Re: Zur Diskussionen über Nationalstaaten & Co

Geschrieben von BBouvier am 05. Februar 2005 12:50:46:

Als Antwort auf: Re: Zur Diskussionen über Nationalstaaten & Co geschrieben von Johannes am 05. Februar 2005 12:13:59:

Völlig einverstanden, Johannes!

Ich mache hier daher mal gedanklich ne Biege, und
zurück, zu den Prophs:

Folgt man den Schauungen, so enden hedonistische
Trallala-Vorstellungen à la:

"Mitglied des Jet-Sets, international denkend, weltoffen,
religös, national, und sprachlich völlig ungebunden,
kinderlos, erfolgreich geliftet, und von Zinsen lebend,
sucht..."
abrupt mit den TV-Sendungen und deren Lachschleifen.

Bis dahin können Diese sich und ihre unerkannten Peinlichkeiten von mir aus
gern für einen Ausbund von Weisheit halten.
Und sich damit noch brüsten:

"Heimat??
Da lach ich man über!,gg!
Geht mir alles aber sowas von, am A... vorbei.
Kam bei mir inner Schule nicht vor.
Ich bin voll echt fortschrittlich.
Ich fahr hier überall nur so rum.
Heute hier, morgen da.
Ich bin sowas von frei."

Gruss,
BB


>> Auch, wenn ich jetzt hier gesteinigt werde: Mir sind die Ostgebiete sowas
>> von egal.

>
>Hallo Abulafia,
>nein, so schnell wirst Du hier nicht gesteinigt. ;-)
>Und Swissman hat ja auch nur aufgezeigt, wie die rechtliche Situation ist. Dazu gehört auch, daß ein Friedensvertrag, der auch über Abtretungen beschließt, dem Beschluß aller Deutschen vorbehalten bleiben sollte. Bisher blieb dies aber auf die Teilgebiete der BRD und der DDR beschränkt, und die haben für sich eine Regelung getroffen, die unserem Zusammenleben für meine Begriffe sehr gut hilft. Aber man sollte eben nicht vergessen, daß wohl auch aus solchen Gründen der Friedensvertrag einfach nicht angepackt wird, sprich, es ist Klärungsbedarf da und dies hat Swissman festgehalten.
>WIE man das dann schließlich klärt, ist eine völlig andere Frage, über die man sich sicherlich politisch streiten kann.
>> Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als es zwei Staaten gab und dementspre-
>> chend war das für mich lange Zeit die Normalität.

>Und das war es, was ich eigentlich aussagen wollte: Ich gebe Swissman von der sachlichen Beurteilung her recht, aber wir (die BRD) haben eine pragmatische Regelung, die uns den Frieden sichert. Dies hatte auch ganz wesentlich damit zu tun, daß sich unsere Vertriebenen bewußt dazu entschieden haben, die Waffen ruhen zu lassen und lieber ihre Heimat zu verlieren, als daß das Blutvergießen weitergeht.
>Und Du siehst es ja selbst, daß das erfolgreich war, für Dich war es sogar völlig normal. Andere dagegen bilden, um mal einen Vergleich zu nehmen, ihre Kinder als Attentäter aus und schicken sie (im Vergleich) nach Breslau in Straßencafés und Kirchen, um dort so lange Menschen zu töten, bis diese Gebiete wieder von den Besatzern "befreit" sind.
>Ich kann die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat gut verstehen, aber nicht nur auf einer Seite, sondern auf beiden Seiten. Wir, in Deutschland, haben dazu eine recht pragmatische Lösung gefunden und haben dadurch Frieden. Daß damit nicht alle Frage geklärt sind und unsere Regierung endlich einen abschließenden Friedensvertrag aushandeln sollte (mit dem dann auch endlich alle materiellen Forderungen abgegolten wären!) steht auf einem anderen Blatt.
>Wir sollten uns, das war mein Gedanke, einfach bewußt machen, daß uns unsere Haltung Frieden gebracht hat. Wer dagegen, um zu meinem Vergleich zurückzukommen, die Zivilisten in Breslauer Cafés und Kirchen zu militärischen Zielen definiert ("jeder Pole, weltweit, ist militärisches Ziel, so lange nicht alle Gebiete befreit sind"), um damit ihre Tötung zu rechtfertigen, der handelt dermaßen unmenschlich und grausam, daß mir dafür einfach weitere Worte fehlen.
>Ich weiß schon, daß auch diese Haltung nicht über Nacht kam, sondern sich aufgeschaukelt hat. Aber der Grund, daß sich dies in Deutschland anders entwickelt hat, ist insbesondere auch die Haltung unserer Vertriebenen. Und da die den Kreislauf der Gewalt durchbrochen hat, weise ich gern darauf hin
>Okay, mehr als ein Hinweis, einmal diesen Hintergrund zu sehen (wo man die Gewaltspirale durchbrechen kann bzw. wo wir das getan haben) sollte das eigentlich nicht sein, aber es gibt schon wieder eine riesige Diskussion, die uns von eigentlichen Thema fortführt.
>Wenn jetzt jemand gern die Frage vertiefen würde, ob und ggf. wie die Ostgebiete wieder zu Deutschland kommen sollten bzw. wie ein Friedensvertrag aussehen könnte, ob Nationalstaaten sinnvoll sind, etc. - könnten wir das dann nicht in einem Forum weiterführen, das mehr bzw. auch für Politik gedacht ist?
>Gruß
>Johannes



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