Re: RETTE SICH WER KANN!!
Geschrieben von Torsten am 06. Februar 2002 11:11:54:
Als Antwort auf: Re: RETTE SICH WER KANN!! geschrieben von JohnR am 06. Februar 2002 01:07:21:
Hallo Leute,
was wir machen sollen? Auf alle Fälle nicht im Fernsehsessel sitzen und ab und zu die Bilder in der Glotze mit denen vorm Fenster vergleichen, um festzustellen, wann der Krieg da ist.
Das Ding mit den Vorräten ist auch nicht das Wahre, da Vorräte immer "Vorratsschädlinge" anlocken, welche nach größerem Ärger massenhaft auftreten dürften.
Wie wärs denn damit: wenn wir den Konflikt nicht irgendwann bei uns haben wollen (und keiner kann voraussagen, wo die Entwicklung hinläuft), das auch immer, überall und deutlich sagen. Gerhard fühlt sich doch demokratisch legitimiert, Schorschi in den A... zu kriechen und die Araber am Bart zu ziehen (um das Morden etwas zu verniedlichen).
Vielleicht glaubt er ja, aus der Kriegsbeute den Haushalt sanieren zu können? Um ihn dann beschleunigt wieder in Grund und Boden zu wirtschaften. Entweder ist er zu doof oder zu gerissen, die wahren Probleme zu sehen, welche zu Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit führen (welche selbst nur Symptome sind). Möglicherweise könnte ein Blick auf die Posten des Bundeshaushalts helfen sowie auf die damit verknüpfte Entwicklung des frei verfügbaren Einkommens. Eichel wälzt die Schuld für den maroden Haushalt auf Länder und Kommunen ab, ohne sich zu fragen, wer diese wohl kontrollieren müßte (und nicht gnadenlos mehrbelasten dürfte). Hier wird versucht zu trennen, was nicht zu trennen ist, da der Ausgangspunkt nunmal das Bruttosozialprodukt ist. Übrigens ist erstaunlich, daß bei diesen Leuten die private "Wirtschaftspolitik" durchaus funktioniert, weil sie dort das durchführen, was sie im großen Maßstab umzusetzen unfähig sind. Dort ist auch nichts von Sparkurs und ruhiger Hand zu spüren.
Nun ja, meckern allein hilft nicht. Ich habe längst begonnen, mich zu fragen, was für mich notwendig ist und was eher nicht. Ebenso, ob mein Verhalten und meine Entscheidungen moralisch vertretbar sind. Es ist manchmal gar nicht so einfach, wahrhaftig zu sein, während die Lüge zur zwischenmenschlichen Kultur gehört. Ich bin es leid, ständig Versprechen zu hören und zu geben, deren Einhaltung zu keiner Zeit beabsichtigt ist, hinter freundlicher Fassade Intrigen zu spinnen und die ganzen anderen kleinen und großen Schweinereien des Alltags mitzumachen.
Das setzt sich nämlich hierarchisch "nach oben" fort (nicht umgekehrt!) und führt in der Endkonsequenz zu dem, was täglich in der Zeitung steht.
Ich werde die Neuaufteilung der Welt und die Missionierung durch "unsere" (eher wohl amerikanische) Zivilisation nicht mit tragen. Vielleicht hat die "unzivilisierte" Welt nämlich was gegen ihre Aufteilung und Missionierung. Außerdem besteht die Gefahr, daß wir selbst in der Folge aufgeteilt und missioniert werden (unsere Mo-Fr-Krieger haben da wohl kaum was entgegenzusetzen). Rußland wird sich die Umzingelung möglicherweise nicht auf Dauer mit ansehen, und wer weiß, was die Chinesen treiben? Niemand kann die Folgen seines Handelns abschätzen, aber alle handeln erst einmal.
Möglicherweise treten einige Prophezeiungen ein, aber welche Gestalt sie annehmen, bestimmen wir selbst. Mit den Pfoten in der Tasche denen freie Hand zu lassen, welche offenbar wie die Zauberlehrlinge mit dem großen Feuer spielen, halte ich für keine gute Idee. Das Gefühl der eigenen Ohnmacht ist falsch.
Torsten