Re: Widerspruch hinsichtlich:@Wizard
Geschrieben von Wizard am 06. Dezember 2004 03:03:09:
Als Antwort auf: Re: Widerspruch hinsichtlich:@Wizard geschrieben von Lydia am 06. Dezember 2004 01:47:49:
Hallo Lydia
>Wie machen die das dann untereinander? Auf jeden Fall, sie scheinen besser zurechtzukommen als unsere unkollegialen/unkollektiven westlichen Gesellschaften.
Was die meisten hier nicht Wissen, China ist gewaltig, es ist nur auf der landkarte ein Land und mit keinem Anderen vergleichbar. Es gibt hunderte von verschiedenen Dialekten, die zum Teil schon eigene Sprachen sind. Es ist delbst gebildeten Chinesen teilweise nicht oder kaum möglich in ihrer eigenen Heimatstadt auf einem Markt sich zu unterhalten. man behilft sich dort mit "Händen und Füßen" wie man hier so schön sagt. genau so ist es mit den Sitten und Gebräuchen. Sie haben aber schon vor jahrtausenden einen Weg gefunden, das es funktioniert und sich regieren lässt. Es gibt immer einen Übergeordneten, der für die darunter verantwortlich ist. Der Familienvater und Hausherr ist verantwortlich für seine Familie und sein Haus und muss gegebennen Falls dafür den Kopf hin halten. Ihm übergeordnet ist der Dorfälteste (Bürgermeister). Bei größeren Städten ist das noch in Stadtteilen unterteilt. Die Dorfältesten wiederum sind verantwortlich für ihr Dorf, Stsdtteil, Stadt etc. So geht es von unten nach oben weiter, bis zum Kaiser (oder wer heutzutage dem Posten inne hat). Einerseits ist es eine große Ehre, für etwas verantwortlich zu sein, anderer seits kann es einem den Kopf kosten. Eine Art von Überwachungsstaat, bei dem es verständlich ist alles hinter einem Lächeln und Höflichkeitsfloskeln zu verstecken.
>Hab auch noch nie Chinesen kennengelernt. Man kommt da nicht ran. Ich weiß nicht, wozu das gut ist.
Oh, ran kommt man schon, wenn man sich bewusst ist, warum sie sich wie verhalten. Bei ihrem Verhalten spielt natürlich auch eine Rolle, dass bei ihnen schon manche Dinge ein alter Hut waren, als man anderen Ortes noch auf Bäumen gelebt hat. Zumindest aus ihrer Sicht. Gewisse Vorkommnisse in ihrer Geschichte erklären auch ihre oft leichte Voreingenommenheit gegenüber Fremden. Alle Fremden wollen was von ihnen, besonders wollen sie (die Fremden) alles besser wissen.
Ich selber war übrigens nie dort, ich habe mich nur damit befasst, weil ich früher mal Chinesen in meinem Bekanntenkreis hatte und weil ich mich mal bei einer Firma in Ningbo beworben habe und vor hatte bei Einstellung mit Kind und Kegel dort hin auszuwandern.
MfG
Wizard