Re: endlich! RFID hat also ungewollt makabren Aufhänger
Geschrieben von Lydia am 09. Januar 2005 17:33:15:
Als Antwort auf: endlich! RFID hat also ungewollt makabren Aufhänger geschrieben von Ruhrgebietler am 09. Januar 2005 14:21:01:
Hallo Ruhrgebietler!
Da drängt sich mir die Frage auf: einen ungewollt makabren oder ungewollt einen makabren Aufhänger? Oder vielleicht auch keines von beiden, weil gewollt (k)ein makabrer Aufhänger? Ziemlich vielschichtig, das Ganze.Lydia
>Lieben Johannes!
>Also hat RFID jetzt ungewollt makabren Zuspruch?! wie praktisch fuer die menschen, denen es mit der einfuehrung des rfid nicht schnell genug gehen kann - und wie makaber der anlass!
>gruselige rundum & einen gesegten Sonntag - lt Schott: "Sonntag der Familie"
>
>>Hallo Forum,
>>ich habe da gerade etwas entdeckt:
>>> ...
>>> Die Berichte über verschwundene Kinder aus den Notlagern in Südasien häufen
>>> sich. Nun beginnen die Regierungen in Indonesien und Sri Lanka zusammen mit
>>> internationalen Hilfsorganisationen, alle minderjährigen Opfer der Flut zu
>>> registrieren. Dies sagten Sprecher von Unicef und der Kindernothilfe am Frei-
>>> tag der Netzeitung.
>>> Es gebe «ein starkes Bewusstsein in der Bevölkerung» dafür, dass Kinder in
>>> dieser Katastrophensituation gefährdet seien, sagte Sascha Decker, Presse-
>>> sprecher der deutschen Kindernothilfe. «Die Menschen wollen ihre Kinder
>>> schützen.»
>>>
>>> Schwierige Identifikation
>>>
>>> Allerdings sei die Registrierung sehr schwierig, so Decker weiter, da «die
>>> Leute all ihre Papiere und Ausweise verloren haben. Es herrscht sozusagen
>>> ein echter Identifikationsmangel».
>>>
>>> Deswegen werde versucht, in beiden Ländern Kontakte zu Verwandten aus den
>>> von der Flut verschonten Dörfern herzustellen. Die Angehörigen könnten dann
>>> die verwaisten Kinder identifizieren. Der Sprecher der Kindernothilfe sagte,
>>> wenn alle Kinder registriert seien, werde es schwieriger, sie unbemerkt zu
>>> entführen.
>>(weiter: http://www.netzeitung.de/spezial/flutinasien/320171.html)
>>Im Artikel wird allerdings nicht gesagt, wie die Kinder registriert werden. Denn allein die jetzige Identifizierung hilft ja nicht in zukunft vor Entführung bzw. zu erkennen, ob sie bei ihren Eltern sind. Dazu müßte man in Zukunft schon feststellen können, ob dies wirklich das Kind ist, daß man jetzt, vielleicht nach dem Tod der Eltern, mit Hilfe von Verwandten und Nachbarn identifizieren konnte.
>>Apollo hatte ja die Info gefunden, daß Leichen in Thailand durch Chips identifiziert werden:
>>http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/137056.htm
>>Soweit ich die Meldung verfolgen konnte, bezieht sich das nur auf die Tätigkeit der österreichischen Expertenteams, die auf diese Art "ihre" Leichen kennzeichnen:
>>http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=260357&tmp=57608
>>Den Sinn streite ich gar nicht ab: Die Leichen sind oft ziemlich entstellt und müssen häufig in Massengräbern begraben werden, bevor sie identifiziert sind. Wird vorher eine Gewebeprobe genommen, so wird man sie später mit Hilfe der DNA-Proben von Angehörigen identifizieren können. Wenn die darauf Wert legen, die Angehörigen in der Heimat zu bestatten, so ist es sicher einfacher, den Ort der Leiche im Massengrab mit Hilfe eines RFID-Chips festzustellen, als vorher alles exakt zu vermessen und genauestens über jede einzelne Leiche im Massengrab Buch zu führen.
>>Wem es egal ist, wo und wie sein Angehöriger bestattet ist, der wird für diese Art der Kennzeichnung wohl weniger Verständnis haben, wer ihn dagegen nach Hause holen möchte, der wird sehr dankbar sein für die gute Kennzeichnung. Und auch das Argument, Entführung zu erschweren (bzw. zu erschweren, daß fremde Kinder als eigene Kinder oder Verwandte ausgegeben werden, ohne es zu sein), wird vielen einleuchten.
>>Fazit: Wir brauchen uns weniger Gedanken zu machen, ob der Chip zwangsweise kommen wird und wie man sich ggf. dagegen wehren kann. Der Chip wird kommen, dies ist eine nahezu zwingende Konsequenz aus der technischen Entwicklung - und es wird jede Menge gute Gründe geben, ihn einzusetzen. Wer ihn ablehnt, wird bis auf weiteres nicht mit Zwangsmaßnahmen rechnen müssen, sondern er wird sich selbst von Leistungen ausgrenzen, die er haben möchte.
>>Wer den Chip ablehnt, der wird nicht einen Zwang ablehnen, sondern etwas, das mit Vorteilen verbunden sein wird (Zugangsmöglichkeit, leichtere Auszahlung von Geld, Arbeiten auch in Sicherheitsbereichen, ...) und allgemein als positiv anerkannt wird. Wer jetzt seine geplante Ablehnung der RFIDs auf ein Monster begründet, das zu bekämpfen sei, der wird dann ernsthaft ins Zweifeln kommen, weil es sich völlig anders darstellen wird, nämlich quasi als "Lichtbringer".
>>Wer jetzt z.B. so locker darüber redet, Geld mit RFIDs in die Mikrowelle zu stecken, um so die Chips zu zerstören, der wird das sehr schnell sein lassen, wenn auf diese Art zerstörte Chips den Schein einfach wertlos machen und es keinen Ersatz gibt. Dann heißt es abzuwägen, ob man lieber nur noch registriert bezahlt oder eben auf alle Dinge verzichtet, die man nur registriert bezahlen kann. Eine Weile wird man auf Münzgeld ausweichen können, aber irgendwann wird der Punkt kommen, wo man nicht mehr kaufen oder verkaufen kann, ohne die Registrierung zu nutzen...
>>Gruß
>>Johannes