Re: Opium fürs Volk

Geschrieben von Johannes am 12. Februar 2002 12:43:47:

Als Antwort auf: Opium fürs Volk geschrieben von franke43 am 12. Februar 2002 11:31:02:

> Solange Afghanistan nicht mehr Regen abbekommt, wird
> sich der Mohn für die Bauern am meisten "rechnen".
> Die können einfach nicht anders.


Hallo Franke43,

da hast Du natürlich Recht und für die Bauern habe ich auch volles Verständnis. Nur wollte ich klarstellen, daß es eben nicht die bösen Taliban ("pro Drogen") und die gute Nordallianz ("gegen Drogen") sind, wie Katzenhai das zu sehen scheint, sondern umgekehrt.

Die Taliban konnten den Anbau auch nicht ganz verhindern, aber es gab eine Meldung, nach der unter den Taliban der Ertrag um 80% reduziert wurde (der Rest konnte dann natürlich umso teurer verkauft werden). Und auf Grund ihres religiösen Fanatismus nehme ich den Taliban eher ab, daß sie auch versuchen, eine Anti-Drogen-Haltung wirklich durchzusetzen. Hauptanbaugebiet war der von der Norallianz kontrollierte Teil Afghanistans, und die hatten direkte Unterstützung der Drogenbosse, um die Anti-Drogen-Taliban zu stürzen. Auf diese Beziehungen möchte ich hinweisen.

Für mich gibt es zu Afghanistan übrigens noch eine Reihe ungeklärter Frage, so wurde z.B. 2 Tage vor dem WTC-Attentat der damalige Führer der Nordallianz ermordert. Täter sollen Moslems mit belgischen Pässen gewesen sein, die als Journalisten getarnt waren. Das Attentat wurde dann schnell OBL in die Schuhe geschoben, aber der neue Führer war viel mehr zu einem intensiven Kampf und groß angelegter Zusammenarbeit dabei bereit. Welches Interesse sollte also OBL gehabt haben, durch ein Attentat den Weg zu einem gefährlicheren Führer freizumachen? Wer kennt sich mehr mit den Strömungen in Afghanistan aus und kann mir etwas über Einstellungen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Gruppen sagen, was den alten und neuen Führer der Nordallian angeht?

Viele Grüße

Johannes


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