Re: Viel einfacher
Geschrieben von Samnico am 02. Dezember 2004 13:11:37:
Als Antwort auf: Viel einfacher geschrieben von franke43 am 02. Dezember 2004 12:45:05:
>Hallo
>Eigentlich ist es eher wahrscheinlich, dass Alexander, Stalin
>und Peter der Grosse nach dem Motto handelten:
>"Wie Du mir, so ich Dir"
>oder
>"Kommst Du in meine Hauptstadt, komme ich in Deine Hauptstadt"
>Wir erinnern uns:
>1709 macht Karl XII von Schweden einen Invasionsversuch in
>Russland. Der scheiterte in der Schlacht von Poltava.
>1719-1721 kam dann die Retourkutsche. Die neu gebaute russische
>Ostseeflotte rollte die ganze schwedische Ostseeküste auf.
>1812 marschierte Napoleon in Russland ein und errang bei
>Borodino einen haarfeinen Sieg. Infolge des Brandes musste
>er mit seiner Armee Moskau räumen. Die Armee wurde auf dem
>Rückmarsch durch den Winter und durch die Schlacht beim
>Übergang über die Beresina praktisch völlig vernichtet.
>1814 kam dann die Retourkutsche.
>1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in die offiziell
>befreundete Sowjetunion ein und kam fast bis Moskau.
>1944/45 kam dann unweigerlich die Retourkutsche, nur dass
>Stalins Rote Armee Berlin auch wirklich erreichte.
>Was also könnte von Putin als ein "Einmarsch" gewertet und
>dann mit einem ebensolchen vergolten werden ??
>Gruss
>FrankeHallo Franke,
wir leben ja nun nicht mehr in einer Zeit primär militärischer Einmärsche, sondern von Inbesitznahme durch Finanzen, Devisen, Märkte, Medien etc.
Wie steht Rußland da?
Ukraine als vorletzte Bastion wankt; Weißrußland interessiert keinen;
alle anderen ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion sind EU-Natonah oder in
der erweiterten Hand der amerikanischen Interessensspähre (Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan etc.) oder auch dem islamistischen Einfluß ausgesetzt.
Irak, Iran, Ägypten etc. werden von Bush unter militärische oder ökonomische Fuchtel genommen.
Oligarchen im eigenen Land - möglicherweise vom Westen unterstützt - streben nicht nur nach wirtschaftlicher, sondern auch nach politischer Macht (Chodorkowski etc.).
Was bleibt also übrig? Es ist nicht viel. Entweder man "unterwirft" sich der unter amerikanischen Führung stehenden neuen Weltordnung oder man versucht durch
Täuschung, vermeintliche Anpassung, von seriösen Freunden bestätigten lupenreinen Demokratisierungsprozessen gestärkt, einen günstigen Moment abzuwarten oder zu inszenieren,
an dem man dann die Retourkutsche für die erlittenen Verluste fährt und "seine wahren Absichten" offenbart.Gruß Samnico