Re: Na wie schön, daß hier endlich wieder jemand einen Endsieg vor Augen hat .....
Geschrieben von Swissman am 01. Februar 2005 04:13:02:
Als Antwort auf: Na wie schön, daß hier endlich wieder jemand einen Endsieg vor Augen hat ..... geschrieben von NoPasaran am 31. Januar 2005 13:51:52:
Hallo NoPasaran,
Hat der Herr (die Frau?) Tugendwächter es doch tatsächlich geschafft (in einem Text von fünf [!] A4-Seiten), zwei, drei ganz pöhse Wörter zu finden...
Offen gesagt, ich habe den Begriff "Entscheidungsschlacht", den ich zuerst geschrieben hatte, mit Bedacht durch "Endsieg" ersetzt: Zum einen wird in der Guerillakriegsführung eine Entscheidungsschlacht im klassischen Sinn in aller Regel nicht gesucht - Dien Bien Phu stellt hier eine grosse Ausnahme dar, und wurde in dieser Form nur infolge schwerer Fehler des französischen Oberkommandos überhaupt erst möglich. Zudem fühlte sich der Viet Minh zu diesem Zeitpunkt bereits stark genug, die Guerillakriegsführung zugunsten konventioneller Infanterietaktik aufzugeben.
Viel typischer für diese Art Kriegsführung war der Algerienkrieg, und hier insbesondere die "Schlacht von Algiers", bei der die Französischen Paras ihre neugewonnen Erkenntnisse erfolgreich in der Praxis umsetzten. - Dass der Krieg letztlich trotzdem ohne Endsieg (und wenn Du Dich auf den Kopf stellst: Ich werde weder Abbitte leisten, noch eine einzige Silbe zurücknehmen) endete, beruht auf einem politischen Entscheid General de Gaulles.
Heute zeigt sich buchstäblich von Tag zu Tag mehr, wie weise de gaulles Entscheid war. Er begründete das Ende des französischen Engagements in Nordafrika sinngemäss wie folgt: "Ich bin in Colombey-les-deux-églises geboren worden, und ich will nicht, dass mein Enkel in Colombey-les-deux-mosques aufwachsen muss".
Der Begriff "Endsieg" beschreibt die strategische Gesamtsituation, in der die USA sich derzeit befinden, sehr gut: In Vietnam hatten die USA ausnahmslos jedes einzelne Gefecht gewonnen, der Endsieg ging, infolge Zermürbung und Demoralisierung insbesondere der Heimatfront, an den Viet Cong. Im Irak haben die USA ebenfalls schon mehrere (Teil)siege errungen (Vormarsch nach Bagdad, Zerschlagung der al-Sadr-Miliz, Rückeroberung von Falludscha,...), aber das genügt nicht.
Von einem Endsieg, d. h. einem Sieg nicht bloss in einer einzelnen Schlacht, sondern des Krieges als solchem, kann freilich erst dann die Rede sein, wenn die Aufständischen zu keinen koordinierten Operationen mehr in der Lage sind. Dies ist zwar durchaus möglich, doch gilt es bis zuvor, einen langen, steinigen Weg zu gehen (von einem Blitzkrieg kann bei einem Zeithorizont von, unter optimalsten Umständen, sechs Monaten doch wohl kaum die Rede sein).
Zum anderen habe ich nie behauptet, dass es mir wichtig wäre, was die "Political Correctness" vorschreibt, zu tun, bzw. nicht zu tun - im Gegenteil... So habe ich denn auch durchaus damit gerechnet, dass der eine oder andere "PC"-Anhänger sich echauffieren würde. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass es mir durchaus Spass macht, die Ketten der "Political Correctness" zu sprengen ;-)
Wie ich mich übrigens auch durchaus geehrt fühle, von jemandem beleidigt zu werden, der durch die Wahl seines Pseudonyms auf seine weltanschauliche Verbundenheit mit den kommunistischen Massenmördern des spanischen Bürgerkrieges dokumentiert.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Du in der Sache offenbar keine stichhaltigen Argumente hast, weshalb Du Dich auf Wortklaubereien verlegen musst...
>Und überhaupt: Diese Insurgenten, diese Aufständischen, die nicht einsehen wollen, daß das, was mit ihrem Land gemacht wurde, absolut rechtens war, und zwar nicht nur seit März 2003, die verstehen halt nur eine einzige Sprache, die nämlich, die gesprochen werden muß, um die aufständischen Elemente nach und nach aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.Es ist ja auch sehr bezeichnend, dass Du Dich ausgerechnet mit den Wahhabiten solidarisierst... Mit Anhängern einer von Mohammed ibn Abdul Wahhab gegründeten Sekte also, gemäss deren Lehre es nicht nur erlaubt, sondern sogar ein göttliches Gebot sei, sämtliche Nicht-Wahhabiten (darunter fallen auch Kommunisten!) entweder zwangsweise zu bekehren, oder aber, im Falle einer Ablehnung dieses überaus "grosszügigen" Angebotes, rituell zu schlachten... Hauptsache, sie sind ebenfalls gegen die USA...! :-(
Persönlich sehe ich im Umgang mit Anhängern einer solchen (Irr)lehre keine Verhandlungsgrundlage.
>Und überhaupt:
>Please allow me to introduce myself
>I'm a man of wealth and taste
>I've been around for a long, long year
>Stole many a man's soul and faith
>And I was 'round when Jesus Christ
>Had his moment of doubt and pain
>Made damn sure that Pilate
>Washed his hands and sealed his fate
>Pleased to meet you
>Hope you guess my name
>But what's puzzling you
>Is the nature of my game
>I stuck around St. Petersburg
>When I saw it was a time for a change
>Killed the czar and his ministers
>Anastasia screamed in vain
>I rode a tank
>Held a general's rank
>When the blitzkrieg raged
>And the bodies stank
>Pleased to meet you
>Hope you guess my name, oh yeah
>Ah, what's puzzling you
>Is the nature of my game, oh yeah .....Ich bin mir keiner "Sympathien zum Teufel" bewusst. *g*
>Das ist nämlich, wo diese Sprache herkommt .....)Wer hätte das gedacht: Die Rolling Stones haben sich tatsächlich auch als Militärtheoretiker versucht...?! *g*
mfG,
Swissman
- @Swissman: Bitte weiter politisch unkorrekt bleiben... Der Berliner 01.2.2005 09:29 (0)