Re: Warum wird überwiegend negatives gesehen? Sehr gute Frage Taurec !

Geschrieben von detlef am 21. Dezember 2004 22:25:13:

Als Antwort auf: Re: Warum wird überwiegend negatives gesehen? Sehr gute Frage Taurec ! geschrieben von Bonnie am 21. Dezember 2004 21:02:53:

hallo,

>Mord, Totschlag, Krieg, Unfälle, Vergewaltigungen usw (eben das "Negative", was dem Menschen so passiert und was auch zu 90% Thema der Nachrichten ist) sind nicht die Regel, sie sind die Ausnahme.
>Um das festzustellen, muß man nur mal die eigene Lebenserfahrung Revue passieren lassen. Den meisten passiert die meiste Zeit gar nix ! :-) Die Welt ist außerordentich friedlich. Ich würde sogar denken, die meisten Völker haben die meiste Zeit in Frieden gelebt. Die Geschichtsbücher berichten nur (wie die Nachrichten eben auch) zu 90% über Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Krieg, Seuchen ... etc.

schau dir mal die geschichte an:
fuer fast jedes gebiet der welt kommst du auf einen krieg oder kriegsaehnlichen zustand mindestens alle 20 bis 25 jahre (pro generation einmal)
excesse, wie z.b. unter djingis khan oder napoleon mal auslassend.

also 4 bis 5% der zeit alleine fuer krieg. dazu kamen dann noch die normalen aergernisse. ich schaetze also mal, 10% der zeit der menschen war unangenehm.
also 2000 bis 2500 tage im leben einer alt werdenden person. reicht das nicht?

die 'himmlischen' zustaende, die in den letzten 50 jahren in westeuropa gewesen sind, sollte man eher als atypisch bezeichnen.

>Aber auch die, die jetzt aufschreien: Aber MIR ist das und das passiert! sollen mal überlegen, wieviele Tage ihres Lebens sie im Frieden und ohne bsondere Vorkommnisse gelebt haben.

man erinnert sich aber nun mal besser an ereignisse, als an ereignisloses.

>Warum interessieren uns die negativen Dinge so, daß die Geschichtsbücher und die Nachrichten fast ausschließlich über negative Vorkommnisse berichten ? Ich denke, es ist derselbe Effekt, der den Menschenauflauf und den "Glotzer"stau auf der Gegenfahrbahn bei einem Unfall bewirken: Wir wollen hingucken, um dafür gewappnet zu sein, wenn uns mal sowas passiert. Es ist ein legitimes Interesse, erklärbar und nicht verurteilenswert. (Im Gegenteil, man muß es nur aus der richtigen Perspektive sehen). Wir wollen eben lernen, ohne selbst betroffen zu sein und genau das können auch wir auch nur durch Zugucken, weil eben diese Dinge so selten sind !
>Es entsteht ein völlig schiefes Bild über die Vorkommnisse in der Welt, wenn man Nachrichten oder Geschichtsbücher zugrunde legt.

imho, sind eher die erwartungen eines typischen, kontemporaeren deutschen an das leben schief.

>Auch denke ich, daß friedlebende Menschen mehr Nachkommen haben als Mörder, Vergewaltiger, Totschläger, Krieger etc, einfach weil die friedliebenden Menschen ein langes Leben führen, viel Zeit haben zum Kinder zeugen und aufziehen und eben nicht im Gefängnis hocken oder im Schützengraben *lol*.

das hinkt. denn im schuetzengraben hocken immer die friedliebenden gezwungenen, waehrend die aggressiven sie von hinten nach vorne schicken...
auch sollte man annehmen, dass relativ gesehen die taetertypen sich staerker fortpflanzen, als die opfertypen. (welche der beiden sorten typen, wird z.b. mehr nachfahren in einem besetzten volk hinterlassen?)

>Einfach, oder ?

zu einfach, imho.

gruss,detlef
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