Re: Der Antichrist in den Prophezeiungen (von einem Mitleser)

Geschrieben von JeFra am 21. November 2004 16:59:03:

Als Antwort auf: Der Antichrist in den Prophezeiungen (von einem Mitleser) geschrieben von Johannes am 19. November 2004 20:54:04:


Die ersten Hinweise auf eine Person die wir heute als Antichrist bezeichnen würden finden sich in Früharieschen Textbruchstücken die in Ur und Eridu von C.Leonard Woolley 1922 ausgegraben wurden, sie beziehen sich auf eine Gestalt die als Halbgott das Böse in der Welt bwz. das Chaos am Ende der Welt hervorbringen wird.

Dazu würden mich schon die Details interessieren. Es gibt zwar Forscher (z. B. G. Whittaker in Göttingen), die versuchen, eine präsumerisches Substratsprache im Sumerischen nachzuweisen und dabei auch an Verwandtschaft zu den indogermanischen Sprachen denken. Das ist es wohl, was hier mit «früharisch» gemeint ist. Aber niemand beruft sich dabei auf irgendwelche Texte, sondern man vergleicht bestimmte sumerische Worte mit rekonstruierten indogermanischen Wurzeln, etwa ir (Sklave) mit uiros (Mann,idg) oder geme (weibl. Sklavin) mit guena (Frau, idg). Aber niemand beruft sich auf irgendwelche Textfragmente aus «früharischer» Zeit.


Meine Kenntnisse sind zwar lückenhaft, aber mir ist kein sumerischer Text bekannt, aus dem man eine Prophezeiung über das Auftreten eines Antichristen herauslesen könnte. Andere christliche Glaubensvorstellungen finden sich sehr wohl, etwa die Sintflutsage oder teilweise auch den Auferstehungsglauben (siehe Inannas Abstieg in die Unterwelt: Inanna muß drei Tage unten bleiben und kann erst am dritten Tage «auferstehen,» was das Opfer des «gerechten [oder wahrhaftigen] Sohnes» [dumu-zid] erfordert, das allerdings in diesem Fall nicht freiwillig gebracht wird).


MfG
JeFra


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