Re: Keine Paranoia
Geschrieben von Johannes am 10. Februar 2001 22:27:42:
Als Antwort auf: Paranoia geschrieben von Mick am 10. Februar 2001 20:19:16:
> Gibt es in Russland Zeichen von Schwäche, so ist das für euch ein Beweis
> für die bösen Pläne der Russen.
> Rasselt Moskau mal rethorisch mit dem Säbel, so ist das für euch auch ein
> Beweis dafür.
> Also , kommt mal langsam wieder runter, das wird langsam wirklich ein bißchen
> albern.
Hallo Mick,
sicher, es ist nur eine Theorie, aber so albern finde ich die gar nicht. Hintergrund ist der Gedanke, daß der Kommunismus (bzw. die Macht dahinter) nicht wirklich zusammengebrochen ist, sondern die vorübergehende Öffnung des Ostblocks nur die andere Seite der selben Medaille sind: Dem Streben nach der (Welt)Macht.
Das Gegenteil dadurch beweisen zu wollen, daß man jede Schwäche ernst und Säbelrasseln nur als leere Drohung sieht, wäre genauso "albern".
Sicher, beides ist eine mögliche Theorie, aber gerade deshalb finde ich es gut, daß z.B. another das ganze immer aus der gleichen Richtung betrachtet. Erst dadurch, daß man es langfristig so betrachtet, kann man sehen, ob der Gedanke Hand und Fuß hat. Erst auf Dauer zeigen sich mögliche Widersprüche des großen Bildes, nicht dann, wenn man immer wieder die Seite wechselt. Dann hätte man (scheinbar) immer recht.
Daß der Fall des eisernen Vorhangs (und mithin die Demokratie im Osten) nur eine vorübergehende Erscheinung sind, bestätigen übrigens auch Prophetien aus dem kirchlichen Bereich.
Ich bin also schon dafür, die Dinge langfristig aus der gleichen Perspektive zu betrachten. Wenn Du das große Bild der Entwicklung des Ostens anders siehst: Prima, dann bringe doch diese Sichtweise längerfristig mit ein, damit wir besser beurteilen können, was auf Dauer gesehen am meisten der Realität entspricht.
Viele Grüße
Johannes