Warum sehen wir nach hinten und vorne und verpassen das Wichtigste - den Moment?

Geschrieben von Lydia am 12. März 2005 15:41:34:

Als Antwort auf: Re: Baran hat ins Schwarze getroffen, denn es läuft alles über den Geist ... geschrieben von Johannes am 11. März 2005 23:39:28:

Hallo Johannes!
Ich erinnere noch mal kurz an den Beitrag von BB:

http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/142497.htm,

wo er sinngemäß sagt, daß Prophezeiungen eine "Wenn-Dann"-Beziehung darstellen, die sich je nach Wissen, Ziel und innerem Zustand der Menschen gestalten und ändern läßt. Nichts anderes sagen ja auch die Prophezeiungen z.B. der Hopi und vieler anderer, die uns regelmäßig auffordern, umzukehren. Würden sie das tun, wenn sie wüßten, daß es keinen Zweck hat? Wohl kaum. Also würde man es doch dann bereuen, wenn die schlimmen Dinge eintreffen und man nichts getan hat, um es abzuwenden.

Eine andere Sache sind die änderbaren (Mensch) und nicht-änderbaren Faktoren (Umwelt): Um es auf den Punkt zu bringen: Nicht-änderbare Faktoren sind keine Entschuldigung dafür, die veränderbaren Dinge nicht zu verändern. Im Gegenteil, sie sind gerade Grund oder "Anreiz", nachzudenken, flexibel zu sein und das Beste aus der Situation zu machen. Warum also das Schlechtste? Und gerade, weil man das Maximum bzw. Optimum i.d.R. nicht schafft, soll bzw. kann man sich das Beste vornehmen, damit man wenigstens einen Teil davon erreicht.

Als kleinen Tipp gebe ich den jetzigen Moment (als Prinzip), der jederzeit da und nutzbar ist und in dem man so viel tun kann. Wie oft wurde er verpaßt, indem man nach hinten oder vorne schaute und nichts änderte, weil man seine ganze Energie in das Hinten und Vorne hineinverlor? Und wie oft kommt der Moment noch wieder?

Zeigt also die Tatsache, daß wir uns hier mit vorwiegend negativen Prophezeiungen beschäftigen, den mangelnden Willen oder Glauben, etwas zu verändern, oder ist der Mensch an sich schlecht, daß er so viele schlechte Prophezeiungen und kaum gute hervorbringt, oder ist es die Angst vor der Veränderung (die uns durch die nicht-änderbaren Faktoren so unsanft aufgezwungen werden, damit wir uns ändern, indem wir uns damit auseinandersetzen)? Und wären nicht alle drei Varianten Grund, etwas zu verändern? Wo doch bekannt ist, daß alles Energie und damit fließend und veränderbar ist?

Um von mir zu sprechen: Wenn ich mich selber kritisch betrachte, entdecke ich, wieviel Zeit ich mit negativen Prophezeiungen verbracht habe und dabei

a) die positiven Prophezeiungen und
b) den Moment, etwas zu tun und zu ändern,

- verpaßt und vernachlässigt habe. Genau Das tut mit wirklich leid und ich bereue es, denn jeder schafft die Welt, in der er lebt - wenigstens zu einem Teil.
Jedenfalls macht es mich eher traurig, nur beobachtend zuzusehen, wie eine Prophezeiung nach der anderen eitritt und nichts zu tun. Das ist etwas wenig.

Lydia


>> ... und so spiegeln die äußeren Vorgänge und Zustände unsere inneren
>> Vorgänge und Zustände wieder.
>> Das ist auch der Zweck der Prophezeiungen - Licht ins Dunkel zu bringen
>> durch den wohlgemeinten Hinweis "wenn, dann ... !" Wer Ohren hat zu hören ...
>> wird das wohl verstehen.

>Hallo Lydia,
>könnten wir die Prophezeiungen nicht einfach für sich selbst sprechen lassen?
>Wenn ich prophezeie, daß die Sonne morgen im Raum Frankfurt um 6:48 Uhr aufgeht, dann ist das weder eine wenn-dann-Prophezeiung noch zeigt der äußere Aufgang/Untergang den inneren Zustand von Dir oder mir an.
>Und wenn Dir jemand sagt, daß draußen Frost ist und Du das nur als wenn-dann-Proph abtust, dann wirst Du einfach fürchterlich frieren, wenn Du im T-Shirt rausgehst, weil Du glaubst, Du hättest genug Sonne im Herzen und diese Proph. würde Dich also nicht treffen.
>Es mag ja sein, daß Dir die Frost-Proph. aus meinem Beispiel Angst macht. Dann beschäftige Dich halt einfach nicht damit und mach was anderes, aber einfach zu behaupten, es gäbe keinen Frost im Winter, denn das sei ja alles variabel, ist schlichtweg Quatsch und hilft nicht weiter. Stelle Dich lieber auf den Frost ein, der laut Wetter-Proph. kommen wird - und genau das ist auch der Sinn vieler Prophezeiungen. Nicht das Wegreden oder Koph-in-den-Sand-stecken ("ist ja alles nicht so gemeint") hilft, sondern im Gegenteil, erst wenn wir die Prophs ernst nehmen, dann können wir uns sinnvoll danach richten. Im Beispiel der Wetter-Prophs z.B. durch richtige Kleidung. Aber jedenfalls nicht durch das dauernde Leugnen der klaren Aussage. Und ob eine Proph. wenn-dann-Charakter hat, das sagt sie selbst, nicht unser Wunschdenken.
>Gruß
>Johannes

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