50 israelische Offiziere wollen nicht mehr
Geschrieben von Holde am 06. Februar 2002 18:10:45:
Tel Aviv: Alles, was Joseph Fischer in Sachen "Frieden für Nahost" macht, läßt Ariel Scharon kalt. Jetzt wurden Jassir Abed Rabbo und Jossi Beilin, die beiden Initiatoren des israelisch-palästinensischen Friedensappells vom Juli 2001 vom deutschen Bundesaußenminister empfangen. Scharon kann es egal sein.
Heiße Aufregung jedoch verursacht eine Erklärung von über 50 Offizieren der israelischen Reserve. Schon warnt der Premierminister vor dem Ende der Demokratie in Israel. Verkehrsminister Ephraim Sneh schwant das Ende. Knessetabgeordnete klagen Verrat.
Zum Brief: "Wir werden nicht mehr in einem Krieg zum Wohle der Siedlungen in den Gebieten kämpfen. (...) Wir werden nicht mehr hinter der Grünen Linie (der Grenze zwischen Israel und den besetzten Gebieten, Red.) an Kämpfen teilnehmen, die das Ziel haben, ein ganzes Volk zu kontrollieren, zu vertreiben, auszuhungern und zu demütigen."
Die über 50 Offiziere verweigern sich und stellen gleichzeitig ihr Bekenntnis zum Staat Israel heraus. Auch ihre Sympathie für die zionistische Sache stellen sie nicht in Abrede. Doch sie hätten "Befehle und Anweisungen erhalten, die nichts mit der Sicherheit des israelischen Staats zu tun hätten und deren einziger Zweck die Fortsetzung der Herrschaft über das palästinensische Volk" sei.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Berlin Mi., 06.02.2002