Menge Denke investiert - aber leider am Thema vorbei .....
Geschrieben von NoPasaran am 06. Dezember 2004 20:24:39:
Als Antwort auf: Hartz IV – Eine Polemik zu den proph. inneren Unruhen in Deutschland geschrieben von Discoverer am 06. Dezember 2004 15:32:29:
Lieber Discoverer, und/oder wer immer sonst das hier liest,
das, was mit Hartz IV abgehen wird, das dürfte noch recht heiter werden, und betreffend den Terminus 'heiter': Sorry, mehr als Sarkasmus ist da nicht mehr. Näheres dazu ein bißchen weiter unten.Zunächst mal Anerkennung einfach für die Arbeit, die Du dir gemacht hast. Speziell das Thema CrossBorderLeasing - uijegerl, da kommt schon auch noch was. Wer englisch kann, ist klar im Vorteil, wenn er in Englisch verfaßte Verträge unterschreibt, da hast' schon recht, wohl wahr .....
Aber dann doch noch ein Wort dazu: Mich wundert immer wieder, wie Leute mental die wildesten Klimmzüge machen, um etwas auf die Reihe zu kriegen, was innerhalb der Denke, mit der sie das versuchen, schlichtweg nicht auf die Reihe zu kriegen ist. Wenn jemand ein besonders abschreckendes Beispiel braucht: Der Herr Hans-Werner (Un)sinn vom Münchner Ifo-Institut.
Um Einstein zu zitieren, nicht wörtlich, aber sinngemäß: Probleme lassen sich nicht lösen mithilfe der Art der Denkens, durch die sie verursacht worden sind.
Das gilt ganz besonders im Bereich Ökonomie. Und weil eine der Triebfedern allen Fortschrittes die Faulheit ist - weil der Mensch zu faul war zu gehen, erfand er das Auto. Weil er zu faul war, Briefe zu schreiben, erfand er das Telefon. Weil er zu faul war, abends die Augen zuzumachen, erfand er das Fernsehen, et cetera - weil eine der Triebfedern allen Fortschrittes die Faulheit ist, kopiere ich hier was rein, was ich vor ein paar Tagen mal beim Spon - ja, ja, ich weiß, aber manchmal krieg' ich einen Anfall - gepostet hab, zum Thema Vermögenssteuer. Here we go:
Prinzipiell gut, daß die Thematik mal wieder in der Diskussion auftaucht.
Allein: Mit wie auch immer geartetem steuerlichem Zauber ist dem Problem nicht beizukommen: That kind of magic won't work - siehe Stefan Jacobs sehr richtige Anmerkung weiter oben, daß der Staat an die ganz grossen Vermögen sowieso nicht direkt rankomme, der viel zu vielen Auswege und Schlupflöcher im "Global Village" wegen, in dem sich die Reichen wie die Fische im Wasser bewegen.
Das eigentliche Problem liegt tiefer - es liegt in der Zinsstruktur unseres Geldes.
Es gab an Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zwei diesbezügliche große Utopien: Die Marx/Engels'sche, die mit den bekannten Resultaten umgesetzt wurde und als vom Ansatz her verfehlt betrachtet werden muß, und die des Silvio Gesell, die Anfang der dreißiger Jahre im österreichischen Wörgl auf zumindest lokaler Ebene mit durchschlagendem Erfolg getestet und alsbald höchstgerichtlich verboten wurde, lies: Die, die vom momentanen System profitieren, werden tun, was sie können, um den status quo aufrechtzuerhalten, wozu sie qua besagten Profitierens auch die Macht haben, mit dem unschönen Seiteneffekt, daß wir mit einem Wirtschaftssystem leben müssen, das periodisch gegen die Wand fährt, und aufgrund der immer stärker werdenden globalen Vernetzung wird auch dieses gegen-die-Wand-fahren immer globaler werden in seinen Auswirkungen.
Will sagen, auf gut österreichisch: Der nächste Chrash, der wird a echte Hetz .....
Btw: War da nicht was mit Überlegungen in Sachen Polizeischutz für die Filialen der Bundesagentur für Arbeit nach dem Inkrafttreten von Hartz IV ? Mir kommen immer wieder Gedanken bezüglich eines Plots für einen einschlägigen Thriller: Im März 2005, irgendwo in der Pampa deutscher Provinz, sprengt sich ein mit den benötigten einschlägigen Vorkenntnissen ausgestatteter Arbeitloser in einer der obengenannten Filialen der Bundesagentur für Arbeit unter Mitnahme einiger Sachbearbeiter in die Luft. Um von den Implikationen abzulenken, wird amtlicherseits versucht, das Happening als islamistischen Anschlag zu verkaufen. Ein bißchen CIA, ein bißchen Mossad, ein bißchen Osama im Hintergrund ..... und ab geht die Post.
Für an weiteren Infos Interessierte: www.geldreform.de. Weiterführende Links in jeder Menge .....
Somit zum Thema Was wäre also zu tun um aus der Misere herauszukommen ? : Jeder Versuch, den ökonomischen Breakdown, auf den wir uns zubewegen, innerhalb des bestehenden ökonomischen Systems abwenden zu wollen, ist eo ipso zum Scheitern verurteilt. Sorry, wenn ich mal wieder klugscheißere, aber ich fürchte, das ist nun mal so .....
lg NoPasaran