Wo sind wir im Fahrplan ? Keine Notbremse ? Was bei einem Mörder ?
Geschrieben von Baldur am 29. November 2004 18:40:06:
Als Antwort auf: Re: Sachbeitrag oder Stimmungsmache? geschrieben von Johannes am 29. November 2004 17:47:33:
Hallo, Johannes,
ich sehe die Sache sehr zwiespältig. Der 3.WK wird sicher Millionen von grausamen Schicksalen auf dem Gewissen haben, und somit diejenigen, die den Weg hierzu bereitet haben.
Nimm mal an, ein Hellseher bekommt eine Vision von einem Mord, er erkennt das Opfer, er erkennt den Täter 8der Einfachkeit halber nehme ich einen polizeibekannten Serientäter an), er erkennt die Örtlichkeit.
Ist es seine Aufgabe, den Mörder vorher von seiner Tat abzuhalten (abhalten zu lassen durch Strafanzeige), oder muß er tatenlos zusehen, weil er das Endergebnis kennt, seine bemühungen zum Scheitern verurteilt sind, und er im übrigen nicht in die Karmas von Opfer und Täter eingreifen darf ?
Etwas weiterentwickelt, der gesehene Mord ist geschehen, er sieht das nächste Opfer. Darf er noch immer nicht eingreifen, obwohl er vielleicht den tatort beschreiben, die leiche finden könnte, und der Polizei zu einer Spur verhelfen könnte ?
Darf/soll/muß der Seher etwas im Sinne seiner Menschlichkeit in Bewegung setzen, oder muß er schweigen, dulden, und tatenlos zusehen ?
Ich denke, wenn man dieses Karma-Akzeptieren als Leitlinie wählen würde, könnte die gesamte ziviliserte Welt einpacken.
Es muß doch eine Repression des Unrechts und einen Schutz des Rechts geben.
Immerhin können die Visionen trügen, bleiben vielleicht aus, aber die Opfer, die sind real.Eine schwierige Frage.
Sie wird noch schwieriger, wenn ich Guerreros Frage aufgreife, ob nicht das Handeln der USA aus einer, nennen wir es, höheren Warte aus, auf einmal gerechtfertigt erscheint.
Vielleicht ist es für eine freiheitliche Zukunft der Welt erforderlich, rückständige konfessionelle Gesinnungen (Islamismus) mit Gewalt zu unterdrücken. Aber, paßt das noch zu unserem ethischen Empfinden des Begriffs *Recht* ?
Noch weiter auf die Spitze getrieben : hätte man Adolf Hitler als keinen Jungen töten müssen/sollen/dürfen, wenn jemand in ihm damals den Führer erkannt hätte, der aus ihm wurde ?
Wäre Europa dann, ohne Adolf, 1939 bolschewistisch geworden ?
Oder war Adolf der von Gott gesandte Racheengel, der Jahwes Lieblingsvolk züchtigen sollte, weil es vor ihm wieder mal in Ungnade gefallen sei, oder er schlicht miese Laune hatte und wieder zürnte ?
Das ist ein Faß ohne Boden und eine Frage ohne Antwort.
Was mich viel mehr beschäftigt, ist die Frage, ob nicht die Erwartung eines quasi großreinemachenden 3WKs Passivität und zuwenig Widerstand erzeugt.
Man ist ja überzeugt, es komme, weil es kommen müsse, also sei es eh sinnlos, Fehlentwicklungen vorher entgegenzutreten.Das ist dann zutreffend, wenn die Prophezeiungen *so* eintreten werden.
Wenn sie allerdings bewußt in die Welt gesetzt wurden, um die Kritischen geister einzulullen, vom eigenen Widerstandshandeln abzubringen, da man eh immer drauf hofft, die neue weltordnung würde vom großen Weltgeschehen übernatürlich beendet - und dieses bleibt aus - dann sind wir ohne jegliche Bremsversuche mitten in den Orwellstaat geschleudert, weil wir auf die falsche Strategie gesetzt haben.
Leute, wehrt Euchnicht gegen etwas ohne Ergebnis, daß von ganz oben eh nie zugelassen werden wird. Und schwupps, *oben* pennt, oder macht sogar auf der falschen Seite mit - und - schwupps, willkommen inmitten gechippter Bürger eines riesigen Gesinnungsknasts mit Genfreß-Soylant Grün und Intestinatoren im Gedärm.
Das sehe ich als Gefahr der Prophezeiungen. Sie suggerieren, bis zu einem bestimmten Punkt sei der Normalbürger sowieso chancenlos und müsse sich fügen, aber wenn es echt brisant würde, dann käme das große Gottesgericht und würde ihn rauspauken, da er wieder mal dazu eh nicht in der Lage wäre.
Was, wenn kein 3.WK käme, es würde sich weltweit rasant ein Orwellstaat entwickeln, der nur in jetzigen Hollywood-Schinken zu messen wäre, die ehemals gekannte bürgerliche Gesellschaft wäre zu einem neuen Maoismus mutiert.
Und keiner hat was unternommen, weil ihm gesagt wurde, es muß so kommen, weil es so geschrieben steht, aber mach Dir keine Sorge, es kommt ja doch nur fast, und dann kommt ganz überraschend für Euch kleinen Lichtlein und Menschlein das Paradies.
Das klingt mir wie ein Channelling mit rosa sülz und Co.
Ich fürchte, das Abhaken der Fahrplanstationen könnte nicht mit der großen Befreiung enden, sondern völlig unerwartet und überraschend hinter einem Schmiedeeisentor auf einer Bahnsteigrampe - um diesen so oft kolportierten Vergleich zu bemühen......vielleicht haben dann alle Hellsehenden und Hellhörenden Visionen von Gelächter und Schenkelklopfen.........
Ganz ernst gemeint. Wir können davon ausgehen, daß Stefan Parlow(?) verarscht wurde, aber können wir ausschließen, daß nicht auch die anderen verarscht wurden ? Und wir gleich mit ?
Beste Grüße vom Baldur
- Re: Wo sind wir im Fahrplan ? Keine Notbremse ? Was bei einem Mörder ? JoeKaiser 29.11.2004 19:05 (0)