Re: Widerspruch

Geschrieben von Zetountis am 14. Februar 2005 01:18:30:

Als Antwort auf: Re: Widerspruch geschrieben von Abulafia am 14. Februar 2005 00:22:03:

>Die Kirche verkündet die von Gott offenbarte Wahrheit und verlangt nicht mehr und nicht weniger von allen Menschen als den Gehorsam des Glaubens gegenüber der von ihr verkündeten Wahrheit.
>>Gruß,
>>Gunther.

>Das mag so im Mittelalter gewesen sein. Die theologische Auffassung in der heutigen Zeit ist eine andere.

Was einmal dogmatische Lehre der Kirche ist, ist es für immer. Davon gibt es kein Abrücken.
Möglich, daß das heute vielfach anders rüberkommt, weil die Wahrheit verzagt verkündet wird statt frei und mutig. Das ändert nichts an der Sache.

>Sicher sieht die Kirche den Weg der katholischen Lehre als den, der den Menschen zum Heil bringt. Indem die Kirche aber ihre Lehre nach außen hin vertritt, ist damit nicht gemeint, dass sich alle danach zu richten haben

Doch, Abulafia, eben das ist damit gemeint. Alle Menschen haben sich um ihres Heiles willen nach dieser Lehre zu richten. Klar, daß es nicht alle tun.
Wenn die Kirche Glauben verlangt, dann tut sie das nicht aus menschlicher Vollmacht. Sie verlangt das, was auch Christus verlangte: Glauben.

>und jede andere Lebens- und Glaubensform falsch ist.

In den nichtchristlichen Lebens- und Glaubensformen ist Irrtum mit Wahrheit vermischt.
Jesus Christus aber ist Wahrheit und nichts als Wahrheit, die reine, lautere Wahrheit, die Wahrheit an und für sich.

>Ein Beispiel:
>Die Kirche kann keiner schwangeren Frau zu Abtreibung raten, weil es gegen die Grundsätze der theologischen Lehre verstößt.

Abtreibung verstößt gegen das ausdrückliche Gebot Gottes.
Abtreibung verstößt aber auch gegen das natürliche Gesetz. Abtreibung ist widernatürlich.
Abtreibung verstößt gegen das in den Menschen geschriebene Gesetz auch da, wo die Lehre der Kirche nicht bekannt ist. Das unverdorbene Gewissen des Menschen überführt ihn, daß Abtreibung Unrecht ist - dazu braucht es nicht einmal die Lehre der Kirche.

>Wie die Frau sich aber letztendlich entscheiden wird, das bleibt ganz allein ihr überlassen.

Es gibt keine Gewissensentscheidung für die Abtreibung. Es gibt nur das objektiv schwere Unrecht der Abtreibung und die Möglichkeit der falschen, schwer sündhaften und sittlich zu verurteilenden Entscheidung zum Bösen der Abtreibung.
Dass die Abtreibung in unserem Staat "ganz allein" der Frau "überlassen" ist, ist nur Ausdruck dessen, daß unser Rechtsstaat zu einem Unrechtsstaat geworden ist.

>Selbst wenn sie sich zur Abtreibung entschließen wird, ist sie dennoch im Kreis der Kirche aufgenommen und man wird sich um sie kümmern, wenn sie Hilfe nötig hat.

Das tut die Kirche, weil sie mild und barmherzig ist.
Die Bischöfe, Priester und eigentlich alle Mitglieder der Kirche haben jedoch die Christenpflicht, die Frau, und nicht nur die Frau, sondern alle Betroffenen, auf das Unrecht der Abtreibung aufmerksam zu machen und ihr Möglichstes zu tun, um sie an diesem Unrecht zu hindern.

>Jeder Mensch hat einen freien Willen und sich gegen die Lehre Gottes zu entscheiden, ist menschlich.

Den freien Willen hat der Mensch, um sich für die Lehre Gottes zu entscheiden.
Sich dagegen zu entscheiden, ist letzten Endes nicht menschlich, sondern teuflisch.
Gruß,
Gunther.


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