Dresden: Opferzahlen
Geschrieben von Swissman am 13. Februar 2005 04:05:03:
Als Antwort auf: Opferzahlen nach UNTEN korrigiert geschrieben von Ingschi am 12. Februar 2005 08:13:14:
Hallo Ingschi,
>mna kann eben einfach nur noch staunen. Das geht Hand in Hand. Wahrscheinlich wird man in 40 Jahren sagen, den Angriff auf Dresden hat es nie gegeben.Als Schweizer kann ich über die geradezu pathologisch zu nennende Lust mancher (vornehmlich linksangehauchter) Deutscher, ihr eigenes Volk in einem fort möglichst tief durch den Dreck zu ziehen, in der Tat nur den Kopf schütteln: Natürlich sind mir die Gründe dazu (jahrzehntelange institutionalisierte Gehirnwäsche) durchaus bekannt, als freier Mensch kann ich auf solches Verhalten dennoch nur mit Abscheu hinabblicken.
Dennoch bin ich zuversichtlich, dass sich dieses Problem bis in 40 Jahren - auf biologische Weise *g* - gelöst haben wird... Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man das Deutsche Volk zeitlich unbegrenzt im Zustand des geistigen Helotentums halten kann. Auch in diesem Fall wird der Krug solange zum Brunnen gehen, bis er schliesslich bricht.
>"Hamburg/Dresden (AP) Die Zahl der bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden getöteten Menschen muss offenbar nach unten korrigiert werden. Aus Sicht des Leiters der Kommission zur Aufarbeitung der Angriffe, Rolf-Dieter Müller, liegt die Zahl bei 25.000 bis höchstens 30.000 Toten, wie der Historiker der Online-Ausgabe der «Financial Times Deutschland» sagte. Bisher waren Experten von 35.000 Todesopfern ausgegangen.Ich kann mir lebhaft vorstellen, um welche Art von Kommission es sich hierbei handelt: Um eine Ansammlung ehrloser Speichellecker, die gegen Geld jedes von Seiten der Politik gewünschte Gefälligkeitsgutachten erstellen. Qualitativ dürfte das Ergebnis mit dem in weiten Teilen frei erfundenen Bericht der "Bergier-Kommission" vergleichbar sein, den ich über meine Steuern auch noch mitberappen musste - persönlich weigere ich mich ja entschieden, auch nur eine Sekunde meiner Zeit an die Lektüre dieses Machwerks zu vergeuden.
Dass die von Herrn Müller genannte Zahl von "25.000 bis höchstens 30.000 Toten" eine dreiste Lüge ist, ersieht man allein schon aus folgendem Sachverhalt: Jeder Militärhistoriker weiss, dass in Dresden nachgewiesenermassen rund 35'000 Bombenopfer in einem Zustand geborgen wurden, der eine Identifizierung der Leichen zuliess! Wer mit Opferzahlen hausiert, die geringer als 35'000 sind, hat sich also entweder nicht einmal oberflächlich in die Thematik eingearbeitet (soweit es sich um einen Laien handelt, plappert er wahrscheinlich einfach unkritisch nach, was ihm in gewissen Medien vorgekaut worden ist), oder aber er lügt bewusst. - Weitere Möglichkeiten gibt es offensichtlich nicht.
Dabei ist jedem, der sich in der Materie einigermassen auskennt, klar, dass nach einem Inferno, wie es Dresden erdulden musste, nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Todesopfer (die Annahme, dass dieser Anteil sogar deutlich unter 50% ausfallen wird, ist absolut plausibel) in einem Zustand aufgefunden wird, der eine Identifizierung noch zulässt (umso mehr, als den Pathologen damals ja noch keine DNA-Analyse zur Verfügung stand).
Tatsächlich sprach Erhard Mundra, zur Zeit des Angriffes Verwaltungsdirektor der Stadt Dresden und somit zweifellos bestens informiert, von 50'000 teilweise und 168'000 nicht identifizierbaren Leichen. Dabei gilt es weiters zu berücksichtigen, dass in dieser Statistik natürlich nur jene Opfer berücksichtigt sind, von denen man noch genügend als solche erkennbare Leichenteile finden konnte.
Tatsächlich muss man aber davon ausgehen, dass sich eine erhebliche, zahlenmässig jedoch nur schwer quantifizierbare, Anzahl Menschen buchstäblich in Luft aufgelöst hat: Ein Feuersturm, wie er beispielsweise in Dresden, Hamburg, Pforzheim, Kassel, Toyama oder Tokio entfacht worden ist, erreicht im Zentrum während mehrerer Stunden Temperaturen von 1000 - 1200 Grad (zum Vergleich: Ein Krematoriumsofen arbeitet üblicherweise mit Temperaturen von ca. 800 Grad). Im eigentlichen Stadtkern muss daher eine grössere Anzahl Menschen restlos zu Asche verbrannt sein - für die Bergungsmannschaften unauffindbar!
Zudem waren die abgeworfenen Sprengbomben mit Verzögerungszündern versehen: Diese waren so eingestellt, dass die Bombe vor ihrer Detonation genügend Zeit hatte, das Dach und die oberen Stockwerke zu durchschlagen, um schliesslich im Ergeschoss oder Keller zu explodieren. Nach einem solchen Volltreffer in einen Schutzraum findet man keine Leichen im eigentlichen Sinn mehr - bestenfalls sind einzelne Knochensplitter und Gewebereste zu erwarten.
Im Fall von Dresden kommt nun noch erschwerend hinzu, dass die Stadt zum Zeitpunkt des Terrorangriffes voller Flüchtlinge aus Ostdeutschland (in ihrer grossen Mehrzahl Frauen und Kinder) war (dasselbe Problem hat man, nebenbei bemerkt, auch im Fall von Swinemünde) - die Historiker sind sich weitgehend einig, dass ihre Zahl sich irgendwo im Bereich von 500'000 - 700'000 Personen bewegt haben muss. Die weitaus meisten dieser Menschen waren, da Dresden für sie lediglich eine Zwischenstation sein sollte, nirgends registriert. Ein erheblicher Teil wird sich daher im oder beim Bahnhof aufgehalten haben: Da dieser Umstand (weil trivial) auch dem britischen Oberkommando bekannt sein musste, wurde der Hauptbahnhof denn auch besonders schwer bombardiert.
Gerade aus der Gruppe der Flüchtlinge muss man daher realistischerweise von einer sehr grossen Zahl nichtidentifizierter Bombenopfer ausgehen. - Offen ist einzig die Frage nach der exakten Zahl. Aufgrund der speziellen Umstände wird man letztlich wohl froh sein müssen, eine halbwegs genaue Schätzung zu erhalten.
Dazu vielleicht noch ein Blick in zwei aktuelle Fachzeitschriften: "Militär & Geschichte" schreibt von "einem Inferno, in dem zwischen 35'000 und 70'000 Menschen umgekommen sind; die Schätzungen reichen bis 200'000, ja sogar bis 250'000." Die meiner Ansicht nach derzeit absolut seriöseste militärhistorische Zeitschrift im deutschen Sprachraum, "ära" (ehrlich gesagt: Ich bin von "ära" geradezu begeistert!), zieht, im Sinne einer gesicherten Mindestzahl, folgendes Fazit: "Das Inferno von Dresden mit über 200'000 toten Zivilisten konnte die Luftwaffe nicht verhindern."
Persönlich billige ich dem Urteil des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), das eine Zahl von ca. 275'000 Bombenopfern in Dresden nennt, erhebliche Relevanz zu, wobei ich mir bewusst bin, dass das IKRK seit jeher die Politik verfolgt, im Zweifelsfall lieber eine Unter- als eine Übertreibung zu riskieren, d. h. diese Zahl dürfte einen gewissen "Sicherheitsfaktor" enthalten. Ich gehe daher davon aus, dass die tatsächliche Opferzahl irgendwo zwischen 275'000 und 300'000 zu suchen sein dürfte.
Einigermassen erstaunt war ich übrigens über die Dreistigkeit, mit der ein Herr Knopp im Interview unwidersprochen behaupten darf, er hätte in seinem neuesten Film bewiesen, dass es in Dresden nie Tieffliegerangriffe gegeben habe. Ich habe mir den Film angesehen und erlaube mir daher die Frage, wo er denn diesen "Beweis" geführt haben will?!
Im Film, den ich gesehen habe jedenfalls nicht! Die Knopp'sche "Beweisführung" lässt sich etwa folgendermassen widergeben: Zwar gebe es hunderte Zeuge, die beschwören, dass sie von Tieffliegern beschossen worden seien, dabei handle es sich aber um blosse Legenden, denn schliesslich habe er a) kein britisches Dokument finden können, in dem solche angeordnet würden, und b) könne sich auch kein teilnehmender Pilot daran erinnern, im Tiefflug Zivilisten unter Bordwaffenbeschuss genommen zu haben!
Ich habe mich zwar nie für die Lektüre entsprechender Elaborate interssiert, gehe aber doch davon aus, dass in revisionistischen Kreisen auf vergleichbar "stichhaltige" Art und Weise "bewiesen" wird, dass im Dritten Reich keine Juden verfolgt worden sein sollen... Die Aussage ist in beiden Fällen lächerlich und ohne jede tatsächliche Beweiskraft.
Damit hat Herr Knopp das, wie ich dachte, eigentlich unmögliche geschafft: Bei mir nochmals erheblich an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Dazu empfehle ich noch folgenden Link:
>http://www.cjb.cc/members/geschichte/seppdepp/019.htm hier geht man von der gegenteiligen Ansicht aus.Dieser Link scheint mir doch bei weitem seriöser zu sein, als Herrn Müllers Aussagen.
mfG,
Swissman