einstein da gar
nicht mehr sicher.

>Auch bleibe ich dabei, daß es genauso zum Nutzen-Wahn und Vernunfts-Wahn des >Menschen gehört, Land als Eigentum zu betrachten. Oder zu meinen alles was man >gesät habe dürfe/müsse man auch ernten. Das sind sehr vordergründige >menschliche Konzepte, die keine 1000 Jahre mehr halten werden.

Das ist nicht ein schlichter Wahn, sondern seit der
Einführung der Landwirtschaft in der neolithischen
Revolution praktisch zur Lebensnotwendigkeit geworden.

Mir fällt dazu ein alter Spruch ein, der oft in
Klassenzimmern aufgehängt war:

Wäre nicht der Bauer,
dann hättest du kein Brot

>Die Natur und die Regeln der Natur stehen meilenweit drüber. Wenn nun der >Klügere, Listigere oder Stärkere kommt und mir was wegnimmt, dann schlägt halt >das Naturgesetz durch. Genauso ist es falls Menschen einen Kornkreis nächtens >machen.

Die Menschen könnten ja für ihre Kunstausübung auch ein
anderes Medium wählen, wo kein Sachschaden entsteht.

>Sich zu ärgern ist zudem eine saudumme menschliche Energieverschwendung. >Generell. Mindestens jedoch in 99 von 100 Fällen.

So schreibt jemand, der in der Zeit des Energie-
überflusses aufgewachsen ist.

>Da muss also wegen hundert Euro eingebildetem 'Schaden' ein Verfahren gegen >Unbekannt eingeleitet und die Staatsanwaltschaft, Polizei und Gerichte >beschäftigt werden usw.

Vielleicht einfach deshalb, weil der Bauer beweisen
will, dass er mit dem Entstehen der Kornkreise nix
zu tun hat ?

>Nein, der Mensch ist einfach nur lächerlich in seiner sogenannten >Rechtsauffassung. Der wahre Künstler ist genaugenommen Freibeuter.

Es hat genügend Künstler gegeben, die mit ihrer Kunst
nicht schaden, sondern nutzen wollten.

>Herzliche Grüsse
>Hinterbänkler

Gruss

Franke


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