die Folgen des Einen?

Geschrieben von Lydia am 26. Januar 2005 03:27:12:

Als Antwort auf: Die Prophezeiung des Teufels? (aus dem Matthäusevangelium) geschrieben von Die Kelebek am 26. Januar 2005 02:39:44:

Hallo!
Ist das nicht in nahezu allen Religionen so? Darüber zu diskutieren, lohnt sich, denn es ist ein menschliches Problem, kein nur religiöses.

Lydia


>Hallo zusammen,
>Da gibt es doch im Matthäusevangelium die Geschichte wie der Teufel Jesus verführen wollte und ihm genau die Strukturen der heutigen Kirchen und Glaubensgemeinschaften voraussagte:
>Die Versuchung Jesu: (Matthäus 4,1-11)
>Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
>Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden.
>Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
>Da führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach: "dies alles will ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mich anbetest. Denn mir ist es übergeben, und ich gebe es, wem ich will." Jesus aber sprach zu ihm: "Hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: 'Du sollst niemanden anbeten als Gott den Herrn allein!' "
>Da hub der Satan an zu lachen uns spottete seiner mit den Worten: "So willst du nicht annehmen, was ich dir biete? Reichtum und Macht nicht und nicht die Verehrung der Fürsten? Armseliger Narr, was glaubst du denn, wer du bist? Meinst du, die Zeit höre auf zu fließen, bloß weil du dich opfern willst für die Sünden der Menschen? Wahrlich ich sage dir: dein Opfer wird leicht sein wie eine Feder und verwehen im Wind, denn die da nach dir kommen, werden nicht dir folgen, sondern mir, und das alles, was du ausschlägst in der Einfalt deines Herzens, werden sie suchen und ergreifen mit wilder Gier.
>Narr, der du glaubst, eine Kirche zu errichten im Geiste: denn die nach dir kommen, werden sich kleiden in Seide und Purpur und schmücken mit Gold und Edelsteinen, vom Gelde, den Gläubigen abgepreßt. In Reichtum und Macht werden sie baden und sich erheben über Kaiser und Könige, werden Tempel und Paläste bauen größer als der Turm zu Babel, in deinem Namen, aber mir zu ehren. Nach meinem Gebot werden sie die Gläubigen knechten und Schiffe aussenden in alle Welt, aber nicht gefüllt mit Weisheit und Liebe, sondern mit Schwertern und Soldaten. Und wessen Lippen nicht dir und ihnen zum Lobe singen, den werden sie erschlagen in deinem Namen und verscharren wie einen räudigen Hund, und die Wölfe und Bären in der Wildnis werden mehr Barmherzigkeit haben als jene, welche sich deine Nachfolger nennen.
>So gehe hin, du Narr, und verschmähe, was ich dir großmütig biete. Geh und suche dir Jünger, die wiederum Jünger suchen: auf daß sie endlich doch mir folgen und mir gehorchen. Geh hin und sprich und lehre und heile und predige: mit deinen Worten im Munde werden die Nachfolger deiner Nachfolger dich verhöhnen. Ihre Lippen werden dich anbeten, doch ihre Taten werden mich anbeten. Ihre Hände werden das Zeichen des Segens schlagen gleichwie ein dressierter Affe, und die Worte deiner Lehre werden sie im Munde führen Tag und Nacht: als süße Hülle, darunter sie meinem Gebote gehorchen. Mit Demut! Sanftmut! auf den Lippen werden sie Völker unterjochen; mit Liebe! Liebe! im Munde werden sie Blut vergießen.
>Und siehe, dies wird das Zeichen sein meines Sieges: der Tag wird kommen, da deine Nachfolger mir opfern, jedoch nicht Schafe oder Kälber, sondern Menschen.
>Wisse, Nazarener, und höre: sie werden deine Lehre verraten und verdrehen, bis endlich sie Scheiterhaufen errichten und Menschen verbrennen in deinem Namen. Und wenn die Flammen lodern und Schreie der Verbrannten aufsteigen zum Himmel, dann endlich sollst du bekennen: du Jesus von Nazareth, hast verloren, ich aber habe gesiegt. Denn mein ist auf Erden das Reich, und die Macht und die Herrlichkeit, in Ewigkeit! Dein aber ist - der Tod."
>Mit diesen Worten verließ ihn der Teufel und flog von dannen. Jesus aber saß darnieder und weinte bitterlich, denn er wußte um die Schwäche des Menschen.
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>So und in einigen Abwandlungen (auch des Schlusses) findet man es auf unzähligen Seiten im Netz.
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>Der Teufel hat es also vorausgesagt und es ist genauso gekommen; die Leute wurden auf Scheiterhaufen verbrannt und alle die es wagten die Lehren der Kirche zu hinterfragen verfolgt und unterdrückt. Es wurden im Namen der Kirche so viele Morde begangen an Menschen, die über ein anderes Wissen verfügten als dem kirchlich vorgegebenen und sich für Naturwissenschaften interessierten. Im Namen Gottes wurde in fremde Kontinente eingedrungen und die Menschen dort mit Gewalt missioniert um sie auf den "rechten" Weg zu bringen. Eigentlich ist das doch eine beschämende Vorgehensweise der Kirche und ihrer Menschen. Und bis heute geben sie das Geld der Gläubigen für Prunk und Pracht aus, für Waffen, Drogen- und Frauenhandel (zusammen mit der Mafia) so wie´s der Teufel oben vorausgesagt hat.
>Wie ist das alles zu betrachten? Wer oder was ist in diesem Fall der Teufel? Und kann man es wirklich als Prophezeiung sehen oder eher als logische Schlussfolgerung der damaligen Entwicklungen und Gegebenheiten. Womöglich ist Ähnliches schon im Judentum geschehen und wird nun auf das aufstrebende Christentum projiziert, könnte das sein?
>Und was ich auch nicht verstehe ist, warum sieht sich der Papst heute als Nachfolger von Petrus und nicht als Nachfolger von Jesus? Petrus ist doch von Jesus persönlich von seinem Amt enthoben worden um zu vermeiden, dass Petrus Nachfolger für sich und seine irregeleiteten Lehren findet.
>Ist das nicht ein interessanter Aspekt, dass sich der Papst trotzdem (oder gerade deshalb?) als Petrus Nachfolger bezeichnet, aber nicht als Jesus Nachfolger. Der Vatikan folgt doch dann nicht Jesus Lehren sondern Petrus machtgierigem Gehabe. Jesus wusste es, dass Petrus die Kirche durch seine Habgier fehlleitet und genauso ist es doch gekommen - das Ergebnis: der heute geldgierige Vatikan.
>
>Und irgendwie finde ich ihn schon cool, den Teufel. Allerdings auch ein bisschen selbstherrlich. Wenn er so um die Schwächen der Menschen weiß, so sollte er auch wissen, daß Jesus sein Angebot nicht annehmen kann.
>Eben weil der Mensch schwach ist, ist es um so wichtiger, dass er dem Teufel in friedlicher Weise das Handwerk legt (und dem Vatikan-Papst?). Jesus hat es auch so gemacht. Alles andere, was der Teufel so predigt, von Gewalt und Waffen schafft doch immer neue Gewalt.
>Aber ich werde nach all dem jetzt den Eindruck nicht los, dass Jesus Nachfolger doch den Teufel anbeten/anbeteten - einige zumindest - allen voran der Vatikan, der Papst, wie der Teufel sagte: "der Tag wird kommen, da deine Nachfolger mir opfern, jedoch nicht Schafe oder Kälber, sondern Menschen".
>- oder sehe ich das falsch?
>
>Viele Grüße von der Kelebek



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