Re: US Angriff auf den Iran - erfolgt nicht vor der Haustür der USA

Geschrieben von Der Berliner am 30. November 2004 19:31:51:

Als Antwort auf: Re: US Angriff auf den Iran wohl schon länger geplant geschrieben von Johannes am 30. November 2004 15:12:31:

Hallo Johannes,

vorab: Dies ist KEINE Entschuldigung der Russen! Nötig, da ich wohl mißverstanden werde.

Eine Anmerkung hierzu:

Gar nicht so schlecht finde ich Haltung von einigen, wenn sie die russische Einmischung in der Ukraine mit dem Hinweis beurteilen "Naja, die verteidigen halt ihre Interessen". ..... Die verteidigen dort ihre Interessen, sie wollen dort ihren Gewinn nicht verlieren, also intervenieren sie da und unterstützen Guerillas dort.

Es gibt da einen kleinen aber entscheidenden Unterschied im Vergleich US/Iran und SU/Ukraine und der liegt darin, daß Iran einmal um die halbe Welt von den US entfernt ist und es ethnisch und kulturell keinerlei Parallelen oder Beziehungen gibt, während das ethnische und kulturelle Verhältnis zwischen RU und UR noch viel enger ist als das zwischen z.B. Deutschland und Östereich.

UR ist noch mehr russisches Kernland als z.B. Wien deutsches Kernland (im ethnischen Sinne), denn immerhin ist es schon 500 Jahre her, daß es deutsche Reichshauptstadt war.

Sieht man von der West-UR (Galizien mit Lemberg) ab, so ist UR aus unserer Sicht pures Rußland (ethnisch). Das meint auch eine gute Freundin, geborene Weißrussin, lange schon mit A.-Paß, die Jahre in UR gelebt hat.

Das alles würde natürlich Gewalt genauso wenig rechtfertigen, aber meiner Meinung nach ist es halt schon etwas anderes zu sagen: dieses Land, 12.000 km vor hier, spurt nicht so, wie ich es will. Also wird es überfallen! Oder: die Guerilla dort, die schaden unsere Feind, also unterstützen wir sie.

Es gibt halt "special relations" zwischen RU und UR, die aus meiner Sicht eine Einflußnahme (nicht Einmarsch!!!) verständlicher machen.

Der Berliner


>> Schließlich hat der Iran ja auch schon angekündigt in Zukunft ihr Öl in
>> Euro abzurechnen und nicht mehr in $.

>Hallo Tempelritter,
>ob sich das wirklich auf die Frage nach der Abrechnungswährung reduzieren läßt, bezweifle ich (@Spitama, das würde mich beim Stammtisch interessieren), aber ansonsten sehe ich das genauso.
>Ich weiß, einige werden sich wundern, daß gerade ich das sage, wo ich doch immer...? Nein, eben nicht. Ich beobachte durchaus die Entwicklung und ziehe meine Schlüsse. Gleichzeitig weiß ich aber, daß ich nicht alles beurteilen kann, denn es gibt unzählige Sachzwänge, in denen nicht nur jeder von uns steckt, sondern auch die Regierungen. Auch eine neu gewählte Regierung, egal wo, kann die Politik eines Landes nicht so einfach komplett ändern, denn von der einen oder der anderen Seite wird sie dann Druck bekommen.
>Wenn ich nun also hingehe und sage "diese Schweine!" - was habe ich dann gewonnen, außer mich aufzuregen und Fronten aufzubauen? Nichts, im Gegenteil, dadurch, daß ich verurteile, wird auch meine Sicht getrübt. Ich bezweifle, ob ich auf Regierungspolitik ein einfaches Gut-/Böse-Schema anwenden kann, sondern ich kann eigentlich nur sehen, wohin die Richtung der Politik führt. Das heißt zu erkennen, wie das Menschenbild, das der Politik zugrrunde liegt, die Situation auf Dauer verändern wird. Kann ich, können wir, eher glücklich werden, wenn es in die eine Richtung geht oder in die andere Richtung? Das betrachte ich - und das meiste andere sind doch eher Detailfragen, wenn man mal den Gesamtrahmen betrachtet.
>Gar nicht so schlecht finde ich Haltung von einigen, wenn sie die russische Einmischung in der Ukraine mit dem Hinweis beurteilen "Naja, die verteidigen halt ihre Interessen". Ich habe zwar manchmal meine Zweifel, ob jeder eine Vorstellung hat, was der reale Kommunismus z.B. für die verfolgte Kirche bedeutet hat, aber an sich ist diese Art der Betrachtung in Ordnung. Die verteidigen dort ihre Interessen, sie wollen dort ihren Gewinn nicht verlieren, also intervenieren sie da und unterstützen Guerillas dort. Meine Bewertung mache ich am Gesamtkonzept und der Gesamtsituation fest, nicht an Dingen, die im Endeffekt doch nur Details sind.
>Und "Verteidigung von Interessen", das trifft es durchaus, oder eben auch Sachzwänge, denn eines ist mit dem anderen verbunden. Was hilft es mir, lange auf die vermutete Hilfe der Russen für die Wahlfälschung in der Ukraine zu schauen (sie gratulierten bereits, bevor das Ergebnis bekannt war)? Es ist ein kleines Mosaiksteinchen, das mir zeigt, daß die Russen dort ihre "Interessen" vertreten.
>Und was hilft es mir für die Abschätzung der Folgen, andere "Interessen" noch mehr zu betrachten, zu schimpfen etc.? Ändern tue ich ich damit wenig, vielleicht schaffe ich es, etwas den einen Machtblock zu Gunsten des anderen zu schwächen, aber einen unabhängigen, besseren, den werde ich damit kaum erreichen. Warum sich also lange aufregen über Dinge, die nicht in meinem Einflußbereich sind? Nein, ich finde vieles durchaus nicht gut, aber mir ist bewußt, daß ich eigentlich nur Beobachter bin. Und ändern kann ich nur mein direktes Umfeld, und da handle ich. Und dieses Forum bleibt damit frei, die Entwicklung gelassen abzuschätzen und zwar auf eine Art, die mal völlig unabhängig ist von von den üblichen Methoden. Fred Feuerstein hat das viel besser ausgedrückt als ich das getan hätte, also verweise ich dazu auf seinen Beitrag
>"Grundsätzliches zum Forum", hinter dem ich voll stehe.
>Okay, das war ein kleiner Abstecher, um diesen Teil nochmal deutlich zu machen, und ein Aufruf, die Dinge gelassener zu sehen. Es ist nicht immer schön, daß die Dinge so sind, wie sie sind, aber sie sind eben so, wie sie sind. Hier wollen wir an Hand der Prophs feststellen, wie sie sich entwickeln werden - und daß das zu konkretem Handeln für unser persönliches Umfeld führen sollte, das ist selbstverständlich, aber auch unabhängig von dem Versuch, hier die Gesamtentwicklung festzustellen.
>Also: Auch ich glaube, daß ein (erwarteter) Angriff auf den Iran in einem größeren Kontext steht und somit schon länger geplant ist. Und in welchem größeren Rahmen ich diesen Truppenaufmarsch im Nahen Osten sehe, das habe ich ja auch schon öfters gesagt ("Armageddon"). Dies ist nicht direkt politisch zu erklären, denn es ist im Endeffekt ein Kampf im geistlichen Bereich - aber mit Hilfe der Prophezeiungen können wir hier einen gewissen Einblick bekommen in das, was geschehen wird. Damit möchte ich mich beschäftigen, nicht mit dem politischen Streit über das, was doch geschehen wird (die große Linie halte ich für festgelegt, wobei es das Wort "bekannt" besser trifft - der Einzelne hat dennoch die volle Verantwortung für sein Leben!)
>Gruß
>Johannes



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