Eine Gemeinsamkeit

Geschrieben von Danan am 28. März 2005 14:42:59:

Als Antwort auf: Was haben der Papst und Terri Schiavo gemeinsam? geschrieben von YingYang am 28. März 2005 00:54:40:

Hallo YY,

was beide wirklich gemeinsam haben, mal abgesehen davon, dass sie nicht mehr reden können, ist dass sie beide nur dank der "modernen Medizin" überleben.

Wenn sich der Papst oder Shiavo das befolgen würden, wenn sie es noch könnten, was die Natur von Ihnen fordert, nämlich dieses Leben zu beenden, dann wäre die Welt wieder ein Stück mehr in Ordnung.

Ich persönlich denke, dass weder Johannes Paul II noch Shiavo selbst über das entscheiden können, was mit ihrem Leben geschieht.

Zumindest wird der Zeitpunkt kommen wo auch Johannes Paul II nicht mehr in der Lage sein wird, wenn er es denn heute überhaupt noch ist, seinen freien Willen zu äussern.

Beide werden schliesslich und endlich nur noch durch die Willensentscheidungen von Dritten am Leben oder am Sterben gehalten.

Der Versuch Menschenleben mit Künstlichen Mitteln am Leben zu erhalten, die die betroffenen Individuen selbst nicht mehr als Lebenswert erachten, ist meines Erachtens das Verbrechen an dem was die Christen Gott nennen.

So wie wir uns in den Lauf der Dinge enmischen und Leben vernichten, welches gezeugt wurde, so mischen wir uns in den Lauf der Dinge ein und verlängern Leben das gehen möchte.

Wir halten Organismen am Leben, die sich wenn sie zu einer freien Artikulation fähig währen, garnicht mehr Leben wollen.

Für mich sind beide Menschen vor allem ein Zeichen dafür, dass wir einzelne Personen aus unserer Technologisierten Welt am Leben halten und halten können, weil wir uns anmassen, dieses Leben als soviel wertvoller zu erachten, als die Tausenden anderen Leben, die noch gelebt werden wollen, die aber niemals eine Chance bekommen, weil wir sie Ihnen nicht geben.

Die Welt ist ein Begrenzter Ort, das Universum vielleicht nicht.
In einem Begrenzten Ort muss ich Platz schaffen um neues Entstehen zu lassen.

Es ist letzlich der Lauf der Dinge, dass wir irgendwann den Platz räumen um neuem Leben Raum zu geben.

Die Vision einer Amtskirche, die vielleicht irgendwann von einem "Papst" regiert wird, der zu keiner Willensäusserung mehr fähig ist, ist ein Sinnbild für die ganze Gesellschaft.

Mein Großonkel lag irgendwann im Endstadium von Parkinson in Berlin im Krankenhaus ein Wesen, dessen einzigstes Kommunikationsmittel mit seiner Umgebung seine Augen waren.

In einem solchen Moment wäre der Wille Gottes, wenn er sich denn, wie es die Amtskirche glaubt, durch die Person des Papstes manifestiert, noch ein Stückchen undurchschaubarer.

Meine persönliche Meinung ist, dass dies speziell in Bezug auf den Papst, die Gelegenheit ist für andere Hinter den Kulissen Macht zu übernehmen und noch nicht einmal ins Licht der Öffentlichkeit zu treten.

Ein Komatöser Papst der nicht Abdankt noch abdanken kann, weil er nicht mehr zu einer freien Äusserung seines Willens in der Lage ist, ist mit einer Bauchrednerpuppe zu vergleichen.

Irgend jemand redet durch diese Puppe zu uns, aber dieser Irgendjemand ist nicht "gott" sondern es handelt sich hier um real existierende Personen, die nicht Kundtun wollen, dass sie es sind, die die Geschicke der Kirche wirklich lenken.

Je länger eine solche Situation geht, desdo mehr werden sich hinter der Kulisse der katholischen Kirche Machtblöcke bilden, die letzlich durchaus zu einem Schisma führen können.

In Bezug auf die Amtskirche würde ich ein Schisma nicht wirklich bedauern, da mir persönlich die Haltung dieser "Religiösen" Führer als allzu weltlich erscheint. Mit Gott hat diese Kirche schon lange nur noch am Rande zu tun.

Der Welt und dem Papst ist es zu wünschen, dass er endlich abtreten darf, sich die zeigen, die wirklich die Fäden in Händen halten und es zu einer offenen Auseinandersetzung mit ein paar Fundamtentalen Themen der Moral und Ethik kommt, ohne dass wir uns dabei alle zerfleischen.

Wenn es denn so herrlich ist, was Johannes Paul II nach seinem Tod erwartet, so frage ich mich warum er nicht endlich den Schritt geht es zu schauen.

Ein festhalten an diesem Leben kann nur in der Angst begründet sein, nicht wirklich zu glauben, dass einen auf der anderen Seite Erlösung erwartet.

Sollte JP II ein so "Gottgefälliges" Leben geführt haben, wie man uns vermitteln will, so braucht er ja keine Angst vor dem Tod zu haben.

Wäre ich Gott so würde ich ihn Auffordern, spring in meine Arme, wenn du wirklich an mich glaubst.

Oder im Geiste der Katharer " Vive la Morte ".

Wer sich aber so gegen den Lauf der Dinge sträubt, wie es heute Tausendfach in unserer Gesellschaft zu sehen ist, hat das Vertrauen verloren, dass nach dem Tod Erlösung ist.

Das Sterben nicht mehr Akzeptieren zu können, ist eine alte Krankheit des Menschen und nicht Minder verwerflich, wie die Einmischung vor der Geburt.

Welch zaudernde Haltung aber auch, wer wirklich an Gott glaubt könnte keine Angst vor dem Tod haben, wer aber Angst vor dem Tod hat, der hat seinen Glauben an den Gott sowieso schon verraten.

Gruß Danan

PS. Herr gib Ihm seinen Frieden und das Ewige Licht leuchte Ihm.

Ein Worthühlse, die ich auf so vielen Begräbnissen gehört habe, die aber den meisten derer die dabei stehen nicht einmal einen Gedanken Wert ist.
Herabgeleierte Litaneien ohne einen echten Bezug zu dem was die Menschen leben.




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