"Vollgefressene Länder"

Geschrieben von Samnico am 22. Juni 2005 08:50:45:

Als Antwort auf: "Zu dumm nur", für diese Clique, dass sie die EU-Verfassung nicht durchbringen geschrieben von Georg am 21. Juni 2005 23:46:16:

>Da hätte "man" dann alleine in Brüssel hinter Polstertüren über Krieg (und dalles was man dazu braucht.....) und Frieden entscheiden können.
>- und alle EU-Staaten wären atomatisch mit drin gewesen.
>ganz gleich, ob neutrale Staaten oder sonst was....etc.........ganz wurscht.
>Ohne so ein Gezetter wie beim Angriff auf den Irak.
>
>Um so wichtiger wird es in der Zukunft sein, die Russen weiter in die Enge zu treiben.
>mfG
>Georg

Hallo,

ich zitiere mal aus "Die Welt" von heute. Leider nicht auf dem Internet verfügbar, da wohl eine zu unbedeutende Randnotiz, die m.E. allerdings Bände spricht.
" Der niederländische Außenminister B.B. hat den Umgangston beim gescheiterten EU-Gipfeltreffen am vergangenen Wochenende in Brüssel beklagt. Er habe weder als Minister noch in seinen 11 Jahren als niederländischer EU-Botschafter eine solche Sprache gehört, sagte B. der Zeitung "de Volkskrant". So schildert
der Minister das Verhalten von Frankreichs Staatspräsidenten Jacques Chirac beim Gipfel, der über die EU-Verfassung und die Finanzen der Gemeinschaft für die Jahre 2007 bis 2013 beriet. "Chirac sprach über dicke,vollgefressene Länder, die nicht bereit seien, etwas für die armen Länder zu tun, und schaute uns dabei an", sagte B. der Zeitung. "So bekommt man natürlich keine Zugeständnisse". B. kritisierte auch Bundeskanzler G. Schröder, der den NL und GB "nationalen Egoismus" vorgeworfen hatte. "Schröder wollte, auch mit Blick auf die kommenden Wahlen in Dtl., als der große Retter gesehen werden, der Europa einmal wieder aus der Sackgasse geholt hat.Aber diese Tour zog in Brüssel nicht", sagte der niederländische Minister. Von einer Krise der EU will Minister B. dennoch nichts wissen. "Manche benutzen dieses Wort, weil sie sich darüber ärgern, daß sie ihren Willen einfach nicht bekommen haben", sagte der Niederländer. dpa

Erinnert mich doch sehr an die Zeit dt. Kleinstaaterei in der Mitte des 19ten Jahrhunderts. Erst der Krieg gegen Frankreich brachte die große Einigung mit langfristig allerdings verheerenden Folgen für Dtl.
Sollte auch hier ein momentan noch völlig unvorstellbarer Krieg mit ? (Rußland) sowas bewirken, so wäre zu wünschen, daß die große Einigung ausbleibt und die regionaltypischen Unterschiede unter einem "großen Dach mystischen Christentums" erhalten bleiben. Gemäß dem Grundsatz "Abwechslung erfreut" (variatio delectat) müssen die Gurken nicht überall gleiche Länge haben und gleich schmecken. So mein Schluß, wenn man aus Geschichte etwas lernen will.


Gruß Samnico



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