Re: Der Papst, der nicht zählt?
Geschrieben von Lydia am 26. April 2005 17:01:46:
Als Antwort auf: Re: Der Papst, der nicht zählt? geschrieben von Hubert am 26. April 2005 14:11:11:
Hallo Hubert!
Natürlich ist Gewalt nicht die Lösung. Deswegen soll das Ganze ja gleitend und fließend vor sich gehen. Der Mensch hat nicht die Befugnis, von Gott Geschaffenes zu zerstören, denn es ist Gottes und nicht des Menschen Werk.Die Aufklärung hat vielem den Boden entzogen, auch der Verwurzelung und Verbindung des Menschen in bzw. mit Gott. Deswegen irrt der Mensch ja ziellos umher und richtet so viel Unheil an. Erst der wiedergefundene Glaube, egal in welcher Form, kann den Menschen in seiner Raserei, die Verzweiflung und verzerrte Suche nach dem Verlorenen ist, stoppen. Dem Bösen, egal, ob es von vornherein bzw. an sich böse oder nur durch Selbstentfremdung böse ist, kann man nur durch Selbstschutz und Liebe begegnen (denn der andere ist man auch selbst).
Lydia
>Hallo Lydia,
>Es ist klar, daß die Jugend das Gute, Große, Neue will. Nur wurde sie daran gehindert und bekam deswegen ein ganz anderes Gesicht, als ihr Wesen ist - ein häßliches, abstoßendes Äußeres. Diese Häßlichkeit ist ein Spiegel der Gesellschaft und der Protest gegen das blinde Kapital, Pharmaindustrie und die großen Konzerne, die die Natur und andere Menschen sinnlos zerstören und aufs Abstellgleis tun. Erst, wenn das (diese Zerstörung und diese Einrichtungen) überwunden wird, können wir die Schätze heben.
>Ich weiß, was du meinst. Und deshalb weise ich nochmals darauf hin, daß sich diese „Überwindung“ nicht als materielle Zerstörung darstellen darf. Denn sonst kommt es schnell zu einer Vermengung von christlichem und marxistischem Gedankengut, und wir landen wieder dort, von wo wir eigentlich weg wollten, nämlich der Befreiungstheologie.
>Um die Auswüchse einer exzessiven Globalisierung wirksam überwinden zu können, um zu einer wirksamen „Kultivierung“ durch Gott zurückzukönnen, müssen wir zurück zu Christi Worten: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Joh 15, 5). Das heißt, Gott, der den Menschen erschaffen hat, will sich um sein Geschöpf kümmern. Als Winzer will er es pflegen und veredeln. Und das will er in der ihm eigenen Art tun. Er pfropft die Menschheit auf den „Stumpf“ der Gottheit seines eingeborenen Sohnes auf. Genau dazu wird der ewige Sohn Mensch.
>Warum diese „Kultivierung“ durch Gott? Ist denn die Aufpfropfung eines menschlichen Rebzweiges auf den Weinstock, welcher der Mensch gewordene Gott ist, überhaupt möglich? Die Antwort der Offenbarung ist klar: Der Mensch ist seit Anbeginn in ein Sein gerufen, das als Abbild Gottes und ihm ähnlich gestaltet ist (vgl. Gen 1, 27), und somit birgt sein Menschsein von Anfang an etwas Göttliches in sich. Darum kann das Menschsein des Menschen auch auf diese außergewöhnliche Art „veredelt“ werden. Der Mensch kann sich nur dann völlig selbst verwirklichen, wenn er sich auf den göttlichen Weinstock Christi aufpfropfen läßt. Wenn er diese Einfügung verweigert, verurteilt er sich de facto selbst zu einem unvollständigen Menschsein.
>Und hier sind wir beim Drama der europäischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Dadurch daß die Aufklärung Christus verwarf oder zumindest sein Handeln in der Geschichte der Menschheit und der Kultur ausklammerte, führte eine bestimmte Strömung des europäischen Denkens eine Wende herbei. Dem Menschen wurde der „Weinstock“ entzogen. Die Einpfropfung in jenen Weinstock, der ihm das Erreichen der Fülle seines Menschseins garantiert, wurde ihm vorenthalten. Und dadurch wurde in qualitativ neuer, bis dahin nie gekannter Form den verheerenden Erscheinungen des Bösen, die sich im 20. Jahrhundert verwirklichen sollten, der Weg geebnet. Und meineHTTP/1.1 200 OK
Date: Tue, 26 Apr 2005 14:56:15 GMT
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Sorge geht wirklich dahin, daß sich im Falle eines Scheiterns der europäischen Re-Evangelisierung noch viel verheerendere Manifestationen des Bösen im 21. Jahrhundert zeigen werden.
>Herzlichst,
>Hubert10
- Mit anderen Worten, Lydia 26.4.2005 17:06 (0)