Re: Ohne den Menschen kann Gott nicht handeln - Gott bleibt in uns!

Geschrieben von Zetountis am 01. Januar 2005 20:39:22:

Als Antwort auf: Ohne den Menschen kann Gott nicht handeln - Gott bleibt in uns! geschrieben von Lydia am 01. Januar 2005 18:02:03:

>Hallo Zetountis!
>Es heißt ja in der Bibel: "Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde." Wir alle sind Gottesteilchen, und das, was wir machen, macht Gott. Das, was wir nicht machen, macht Gott nicht. Wir müssen endlich unsere Fähigkeit und Verantwortung als Menschen erkennen, anstatt passiv herumzuwarten. Davon wird nichts besser und passiert nichts. Wenn wir Teile Gottes sind: Warum schieben wir immer noch das Handeln auf und zögern und fragen, während uns die Lösung doch schon lange gegeben ist - nämlich zu wissen, wer wir sind und was unsere Aufgabe ist?
>Lydia


Grüß Dich, Lydia,
das ist zwar kein Religionsforum. Wenn Du mir aber schreibst und dabei auch noch eine Frage stellst, muß ich doch antworten.
Die Ansicht, die Du hier äußerst. kenne ich und respektiere ich, aber ich teile sie nicht. Sie ist monistisch/pantheistisch, aber ich bin Christ. Als Christ glaube ich nicht, daß der Mensch ein Teilchen Gottes ist, sondern der Mensch ist Geschöpf Gottes, nicht Teilchen Gottes, sondern von Gott aus nichts bzw. Nichts erschaffen. Fragt sich, was das bedeutet. Die Antwort darauf, soweit eine Antwort überhaupt möglich ist, würde hier zu weit führen.
Meiner Meinung nach verführt eine pantheistische Religion, wie der Hinduismus eine ist (sein Polytheismus ist vordergründig), eher zu einer passiven Haltung als der Monotheismus des Judentums und Christentums. Der Mensch ist tatsächlich, wie die Bibel sagt und wie wir glauben, nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen. Der Mensch ist im Christentum sozusagen ein Partner Gottes, und ist als freies Gegenüber Gottes Ihm Rechenschaft schuldig für sein Tun und Lassen. Und von einem Christen erwartet Gott aktives Tun! Die berühmte christliche Nächstenliebe ist ja kein sentimentales Gefühl, sie ist vor allem aktive Solidarität.
Vergleiche einmal die Entwicklung Europas, das einmal ein christlicher Kontinent war, mit der Entwicklung nichtmonotheistischer asiatischer Kulturen. Ich glaube, es ist unschwer zu erkennen, wo die höhere Aktivität war.
Sogar heute noch ist Europa, das vom christlichen Glauben weithin abgefallene Europa, noch immer nicht so schlecht wie sein Ruf. Es gibt jedenfalls noch viel Gutes in ihm. Was haben Leute davon, grob materialistisch betrachtet, wenn sie für die Opfer der Flut spenden? Und doch tun sie es hierzulande, wie ich gerade in diesen Tagen Gelegenheit hatte in unserer Pfarrgemeinde zu beobachten.
Viele Grüße
und ein gutes, friedliches und gesegnetes Neues Jahr!
Gunther.



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