Mia san mia

Geschrieben von franke43 am 10. Dezember 2004 13:53:47:

Als Antwort auf: Sitzt man beim Bürgerkrieg im Wirtshaus??? geschrieben von Zwobbel am 10. Dezember 2004 12:19:38:

Hallo

>Mal etwas überspitzt gefragt:
>Angeblich sollen ja beim Russeneinmarsch die LEute im Wirtshaus sitzen und >kartenspielen. Aber angeblich sollen doch dem Einmarsch bürgerkriegsähnliche >Zustände vorangehen. Also wie jetzt. Sitzt man beim Bürgerkrieg im Wirtshaus???

Die Prophezeiung bezieht sich auf eine der abgelegensten
Gegenden von Deutschland: auf den hinteren Bayerischen
Wald (auch Böhmerwald genannt). Dort kommt jede politische
Veränderung wenn überhaupt, dann erst mit Jahrzehnten
Verspätung an.

Bismarck wurde mal gefragt, was er tun würde, wenn er wüsste,
dass morgen die Welt unterginge. er soll geantwortet haben:

"Dann ziehe ich heute noch nach Mecklenburg. Dort passiert
alles immer erst 50 Jahre später."

Was Bismarck über Mecklenburg sagte, das kann man über das
ländliche Bayern und vor allem Niederbayern auch sagen, nur
stattdessen 150 Jahre. Solange man seinen Herrgottswinkel,
seinen Pfarrer, seine Wallfahrt und sein Bier nach Reinheits-
gebot hat, sitzt man im Wirtshaus und lässt die anderen
weit weg den Bürgerkrieg machen:

"Soin mia si raffa do drum ?"

Oder wie es in der einleitung zum "Königlichen Amtsgericht"
heisst (die Serie wird im BR3 Freitagabends wiederholt):

"Es war halt noch vieles in Ordnung damals ..."

Solange in Bayern die CSU regiert und die heilige Maria von
Altötting ihren Mantel der Gnade über die weissblauen Gaue
breitet, sitzt man ruhig im Wirtshaus, während sich die
"Saubreissn" die Schädel einschlagen. Da müssen wirklich
erst überraschend feindliche Soldaten von der anderen
Seite der tschechischen Grenze kommen, bis man in Bayern
merkt, was die Uhr geschlagen hat.

Gruss

Franke
Kein Altbayer, sondern
"a Saubreiss, a fränkischer"


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