Energielieferer Russland kehrt sich von Europa ab

Geschrieben von Ingschi am 21. Januar 2005 12:54:34:

Als Antwort auf: Nachrichten (Freitag, 21.01.05) (owT) geschrieben von Ingschi am 21. Januar 2005 12:49:09:

Hallo,

"Die neue russische Energiepolitik kündigte sich bereits mit der im August 2003 beschlossenen Energiestrategie des Kremls an. Sie sieht vor, die Exporte in die USA, Japan und China massiv auszubauen. Die traditionellen Exporte in die Europäische Union sollen hingegen nurmehr geringfügig erhöht werden. Damit löst sich Russland langsam von seiner Westbindung und versucht eine kontinentale Öffnung Richtung Südosten und pazifischen Raum.
(...)
Obgleich Russland in der Vergangenheit so gut wie kein Erdöl in die USA exportierte und auch die Lieferungen nach China mit wenigen Mio. Tonnen unbedeutend waren, sollen die Exporte in beide Länder schon ab 2010 eine Größenordnung von 100 Mio. t erreichen. Während im Jahre 2000 der Anteil Chinas und der USA an den russischen Exporten nur 3 % betrug, soll er 2020 mindestens ein Drittel betragen.
Zum Vergleich: Die Exporte nach Europa sollen nur um 1,1 % pro Jahr auf 160 Mio. t ausgeweitet werden. Für die Europäer bedeutet dies, dass sie ihren Erdölbedarf künftig verstärkt in anderen Weltregionen, wie Afrika, im Nahen Osten sowie Zentralasien decken müssen.
(...)
Aus Sicht der Europäer wird die Entwicklung im Erdgasbereich jedoch noch dramatischer: Die Kreml-Strategen wollen den russischen Erdgasanteil an den europäischen Importen von heute 70 % auf rund 30 % im Jahr 2020 drastisch absenken - obgleich der europäische Bedarf deutlich wächst.
Die Europäische Union muss daher ihren Bedarf zunehmend aus anderen Regionen decken. Hierfür kommen Nordafrika, der Nahe Osten und der kaspische Raum in Betracht. Die Türkei wird zu einem wichtigen Transitland für Erdgas werden."

Tja, dann werden wir wohl doch die USA unterstützen müssen.

Gruß
Ingschi



Antworten: