Günther Hannich - der Euro ein fataler Fehler
Geschrieben von Georg am 01. Juni 2005 20:01:27:
Als Antwort auf: Re: Lest, was Hannich schon vor Jahren ... (Link geht net!) (owT) geschrieben von MattB am 01. Juni 2005 19:42:47:
ein Teilzitat aus seiner Homepage www.geldcrash.de
Der Euro - ein fataler FehlerDie Einheitswährung bedroht das Vermögen der Bevölkerung
Statt die Bevölkerung über die Hintergründe aufzuklären, waren Politik und Medien mehr damit beschäftigt, die Leute über unwichtige Fragen zu informieren, wie beispielsweise, was aus einer Münzsammlung werde, oder was wohl ein Pfund Kaffee kosten werde, wenn der Euro da sei. Teilweise kamen statt richtiger Information auch kuriose Meldungen, wie die Befürchtung der EU-Kommission, daß bei der Einführung von Euro-Bargeld Anfang 2002 die Banken-Bauten durch das Gewicht alter und neuer Münzen Schäden nehmen könnten. Die Schäden durch den Euro werden allerdings, wie wir noch sehen werden, weit größer sein, als die Befürchtung, ein paar Bankhäuser könnten Risse bekommen. Vor allem langfristig, muß das Euro-Projekt scheitern.
Warum der Euro scheitern muß
Um zu verstehen, warum eine einheitliche Währung in Europa scheitern muß, sehen wir uns einmal die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Kontinent, beispielsweise die Lohnstückkosten, an (Abb. 1).
Abb. 1: Lohnstückkosten in nationaler Währung
Die Lohnstückkosten sind ein Maß dafür, wieviel Lohn in einer Volkswirtschaft investiert werden muß, um Güter zu produzieren. Wenn also ein Land im Vergleich zu einem anderen steigende Lohnstückkosten aufzuweisen hat, dann bedeutet das, daß es wirtschaftlich zurückbleibt. Für den Kapitalinvestor ist solch ein Land weniger attraktiv, da die zu erwartenden Gewinne im Vergleich zu den Lohnkosten geringer sein werden, als in einem Staat mit nur geringer Lohnstückkostensteigerung.
Wie aus Abb. 1 ersichtlich wird, entwickeln sich die nominalen Lohnstückkosten innerhalb Europas sehr stark auseinander. Während die von Deutschland relativ konstant waren, konnte für Frankreich ein starker Anstieg zwischen Mitte der siebziger und Mitte der achtziger Jahre festgestellt werden. Noch extremer sieht es für wirtschaftlich schwache Länder wie Spanien und Italien aus: Hier hält der Anstieg der nominalen Lohnstückkosten bis in unsere Zeit unvermindert an. Dies ist ein Indiz dafür, daß sich viele Staaten innerhalb Europas deutlich auseinanderentwickeln. Trotz mehrjähriger Harmonisierung, konnten die strukturellen Unterschiede in Europa bis heute nicht beseitigt werden. Das HWWA-Institut in Hamburg stellte bereits fest, daß es in den letzten Jahren zu keiner Annäherung der Mitgliedsstaaten der EU gekommen sei. Die Unterschiede in der Preisentwicklung seien sogar eher größer geworden. Die Differenzen seien auf erhebliche realwirtschaftliche Divergenzen in den Euroländern zurückzuführen. Bisher konnten die auseinanderlaufenden Wirtschaftsentwicklungen dadurch stabilisiert werden, daß einfach die schwachen Länder ihre Währung abwerteten und damit wieder auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig waren. Wechselkurse sind also ganz und gar nicht überflüssig, sondern nützliche, unbedingt notwendige Ausgleichsmechanismen um Spannungen zwischen den Ländern abzubauen.Was passiert, wenn man einem schwachen Land plötzlich eine zu harte Währung überstülpt, konnte man an der D-Mark Einführung in der ehemaligen DDR erkennen.
Der Euro - das Ende von Europa?
Wenn nun der Euro alle Wechselkurspuffer beseitigt, dann können die schwächeren Staaten, wie beispielsweise Spanien, Italien oder Griechenland, nicht mehr ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Währungsabwertung sicherstellen und geraten in eine andauernde Rezession. Dadurch ist das Land gezwungen, zunehmende Auslandsschulden aufzunehmen - allein, um die Importe sicherzustellen. Die Zinslast für die Kredite erwürgt dann die Nation zunehmend. Es kommt zu Massenarbeitslosigkeit, Unruhen und die starken Staaten (vor allem Deutschland) wird in die Pflicht genommen, zu "helfen". Weil jedoch die Ungleichgewichte innerhalb Europas immer größer werden, so müssen die Transferlasten in die schwächeren Staaten auch immer gewaltigere Ausmaße annehmen. Schnell muß dann ein "Euro-Solidaritätszuschlag" eingeführt werden. Wanderungsbewegungen aus den verarmten Staaten setzen sich zu uns in Bewegung und drücken das Lohnniveau - Fremdenfeindlichkeit keimt auf. Für Sie bedeutet das sinkende Einkommen und zurückgehender Lebensstandard.Schnell kommt es in solch einem Umfeld auch wieder zu längst überwunden geglaubten nationalen Differenzen.
Es ist deshalb kein Wunder, daß ein Krieg in amerikanischen Fachkreisen im Bezug auf den Euro schon vor einiger Zeit für möglich gehalten wurde. So erklärte der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Martin Feldstein (Harvard Universität), daß die Einführung des Euro einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich provozieren könnte.