So sehe ich das auch;-))
Geschrieben von Pez am 13. Dezember 2004 09:59:04:
Als Antwort auf: Re: Über die Zeit, in der wir leben - werden wir verarscht ? geschrieben von HotelNoir am 13. Dezember 2004 08:26:42:
>Hallo Baldur,
>Das ewige, unendliche Eine kann nicht wissen was es ist, da es keine Grenze spürt, durch die es sich selbst wahrnehmen kann. Deshalb ist es zu Erde, zu Stein, zu Pflanze, zu Tier und schlussendlich zum Menschen geworden. Es ist noch immer dasselbe unendliche, ewige Eine, doch es hat sich als Materie manifestiert, um zu erfahren, was es ist. Dadurch hat es in Kauf genommen, dass es sehr viel Leid erfahren wird, denn Trennung, die Folge der Manifestation der Materie, erzeugt Schmerz.
>Dieses ewige, unendliche Eine, das wir sind, weil es durch uns lebt, kennt selber keinen Schmerz, denn es war nie wirklich getrennt. Die Materie ist die Projektion und das Eine ist die Wirklichkeit. Natürlich wirkt die Projektion ungeheuer stark auf uns und der Schmerz und das Leid ist nicht zu verleugnen. Doch hinter diesem Leid steht allezeit die reine Freude und die reine Liebe und diese Wirklichkeit zu entdecken trotz all dem scheinbaren aber spürbaren Schmerz ist unsere Aufgabe.
>Grüsse HotelNoir
>>Hallo, Gast,
>>ich stelle meine provokante Frage von neulich noch einmal, als Replik auf Deinen gelungenen Beitrag.
>>In einer Zeit, als ich 100 Stunden im Monat zu schuften hatte, ging ich eines Nachts gegen 0.30 bei Frost in einer klaren Nacht mit meinem Vater von der Werkshalle nach Hause.
>>Wie auf einen gemeinsamen Impuls hin, blieben wir stehen, schauten ins Firmament, und stellten fest, daß wir schon seit Jahren keinerlei Blick mehr für dieses Eindrucksvolle und Rätselhafte über uns hatten. Nur Maloche.
>>Vater ist zwischendurch gestorben, Mutter ist verstorben, die Firma hat fast alle Kunden verloren, ich habe heute Zeit, viel Zeit, und sehr wenig Arbeit.
>>Nur, was wäre gewesen, hätte man die gute Zeit damals nicht genutzt, und für die absehbare Durststrecke gespart ? Dann hätte ich heute nicht nur Zeit, sondern vor allem Sorgen, und erst recht keinen Blick für das Universum.
>>Vielleicht ist die Kunst, das wahre Maß zu finden, wobei ich kaum Leute kenne, die das geschafft haben - nur einen, der es von sich behauptet. Alle anderen hängen entweder voll drin oder sind außen vor.
>>So, und jetzt wieder zum Sinn des Lebens. Würde man die Glanzlichter im Leben eines Normalbürgers in Prozenten ausdrücken und mit leidvollen Anteilen in Beziehung setzen, so finde ich echt keinen irgendwie gearteten höheren Sinn in unserem Dasein, ganz im Gegenteil, ich komme mir immer häufiger schlicht verarscht vor.
>>So, wie die Filmtypen im Streifen *Cube*, der gestern lief - ein paar Leute finden sich im Innern eines gigantischen Rubiks Cube wieder und wissen nicht, wieso. Dann das übliche, soziales, menschliches, usw.
>>Natürlich muß es einem gelingen, dem unbeschadet zu entkommen, bezeichnenderweise war es ein offenbar geistig behinderter Mitinsasse, der es schließlich durch die Hilfe der anderen schaffte, indem seine mathematische Begabung den Weg zum Ausgang finden half.
>>Was für mich nicht herauskam, wer hat den Würfel gebaut, wozu wurde er erbaut, wer hat die Leute ausgewählt, wer hat sie reingeschickt. Worin der Sinn für wen läge.
>>Manchmal denke ich, die Götter von Eden hatten Langeweile und spielen ein Simulationsspiel mit uns, und wenn Jahwe mal wieder zürnt, zerschmettert er ein paar zigtausende kleine Menschlein.
>>Oder ein anderer Typ. Da oben oder wo auch immer.
>>Ich habe immer wieder die worte eines Chirurgen im Ohr, der in Gott einen dreckigen Verbrecher sieht, immer, wenn er auf der Kinderkrebsstation ist.
>>Ich kenne hellsichtige Medien, die schon aufgrund eigener Nahtoderlebnisse unter der Zimmerdecke geschwebt waren und die Tunnelröhre erreicht hatten, sie sind voll des Lobes für die unendliche kosmische Gerechtigkeit, ....sofern es andere betrifft. Wenn es einen Schicksalschlag in die eigene Familie setzte, finden auch diese keine Worte mehr und schweigen. Weil sie an die Grenzen gekommen sind.
>>Ich zweifle, ob es Gerechtigkeit gibt. Ich habe für mich selbst in meinem Leben sehr oft Gnade, Hilfe, und wundersame Unterstützung erfahren, kann und darf mich also nicht selbt beklagen, ganz im Gegenteil. Aber durch Leiden und Krankheiten, die ich in meiner Familie mitbekam, hat diese Hoffnung auf eine gütige Barmherzigkeit schwer gelitten.
>>Ich bin heute einer Antwort weiter entfernt denn je.
>>Ich weiß durch eigene Medialität, daß es Informationsübermittlung von, ich sage mal, externer Quelle gibt, aber ich habe noch keine zwei spirituellen Lehrer gefunden, die die gleiche Ansicht darüber gewonnen hätten.
>>Vielleicht gibt es so viele übergeordneten Systeme, wie wir uns davon Vorstellungen machen, also, daß ein gläubiger Muslim in seiner selbstgewählten Matrix lebt, und ein Atheist seine Vorstellungen verwirklicht finden wird in seiner Bewußtseinsform nach der Exkarnation.
>>Ich weiß es wirklich nicht.
>>Nimm Afrika, er erscheint uns als verfluchter Kontinent voller Drangsal und Elend und Ausweglosigkeit.
>>Es scheint aber so zu sein, daß sich dort, gerade dort, Lebensfreude inmitten schlimmster Lebensbedingungen zu halten vermag. Ein Paradoxon ? Die ausgeglichene Waagschale ? Die Zähigkeit des Lebens ?
>>Aber wozu dann das ganze Leid ?
>>Die gängige Erklärung, das sei halt Karma, wir hätten als Sünder hier alle noch Bewährung, überzeugt mich überhaupt nicht. Was wäre das dann für ein intergallaktischer Knast. Und gleichzeitig soll es der blaue Planet des Lebens inmitten einem kargen toten Universum sein ? Das Paradies ?
>>Ich fürchte, wir werden über die wahren Hintergründe nicht mal dann Bescheid wissen, wenn wir schon eine Station weiter, und drüben, sind.
>>Ich glaube, wir werden alle ganz gewaltig verarscht, und wir sind nichts als Marionetten in einem Spiel zur Belustigung Unbekannter.
>>Beste Grüße vom Ketzer