Re: @Johannes: Stimmt nicht

Geschrieben von Theo Stuss am 25. Juni 2005 09:30:03:

Als Antwort auf: Re: Alte Prophezeiung über den Untergang Roms geschrieben von Johannes am 23. Juni 2005 19:59:04:

Hallo Johannes,

Der Name Roms findet sich in den Makkabäerbüchern. Bitte nicht daherreden, daß sei kein Teil der Heiligen Schrift. Wer entscheidet das? Luther?

Ich behaupte die Makkabäer sind inspiriert.

Sinngemäß bezieht sich der Traum Nebukadnezzars über die vier Weltreiche auf Rom, der von Daniel ausgedeutet worden war. Das Thema hatten wir doch schon. Das mußt Du doch wissen.

Ich habe eine Ausgabe des AT, wo in den Kommentaren der Traum im Hinblick auf Alexander den Gr., die Diadochenreiche und Rom beschrieben wird. Das sind für katholische Bibelausgaben alte Hüte.

In 2Thes 2,3 - 16 wo vom "Abfall" die Rede ist, ist aus der Vulgata nicht ganz klar, ob sich zuvörderst um einen Abfall, oder um eine politische Revolution handelt. Gewiß folgen religiöse Apostasien oft auf politische Umstürze. Die Vulgata spricht "dicessio", was eher Umsturz bedeutet. Dann spricht der heilige Paulus verschlüsselt vom römischen Kaiser, "erst muß der weichen, der ihn (den Antichrist) aufhält". Auch bei Tertullian, dem heiligen Hieronymus und dem Johannes Chrysostomos wird dieser Text auf den römischen Kaiser ausgelegt. Tertullian spricht von einer Überlieferung der Apostel. Nur der hl. Augustinus behauptet nicht zu wissen, was die Schriftstelle bedeute.

Die katholische Kirche betet erst seit 1955 für die Republiken in der Liturgie (Reform der Karwoche durch Pius XII.). Vorher waren die Gebete der Karfreitagsliturgie und der Ostervigil für den Kaiser reserviert und wurden seit 1806 nicht mehr praktiziert, verblieben aber im Missale. Ich habe noch ein römisches Missale für einen Priester aus dem Jahre 1954, das in Tour gedruckt worden war. Dort sind ganz normal die Gebete für den Kaiser. In Frankreich gab es gallikanische Besonderheiten bis Ludwig XVI.

Gruß,

Theo




Antworten: