Was ganz Neues: Klimaänderungen verstärken Erdbebenhäufigkeit? Nanu!
Geschrieben von Mischel am 05. Februar 2002 16:45:03:
Das sind ja neue Töne (für mich jedenfalls) aus der Erdbebenforschung....
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Dienstag 5. Februar 2002, 14:11 Uhr
Erdbeben-Vorhersage erst in mehreren Jahrzehnten möglichWachsende Bedrohungen durch Erderschütterungen - Münchner Universität leitet internationales Forschungsprojekt
München (AP) Erdbeben wie zuletzt in der Türkei werden noch lange Zeit nicht vorhersehbar sein. «Die Hoffnungen auf kurzfristige Erdbeben-Vorhersagen haben
sich auf eine Sicht von Jahrzehnten zerschlagen», sagte der Geowissenschaftler Heiner Igel am Dienstag in München. Sein Kollege Bruce Dingwell sieht zudem wachsende Bedrohungen durch Erdbeben. Es gebe Theorien, «dass Klimaänderungen eine Zunahme von Instabilitäten der Erdoberfläche verursachen».Was die Erdbebenvorhersage enorm erschwere, seien die minimalen Veränderungen des lokalen Spannungsfeldes der Erde zum Beispiel in Folge starker Regenfälle oder durch den Anstieg beziehungsweise ein Absinken des Grundwasserspiegels. Diese Veränderungen können laut Igel Bruchprozesse auslösen.
Um den Spannungsaufbau im Innern der Erde zu verfolgen, sei ein detailliertes dreidimensionales Modell der Erdkruste notwendig. «Zahlreiche Simulationen erlauben im Ensemble eine realistische Einschätzung der Gefährdung durch nahe Erdbeben», sagte Igel.
Für einen besseren Schutz der Bevölkerung in gefährdeten Regionen haben Geowissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München ein groß angelegtes Forschungsprogramm erarbeitet. An dem Projekt «Internationales Qualitäts-Netz Georisiken» (IQN) sind neben der Münchener Rückversicherung wissenschaftliche Institute aus neun Nationen beteiligt. Das IQN wird mit staatlichen Mitteln in Höhe von 20 Millionen Euro gefördert.