Noch mehr Benedicte - bessere und schlechtere...

Geschrieben von Templar am 19. April 2005 20:17:02:

Benedikt I.
war Papst vom 2. Juni 575 bis 30. Juli 579.

Sein Pontifikat fällt in die Zeit der Invasion der Langobarden, in deren Folge Krankheiten und Hunger die verwüsteten Länder erschütterten.

Nur wenige der Schriften jener Zeit sind erhalten, so dass wir wenig über Benedikt wissen. Vor seinem Amtsantritt bestand über zehn Monate Sedisvakanz.


Der heilige Benedikt II.
war Papst von 684 bis 685. Er war Nachfolger von Leo II., und obwohl er 683 gewählt wurde, wurde er erst am 26. Juni 684 ordiniert, weil der byzantinische Kaiser Konstantin IV. erst einige Monate nach der Wahl das Land verließ. Er bemühte sich erfolgreich um Versöhnung mit dem Kaiser von Byzanz. Am 8. Mai 685 starb er in Rom.
Er ist Schutzpatron von Europa.

Benedikt III.
war Papst von 855 bis 858.

Während der Papstwahl kam es zu Tumulten zwischen den Anhängern der Kandidaten. Zunächst wurde er von dem von der kaiserlichen Partei unterstützten Gegenpapst Anastasius III. abgesetzt und eingekerkert. Als jedoch Anastasius Unterstützung schwand, wurde Benedikt befreit und am 29. September 855 geweiht.

Als Papst gelang es ihm, den Einfluss des Papsttums innerhalb der Kirche zu steigern.

Benedikt setzte sich für die Heilighaltung der Ehe ein und bekämpfte den Sittenverfall des Adels und des hohen Klerus. Des Weiteren protestierte er gegen die Absetzung von Bischöfen durch Laien in England. Während seines Pontifikats verschärften sich die Spannungen zwischen der römischen Kirche und der orthodoxen Kirche in Byzanz.

Am 7. April 858 starb er in Rom.

Benedikt IV.
war Papst von 900 bis 903.

Er stand auf der Seite des 896 verstorbenen Papstes Formosus und wurde in Kämpfe römischer Adelsfamilien verwickelt. Er starb im Sommer 903 in Rom.

Benedikt V.
(† 4. Juli 965 oder 966 in Hamburg) war Papst der katholischen Kirche im Jahre 964.

Er war Sohn des Römers Johannes aus der Regio Marcelli. Benedikt galt als gelehrsamer Mann, was ihm den Beinamen Grammaticus einbrachte. Er wurde vom römischen Patriziat 964 nach dem Tod von Papst Johannes XII. zunächst dem Kaiser Otto I. als Papst vorgeschlagen, dieser forderte jedoch eine Restitution des zuvor aus Rom vertriebenen Leo VIII.. Dennoch wurde Benedikt auf den Papstthron gehoben, Kaiser Otto I. setzte ihn jedoch nach der Eroberung Roms auf einer Lateransynode "seines" Papstes Leo VIII. Ende Juni 964 ab (Otto dabei anwesend). Benedikt, auf der Synode als Gefangener vorgeführt und als Invasor, Usurpator und Eidbrüchiger angeklagt, verzichtete auf Verteidigung und bekannte sich schuldig. Er wurde als abgesetzt und als aus Rom verbannt erklärt, zum Diakon degradiert, und der Aufsicht des sich ebenfalls in Rom befindlichen Hamburger Erzbischofs Adaldag unterstellt. Als Gefangener des Kaisers wurde er bei der Rückkehr Adaldags nach Hamburg gebracht, wo er am 4. Juli 965 (nach anderen Angaben 966) starb. Auf Geheiß Ottos III. wurde sein Leichnam (möglicherweise 988) nach Rom verbracht.

Benedikt VI.
war Papst von 973 bis 974.

Er war ein Anhänger Ottos I.. Nach dessen Tod setzte ihn eine Gruppe römischer Adliger unter Führung des Gegenpapstes Bonifatius VII. ab. Er wurde im Juli 974 in Gefangenschaft ermordet.


Benedikt VII.
(† 10. Juli 983 im Rom) war Papst von 974 bis 983.

Er war Bischof von Sutri und wurde 974 Nachfolger des von dem Gegenpapst Bonifatius VII. ermordeten Benedikt VI. Er wurde auf Betreiben Ottos II. gewählt, vor dem Bonifatius VII. nach Byzanz geflohen war.

Benedikt förderte die Kirchenreform und die Missionierung der Slawen. Er starb am 10. Juli 983 im Rom.

Benedikt VIII.
(eigentlich Theophylakt II. von Tusculum) war Papst von 1012 bis 1024.

Er entstammte dem Geschlecht der Grafen von Tusculum, das zu dieser Zeit in Rom viel Macht besaß. Als Papst konnte er einen bedeutenden Sieg gegen die Sarazenen erlangen. 1020 suchte er den Kaiser in Bamberg auf und bat um Hilfe gegen die Expansion der Byzantiner in Süditalien, wo seit 1017 die Normannen als neue politische Kraft spürbar wurden. Eine Synode, die der Papst und der Kaiser gemeinsam 1022 in Pavia abhielten, beschloss Dekrete für die Kirchenreform, die auch eine Verschärfung der Zölibatspflicht beinhalteten. Gemeinsam mit Heinrich II., den er 1014 zum Kaiser krönte, kämpfte er in mehreren Synoden gegen Simonie und für das Zölibat.

Er starb am 9. April 1024 in Rom, neuer Papst wurde sein Bruder Johannes XIX.


Benedikt IX.
(eigentlich Theophylakt III. von Tusculum) war (mit Unterbrechungen) Papst von 1032 bis 1048.

Er war Graf von Tusculum und ein Neffe von Benedikt VIII. und Johannes XIX. Nach dem Tod des letzteren wurde er 1032 im Alter von nur 18 Jahren Papst. Dem Mönch Rodulfus Glaber zufolge war er sogar erst 11 Jahre alt. Desiderius von Montecassino berichtete, "daß manches im Leben dieses Papstes für den Chronisten unaussprechlich sei."

Wegen seines ausschweifenden Lebens und seiner Gewalttaten überaus verhasst, wurde er bereits 1033 aus Rom vertrieben, nach seiner Rückkehr überlebte er mehrere Mordversuche und wurde 1044 wegen Mord und Unterdrückung wiederum vertrieben. Während seiner Abwesenheit wählten die Römer als neuen Papst Silvester III., dieser wurde jedoch 1045 ebenso vertrieben, und Benedikt kehrte wieder zurück. Noch im selben Jahr verkaufte Benedikt die Papstwürde mit Tiara an seinen Taufpaten Johannes Gratianus Pierleoni, der als Gregor VI. das Amt antrat. Der Grund für diesen Verkauf der Papstwürde war, dass Benedikt seine Cousine heiraten wollte, deshalb trat er, unter großem Jubel der Bevölkerung, zurück und hob auch gleich selbst sein Zölibat auf. Inzwischen hatte die Cousine jedoch das Interesse an einer Heirat verloren, Benedikt erklärte deshalb seinen Rücktritt für ungültig und hielt, obwohl inzwischen Gregor VI. Papst war, an seiner Papstwürde fest, so dass zeitweise drei Päpste amtierten. Gregor VI. wurde stark kritisiert, da er seinem Vorgänger die Papstwürde "abgekauft" hatte. Beinahe als normal wurde der Kauf eines Amtes, auch des Papsttums, gesehen, dies war jedoch etwas anderes, noch nie dagewesenes. Einem amtierenden Papst seine Würde abzukaufen, galt selbst in einer von Simonie und Gewalt beherrschten Zeit als unerhört.

1046 erklärte die Synode von Sutri auf Wunsch Heinrichs III. alle drei Päpste offiziell für abgesetzt und es wurde Klemens II. als neuer Papst gewählt. Als dieser bereits 1047 starb, möglicherweise von Benedikt vergiftet, kehrte Benedikt erneut nach Rom zurück, wo er aber schon 8 Monate später von Damasus II. besiegt wurde. Benedikt zog sich daraufhin in das Kloster in Grottaferratta zurück, wo er etwa 1055 starb.

Benedikt X.,
eigentlich Johannes Mincius (auch Giovanni Mincio von Tusculum), († 1073 oder 1080) war Gegenpapst in den Jahren 1058 und 1059.

Er war Bischof von Velletri und wurde nach dem Tod von Papst Stephan IX. (29. März 1058) von Gegnern der Kirchenreform aus dem römischen Adel zum Papst erhoben. Von der mittlerweile sehr starken Reformbewegung unter dem späteren Gregor VII., die Nikolaus II. wählte, wurde er jedoch im Januar 1059 abgesetzt. Er starb nach 1073 in einem Kloster in Rom.

Benedikt XI.
(eigentlich Nikolaus Boccasini) war Papst von 1303 bis 1304.

Er wurde 1240 in Treviso geboren, wurde Dominikaner und war seit 1298 Kardinal. Als Papst versuchte er eine Versöhnung mit Frankreich herbeizuführen, da das Verhältnis zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl durch die Bulle "Unam Sanctam" seines Vorgängers Bonifatius VIII. stark beeinträchtigt worden war.

Er starb am 7. Juli 1304 in Perugia. Klemens XII. sprach ihn 1736 selig, sein Festtag ist der 7. Juli.

Benedikt XII.
(eigentlich Jacques Fournier) war Papst von 1334 bis 1342. Er residierte in Avignon.

Er wurde ca. 1285 in der Region Languedoc geboren und war ein hochgebildeter Zisterzienser. Seit 1326 Bischof von Mirepoix (Ariège), wurde er 1327 Kardinal. Als Papst reformierte er die kirchliche Ämterbesetzung, den Klerus, vor allem den Benediktiner- und den Zisterzienserorden und die Verwaltung der Kirche. Als Abhängiger Frankreichs kämpfte er gegen Ludwig den Bayern. Unter seinem Pontifikat begann der Bau des Papstpalastes in Avignon.


Benedikt XIII.
(* ca. 1327 in Aragón, † 23. Mai 1423, eigentlich Pedro de Luna, auch Papa Luna genannt) war Gegenpapst von 1394 bis 1423.

Er wurde 1375 Kardinal, ab 1378 war er Anhänger des in Avignon residierenden Gegenpapstes Klemens VII. und wurde 1394 zu dessem Nachfolger gewählt. Das Konzil von Pisa (1409) und das Konzil von Konstanz (1417) erklärten ihn für abgesetzt. Dennoch hielt er sich bis zu seinem Tod am 23. Mai 1423 für den einzigen rechtmäßigen Papst, obwohl er in der Festung Peñíscola (bei Valencia) gefangen saß und nur noch von Aragonien unterstützt wurde. Kurz vor seinem Tod kreierte er noch vier Kardinäle, um seinen Anspruch auch über seinen Tod hinaus aufrechtzuerhalten. Diese konnten sich allerdings nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen: drei von ihnen wählten Klemens VIII., der vierte für sich allein(!) einen Benedikt XIV..


Benedikt XIV.
(eigentlich Bernard Garnier) wurde 1425 als einer der beiden Nachfolger des Gegenpapstes Benedikt XIII. gewählt. Seine Wahl stellt eine der größten Grotesken und Auswüchse des Gegenpapsttums dar: Benedikt XIII. war bereits 1417 vom Konzil von Konstanz zugunsten des neugewählten Martin V. für abgesetzt erklärt worden, um das große abendländische Schisma zu beenden. Dieser weigerte sich aber, seine Absetzung anzuerkennen. Nach seinem Tod konnten sich die vier von Benedikt XIII. ernannten Kardinäle aber nicht auf einen gemeinsamen (Gegenpapst-)Kandidaten einigen. Während drei Klemens VIII. wählten, wählte der letzte Kardinal für sich allein Benedikt XIV. Praktische Auswirkungen hatte diese Wahl nicht mehr, da bereits zu Zeiten Benedikts XIII. fast alle Länder Martin V. als Papst anerkannt hatten. Als Ende seines Gegenpontifikates, über das inhaltlich so gut wie nichts überliefert ist, wird 1430 angegeben.


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