Re: Was macht mich so sicher in meiner Auslegung?

Geschrieben von Leo am 19. Februar 2005 23:10:57:

Als Antwort auf: Re: Was macht mich so sicher in meiner Auslegung? geschrieben von Johannes am 19. Februar 2005 14:34:35:

>> warum bist du dir eigentlich so Sicher?
>
>Hallo Leo,
>was ist da schon wirklich sicher?
>Der eine Punkt, warum ich das so sehe, ist die politische Entwicklung. Und da halte ich den Anschlag in Syrien und die etwas seltsamen Berichte über den Raketeneinschlag bzw. den verlorenen Tank im Iran nicht für eine Provokation der USA, sondern dies wurde entweder von einem Dritten verübt, der die USA vorzeitig in einen neuen Krieg hineinziehen möchte (bevor genügend Truppen im Irak freiwerden) oder es könnte der Versuch Irans sein, sich einen Verbündeten zu suchen. Nach dem Motto: Wenn wir einzeln angegriffen werden, dann ziehen sich die bisherigen Freunde zurück. Wird Syrien mit angegriffen, dann sind wir immerhin zu zweit. Die Variante, daß jemand die USA vorzeitig in einen Krieg treiben und dadurch binden und aufreiben möchte, halte ich aber für wahrscheinlicher.
>Bevor es verwechselt wird: Ich glaube durchaus, daß die USA im Nahen Osten noch einiges vorhaben, auch bezüglich Iran und Syrien. Aber das, was derzeit geschieht, ist meiner Ansicht nach eher dazu geeignet, die USA und Israel vorzeitig in einen Krieg zu ziehen, aus dem weder die beiden noch der Westen heil herauskommen werden. Das ganze auf Kosten moslemischer Staaten.
>Wesentlicher als die politische Einschätzung sind für mich aber die Prophezeiungen. Sicher, ich könnte mich täuschen, aber was sich derzeit im Forum abzeichnet, das ist erst ein überraschend früher Friedensvertrag zwischen Israel und Palästinensern und erst danach Kriegsgefahr für den Iran.
>Prophezeiungen haben nicht die Exaktheit wie eine wissenschaftliche Untersuchung, sondern hier muß man teilweise auch zwischen den Zeilen lesen. Ich weiß z.B., daß ich den Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland mit seinen möglichen Folgen nicht so richtig einschätzen kann, von dem Styker ab und zu berichtet. Ich lese es, ich achte auch drauf und ich merke mir, daß der etwas ist, das gefährlich werden könnte, aber es hat mir nicht wirklich etwas zu sagen, es ist irgendwie weit weg.
>Mit dem Nahen Osten und speziell Israel ist das anders, hier kenne ich einigermaßen die biblischen Prophezeiungen, so daß ich hier die Ereignisse leichter auf der Prophezeiungsebene betrachten kann als auf der Verstandesebene. Hier sehe ich, daß sich ein höherer Plan entwickelt, der sich wegen oder auch auch trotz teils völlig entgegengesetzer menschlicher Pläne entwickelt. Und hierzu habe ich innerlich viel mehr Zugang als zu den Konflikten in anderen Regionen.
>Ich könnte den Konflikt auch eher menschlich betrachten und mal über den einen schimpfen, mal über den anderen. Aber ich sehe lieber auf den großen Plan, der dahinter steht und sehe, wie all die Entwicklungen (auch die scheinbar gegensetzlichen!) genau dazu führen, daß sich die Prophezeiungen (speziell die biblischen) verwirklichen.
>> warum bist du dir eigentlich so Sicher?
>Tja, woher die Sicherheit nehmen? Sicherheit ist es nicht, aber ich habe doch den Eindruck, in den letzten Wochen einiges von den Prophezeiungen erkannt zu haben. Von den großen Entwicklungen, die sich abzeichnen. Und das macht es mir leichter, auch nach ein oder zwei Anschlägen nicht gleich zu denken, das müßten die USA gewesen sein, die unbedingt jetzt schon loslegen wollten. Nein, nach dem, was ich aus den Prophs sehe, versammeln sich dort unten noch mehr Nationen, um schlußendlich gegen Israel zu kämpfen ("Schlacht von Armageddon"), auch wenn sie aus völlig unterschiedlichen Motiven dort sind (sei es Öl oder sonstwas).
>Die Visionen von Mick_2 sind dabei nun zeitlich erstaunlich präzise, aber sie passen exakt in das Szenario hinein, das uns die Prophezeiungen aufzeigen. Bei jeder Sichtweise ergeben sich verschiedene Erklärungsprobleme oder Widersprüche. Wenn ich nun abwäge, die Ereignisse im Nahen Osten nur unter der Maßgabe "USA = böse, die wollen nur Öl und Weltherrschaft" zu betrachten oder unter der Sicht der Prophezeiungen, dann sehe ich in der ersten Sichtweise zwar eine Teilwahrheit, aber es bleiben zuviel Unstimmigkeiten. Lasse ich die Schuldfrage erstmal beiseite und schaue mir an, daß laut Bibel Jerusalem zum Stolperstein für alle Nationen werden wird, dann wird es stimmiger und ich muß nicht mehr mit einem frühen Kriegsausbruch gegen den Iran rechnen, weil die (naturgemäß) verengte politische Sichtweise keinen anderen Schluß zuläßt.
>Also, langer Rede, kurzer Sinn: Was mich relativ sicher macht, das ist, daß ich hier den Prophezeiungen bewußt Vorrang gebe gegenüber den politischen Überlegungen, weil ich weiß, daß die begrenzt sein müssen. Ich merke gleichzeitig, daß mir diese prophezeiungsmäßige Deutung "rund" erscheint. Sie ist nicht schön, was die weitere Bedeutung für uns hier in Europa betrifft, aber sie erscheint eben stimmig, wenn ich versuche, auf die leisen Töne in mir und im Forum zu hören.
>Sicher? Nein, nicht im wissenschaftlichen Sinne. Aber da es mir stimmig erscheint, verfolge ich derzeit die Entwicklung unter diesem Aspekt. Und so ist es auch leichter, später einmal zu sagen, ob es nun gestimmt hat oder nicht. Auch in sofern sage ich bewußt, was ich derzeit erwarte, damit das jeder für sich prüfen kann und später auch meine Deutung. Ich könnte falsch liegen, das weiß ich, aber wir werden es ja sehen. Ich kann nur sagen, was sich für mich jetzt, in diesem Moment, aus den Prophezeiungen ergibt.
>Gruß
>Johannes


Hallo Johannes,

zunächst mal zu meiner Grundhaltung. Wenn ich es naiv umschreiben will, dann trifft der Satz, "ich will verstehen wie die Welt sich dreht", meine Motivation ziemlich genau.

Ich hab mich auch schon mit Themen wie Prophezeiungen und Verschwörungen befasst, jedoch ist beides nicht mein Spezialgebiet. Im Nahen Osten, mit all seinen Facetten und Problemen, kann man als "Normalsterblicher" nur jeden Tag dazulernen, dazu sollte man jedoch Kleinigkeiten hinterfragen.

Prophezeiungen sind für mich natürlich gerade jetzt, sehr interessant. Ich befasse mich, sehr oberflächlich, seit ca. 12 Jahren mit dem Thema. Ich würde jedoch nie behaupten, mich auch nur ansatzweise auszukennen. Wenn man ein Buch liest ist man immer gespannt wie es weitergeht!

Auf vermeintliche Verschwörungen trifft man öfter. Häufig sind es Hintergründe zu Dingen, die hoffentlich irgendwann mal, auch wenn es erst 2035 ist, in den Geschichtsbüchern stehen. Watergate z.b. könnte in den nächsten 10 Jahren gelüftet werden, JFK hoffentlich in 25 Jahren mal, der 11.09. vielleicht in 100 Jahren.

Im letzten aller Fälle handelt es sich jedoch um Zeitgeschichte, mann muss sich selbst eine Meinung bilden und Fragen stellen, Fragen die Weh tun könnten. Sollten diese nicht beantwortet werden, oder nicht ausreichend, wie wir es gegenwärtig verfolgen müssen, muss man bohren, demonstrieren, polarisieren. Jeder muss selbst seine Position in dieser Geschichte finden, jeder schreibt seine eigene selbst. Falls es zur totalen Katastrophe kommt, einen Krieg der Atommächte gegeneinander aufhetzt und zum großflächigen Einsatz von Atomwaffen führt, (jedoch nicht zwangläufig das Ende der Menschheit herbeiführt) möchte ich, falls ich überlebe, in den Spiegel sehen können und sagen können ich habe es von Anfang an gewusst, immer wieder gewarnt, mein bestes getan.

Meine Meinung kennst du. Ich gebe dir allerdings völlig recht, wenn du schreibst das verschiedene Mächte Interesse daran haben könnten die Usa zu binden. Jedoch ist das wahre Potenzial der Usa bisher nicht sichtbar und Israel ist eine mächtige Variante in der Region, mit einem noch Mächtigeren Partner, denn Usa.

Russland wird, denke ich nicht direkt eingreifen, China noch viel weniger. Beide könnten jedoch Stellvertreter Kriege führen, wessendlich verdeckter freilich wie z.B. in Afghanistan während des Kalten Krieges. Russland wird sich jedoch weitaus bepisster fühlen wie China, bzw. dem deutlicher Ausdruck verleihen. Schmidt stellt übrigens in seinem aktuellen Buch die These auf, das China und die Usa sich momentan in eine kalten Krieg befinden würden, hätte es den 11.09. nicht gegeben.

Auch sonst, die Vereinbarung zwischen Syrien und dem Iran muss nicht zwangsläufig eine Waffenbrüderschaft sein. Beide Staaten sind schon alleine durch die Hizzbolah im Libanon miteinander verbunden. Das Attentat hat diesen übrigens gefährlich Nahe an einen Bürgerkrieg gebracht, denke ich.

Ich hoffe nur das ein "ausserirdischer Führer" aus Nordkorea diese diplomatischen Hintertürchen auch versteht und nicht vorschnell ein Angebot zu einer "echten Waffenbrüderschaft" mit dem Iran rauspossaunt, daß käme jetzt wirklich für alle Beteilligen sehr ungelegen und würde den Us Neokons perfekt in die Hände spielen.

Vereinbarungen nichtsäkulärer Staaten,(ich sehe Syrien nicht als solchen an) gerade dann wenn Sie beide muslimisch sind, sind mit großer Vorsicht zu genießen.

Das gleiche gilt denke ich auch für Friedensvereinbarungen, Stichwort Israel- Palestina. Für Israel kann es einen wichtigen Durchbruch darstellen, für die Gewählte Paliführung auch, für verschiedenste Organisationen jedoch nur eine "Hudna", zum auffrischen und verbessern der Kampfkraft und Möglichkeit.

Daher halte ich es wirklich für möglich dass relativ schnell, eine Friedensvereinbarung erreicht werden kann. Zumindest einen umfangreichen Waffenstillstand.

Ich hab vorhin noch eine sehr interessante Abhandlung zum Iran gelesen, wirklich empfehlenswert, ich häng Sie mal an.

Grüße

Leo




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