Re: Die Deflation kommt ?!?

Geschrieben von Hiram Abif am 28. März 2005 08:40:24:

Als Antwort auf: Re: Die Deflation kommt ?!? geschrieben von Funktionsdelta am 28. März 2005 01:13:11:

>Wie wird er den Wert des Geldes steigern?
>Durch gesetzlich vorgeschriebene Lohnanhabungen wohl kaum.
>Durch gesetzlich verordnete bzw. gesteuerte Senkung der Verkaufspreise? Wodurch sich, im Zusammenhang mit der Umsatzsteuer auch die Erträge des Staates entsprechend reduzieren würden.
>Durch Verringerung der umlaufenden Geldmenge? Die Steuermöglichkeiten über die Zinspolitik sind m.E. in Zeiten globaler Geld- und Warenströme und eines schier unendlichen privaten Kapitalmarkts nur noch marginal.
>Und wieso haben wir deiner Meinung nach bei Einführung des Euro eine Deflation gehabt, bisher hat doch jeder Inflation geschrien?


Derzeit schreit ales nach Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerungen. Firmen machen Reklame mit Sprüchen wie "Geiz ist geil". Derzeit ist zu beobachten, dass der Durchschnitt weniger Geld zum Ausgeben hat als vor ein paar Jahren, gleichzeitig wrden besonders Luxusprodukte (siehe Geizmarkt) immer billiger. Eine Waschamschine bekommt man heute für die Hälfte von dem, was sie vor 5 Jahren gekostet hat. Fernseher sind um 30 % billiger. Das Einzige was wirklich enorm gestiegen ist, sind die Steuern, insbesondere für Energie und Zigaretten. Gastronomie und Dienstleistungssektor haben die Euroumstellung zwar massiv missbraucht zur Preiserhöhung, inzwischen bröckeln die Preise jedoch wieder, außerdem: wie oft geht an schon auswärts Essen im Monat? Die Inflation ist seit Jahren bei minimalen 1 - 2 %, praktisch vollständig erklärbar durch die regelmäßigen Erhöhungen von Energiepreisen und Zigaretten. Wobei die Zahl der Raucheer stark abnimmt, bzw. auf den Schwarzen Markt ausgewichen wird.

Eine geringe Inflation bis zu 5 % ist wichtig für unser derzeitiges System, da es Zinsen und Zinswirtschaft basiert. Ohne Erhöhung der Geldmenge gibt es kein Wachstum.Geld vermehrt sich ja im Gegensatz zur Meinung der Bänker nicht, irgendjemand muss ja dafür arbeiten. Damit dieser Selbstbetrug mit den Zinsen nich sofort auffällt, muss es eine leichte Inflation geben, da sonst sehr schnell die Zinsen für Kredite das Einkommen auffressen würden. Zinsen bedeuten gewinne ohne volkswirtschaftlichen Nutzen, irgendjemand bekommt viel Geld ohne echte Gegenleistung. Derzeit sidn die Kreditzinsen in keinem Verhältnis mehr zur minimalen Inflation, schon jetzt geht nicht nur beim Staat, sondern auch bei immer mehr Privatmenschen ein ganz erheblicher Teil des Einkommens für Zinsen drauf. Je weniger Löhne steigen, dafür aber Banken ihre Gewinne erhöhen, desto schneller landen die Leute in der zahlungsunfähigkeit, wollen sie den bisherigen Lebensstandard halten. Alternative: Man schränkt den Konsum ein. Folge: Es wird weinger verkauft. Folge: die Preise werden gesenkt. (1. Stufe der Deflationsspirale) Folge: Es kann nicht mehr kostendeckend produziert werden. Folge: Die Produktionskosten müssen gesenkt werden: Folge: Leute werden auf die Straße gesetzt. Diese haben nun weniger Geld. Folge: (...)

Irgendwann steht die Wirtschaft vor dem völligen Zusammenbruch. Die Banken bekommen kalte Füße und wollen ihre Kredite zurück. Und da kommt der Punkt, wo wir nach dem 1. WK schon mal waren: Das Geld wird abgewertet, und dass in immer schnellerem Tempo. Die Schulden sind damit zwar weg, aber dafür haben die Banken 60 Jahre lang gut auf unsere Kosten gelebt, und genügend Geld in anderer Form investiert. Das Spiel kann also auf's Neue beginnen.

Fazit: Jetzt Schulden machen tut sehr weh. Aber wer sehr viele und hohe Schulden hat, die noch über Jahrzehnte zurück zu zahlen sind, könnte großes Glück haben, wenn er bis zur Hyperinflation durchhalten kann.


Antworten: