Re: Irgendwas stimmt nicht...
Geschrieben von Erntemond am 20. Juni 2005 20:54:25:
Als Antwort auf: Irgendwas stimmt nicht... geschrieben von STYKER am 20. Juni 2005 10:37:47:
Lieber Styker,
vielen Dank für Deine offenen Worte.
So wie Du bin ich als kleines Kind auch gewesen, mal zur Belustigung und mal zum Leidwesen meines sozialen Umfeldes. Irgendwann wurde mir diese Hellsinnigkeit „ausgetrieben“ und andere Dinge drängten sich ins Leben, die ich jetzt nach und nach wieder aus meinem Dasein rauswerfe, weil ich tief in meinem Herzen weiß, dass ich das alles gar nicht bin. Ich nehme Energien wahr, manchmal lebe ich sie auch für andere aus.
Ich habe seit einigen Monaten das Gefühl, als ob wir uns in einer falschen Sicherheit wiegen. Wir legten jahrelang irgendwelche Reihenfolgen zum Ablauf der Prophezeiungen fest, tauschten uns über die so genannten „sicheren“ Orte, Ausrüstung und Lagerhaltung aus und ich persönlich habe das Gefühl, irgendwie nicht genug getan zu haben – obwohl alles da ist.
Seit Mai 2004 lebe ich in einer Art selbst gewählten Steinzeit – ohne Fernseher, ohne Radio und seit einigen Monaten auch ohne Tageszeitung. Ich wollte auch ein bisschen weg von diesen Themen Sozialabbau, politische Querelen, der Meinungsmache und dem ständigen Angstschüren um unsere Zukunft. Seit dem träume ich mehr, „fliege“ wieder und tue mich mit der Erdung leichter. Ich bin viel draußen in der Natur, lasse in der letzten Zeit meine freien Tage wirklich frei und die Dinge einfach laufen.
Ich beschäftigte mich in den letzten eineinhalb Jahren wenig mit diesem Forum oder irgendwelchen Zukunftsszenarien. Die Freizeit, die mir bei meinem gefüllten Alltag blieb, wollte ich konstruktiv für andere Dinge nutzen, die ich zuvor ein wenig vernachlässigt hatte.Meine Traumserie begann mit einem alten Mann, der mir tief in die Augen sah und mir in einer Art Reim ein wenig Angst einflößte. Kurz darauf „träumte“ ich, dass ich bei einer Versammlung auf einer Insel dabei bin. Ein Mann rief uns dorthin, wir setzten uns in den Sand und auf Felsen nieder, hinter ihm rauschte das Meer und er fragte uns, wie viele Warnungen es denn noch geben solle und wann die Menschheit gedenke, umzukehren. Er sagte, dass einige Zeichen auf die man sich fixiere nicht mehr eintreffen werden und fragte, welche Zeichen wir denn dann als Anhaltspunkt nehmen wollen. Ich fand diesen Traum ziemlich abgefahren, er war so wirklich und als ich nach dem Aufstehen ins Bad ging stellte ich fest, dass ich im Gesicht einen leichten Sonnenbrand und neue Sommersprossen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir in der Stadt 5 Grad plus und Dauerregen.
Seit dem letzten Herbst habe ich das Gefühl, dass es verdammt schlecht ist, jeden Tag in die Großstadt zu pendeln. Seit Anfang des Jahres nahm bei mir eine innere Unruhe zu.
Natürlich denken alle (Hobby-)Psychologen jetzt an irgendwelche nicht bewältigten Konflikte oder was weiß ich, aber sie können es nur aus ihrer Sicht sehen und beurteilen, weil sie vielleicht nicht über die Erfahrung mit Energien und (inneren) Reisen verfügen, wie sie einige von uns hier haben. An dieser Stelle möchte ich alle bitten, sich da ein wenig zurück zu halten. Es gibt sehr viele Sensitive hier in diesem Forum und anstatt sie anzugreifen wäre es konstruktiver, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und ihnen ein offenes Ohr zu schenken. Vor Jahren habe auch ich über HJH gelächelt – und bin nun froh um das Archiv. :-)
Okay, ich gebe es zu, es ist ja schon ein wenig besser geworden. *g*Ende April nahm ich mir eine berufliche Auszeit – und bin froh darüber, nicht mehr täglich in die Stadt zu müssen. Vor kurzem hatte ich mich bei unserer Kommune beworben und bin mittlerweile glücklich, dass ich den Job nicht bekommen habe. Ich habe das Gefühl, dass es absolut schlecht ist für mich, irgendwelche öffentliche Stellen zu bekleiden oder in öffentlichen Häusern zu arbeiten. Diese Orte sind einer der ersten Anlaufstellen für den Zorn des Volkes. Seit Mitte Mai fühle ich eine Art inneren Druck und wenn ich mich zentriere, spüre ich, dass ich den Druck von Mutter Erde fühle. Wir haben unsere Richterskala, aber was da brodelt, wird unsere Richterskala nicht mehr messen können.
In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte ich wieder einen von diesen sehr intensiven Träumen. Ich saß an einem Verhandlungstisch in einer total sterilen Umgebung und man schob mir einen Vertrag hin, den ich unterschreiben sollte. Ich weigerte mich und sagte, ich möchte mich nicht festlegen und wurde von allen Seiten bedrängt. Mein Gegenüber hatte ein Gesicht, welches nicht von dieser Welt war - zwar menschliche Züge, aber es war mir absolut fremd. Als ich nicht nachgab entließ mich diese Bande und meinte nur abfällig, dass ich viele Probleme bekommen werde in naher Zukunft, für mich sei der Zug abgefahren in Bezug auf „die bessere Welt“. Anstatt dieses sterile, geometrische Gebäude auf der Stelle zu verlassen, schlich ich mich in eine Art Registratur und stellte erschreckend fest, dass meine engste Familie und viele gute Freunde bereits diesen Vertrag unterschrieben hatten. Diese Verträge trugen eine Art Siegel. So sehr ich mich bemühe, ich bekomme es nicht mehr ins Gedächtnis. Zu meiner Erleichterung sah ich, dass doch einige von meinen Freunden den Vertrag nicht unterschrieben hatten. Diese Verträge waren in einer Art Akte und trugen ein anderes Zeichen und ein Zettel mit geeigneten Maßnahmen, so eine Art Wiedervorlage, wie man sie aus dem Büroalltag kennt. Die unterschriebenen Verträge samt Akte meiner Familie nahm ich mit, versteckte sie unter meiner Jacke und als ich aus dem Gebäude raus war und das Gelände verlassen hatte, warf ich diese Verträge in ein grünes Feuer mit farblosen Flammen (ich kann es nicht anders beschreiben, im realen Leben gibt es so was nicht). Als ich aufwachte, ziemlich gerädert, fast bewegungsunfähig und mit verschreckten Haustieren um mich rum, wusste ich, dass in dieser Nacht etwas sehr Wichtiges für mich – für die Menschheit? – passiert ist.
Seit diesem Traum frage ich mich, wieso ich noch Urlaub für Februar 2006 plane. Ich habe das dringende Bedürfnis Menschen zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Ich bin jetzt nicht so ein Herdentier, aber ich freue mich jeden Tag, die Stimmen meiner nächsten Angehörigen zu hören. Die Dinge, die mir in den Sinn kommen möchte ich am liebsten gleich umsetzen und mich von nichts und niemanden vertrösten lassen. Ein Freund rief heute an, der mich im August besuchen will und ich sagte nur zu ihm, mir wäre es lieber nichts auszumachen, denn ich weiß nicht was im August los ist. Eine absolut rationale Freundin meldete sich heute am frühen Abend, einfach so ohne Grund und fragte mich, ob ich nicht auch das Gefühl habe, dass alles irgendwie „keinen Wert“ mehr hat und ob wir uns nicht ständig irgendetwas vormachen und die Inder nicht doch recht haben mit dem ständigen Gerede von der ganzen Illusion. In unserem Gespräch erwähnte sie noch, dass sie das Gefühl hat mit irgendetwas einen Vertrag gemacht zu haben, was sie eigentlich gar nicht will und ob ich eine Möglichkeit wisse, wie man so was auflösen könne. Ich sei doch diejenige, die sich damit ansatzweise auskenne oder ob sie zum Psychologen gehen soll. Ich habe ihren unterzeichneten, versiegelten Vertrag und ihre Akte im Traum gesehen und ich frage mich, wieso ich nicht noch mehr von diesen Akten mitgenommen habe, egal von welchen Menschen sie auch gewesen wären. Ich bin gespannt, wer wie und was sich in den nächsten Tagen/Nächten noch so alles bei mir meldet. Bisher war es ansonsten sehr ruhig um mich herum.
Lieber Styker,
ich wünsche mir wie Du sehnlichst, dass ich mich irre und mein Dasein weiterhin die gewohnte Berg- und Talfahrt bleibt. Ich liebe mein Leben und ich liebe im Moment wirklich alles, was um mich herum und in meinem Leben ist. Ich fühle eine Verbundenheit zu Menschen, die ich eigentlich bisher nicht so besonders mochte und kann viele ihrer Beweggründe verstehen. Viele Dinge, auf die ich besonders Augenmerk richtete, erscheinen mir jetzt absolut lächerlich und sind für mich nur noch insofern nachvollziehbar, da ich sie für meine persönliche Entwicklung brauchte.Es bringt m. E. nichts, über Auswirkungen der Globalisierung zu debattieren. Die Globalisierung ist. Es ist völlig egal, ob es Neuwahlen gibt – es wird nicht besser werden. Wir stecken gerne Energie in Dinge, an denen wir nicht mehr viel ändern können aber es gibt genügend Dinge, die wir mittels unserer Gedanken formen können. Auf das sollten wir uns alle miteinander konzentrieren.
Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Alles Liebe und einen guten Flug,
Erntemond
im Vorbeiflug