Re: Kleines Addon

Geschrieben von Johannes am 10. November 2004 11:21:16:

Als Antwort auf: Kleines Addon geschrieben von Hybris am 10. November 2004 08:58:12:

> Interessant folgender Abschnitt: "Sehr interessant gemacht, aber gleich nach
> der Sendung wurde dem Sender untersagt diesen Bericht nochmals auszustrahlen,
> zu verkaufen oder weiter zu geben. Angeblich wurde sämtliches Material be-
> schlagnahmt. Ob das nun stimmt oder nicht, ist mir eigentlich egal.". Ich
> frage mich nur, warum wir das Video noch im Internet herunterladen können -
> naja vielleicht ist es mittlerweile zu verbreitet und eine Zensur daher kaum
> noch möglich.

Hallo Hybris,

erinnerst Du Dich an die Faker von "Seitenpark.de" ?

> Aufnahmen von jubelnden Palästinensern, die leider viel älter waren und es
> in Palästina zum Zeitpunkt der Anschläge aber noch dunkel war, auf dem Video
> aber hellster Tag ist?

Ähm, zum Zeitpunkt der Anschläge war es bei den Palis hellichter Tag - genau wie bei uns (USA 9:00 Uhr, bei uns 16:00 Uhr, Palis 17:00 Uhr?). Ich weiß, es fällt schwer, den Jubel für eine solche Tat nachzuvollziehen, er war aber da.

Dabei erinnere ich mich gut an einen Bericht in Radio Bayern 5. Er griff die Frage auf, ob die wirklich jubeln. Denn Pali-Fans aus dem Internet (ich glaube, aus Brasilien) versuchten ja sofort, die Jubelfeiern ihrer Freunde zu leugnen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Der Journalist sagte dazu, es gäbe nicht nur Jubel, sondern die Menschen würden sogar ein übergroßes Plakat von OBL mit sich führen. Allerdings sollten wir doch etwas Verständnis dafür haben, wenn seine Kollegen vor Ort etwas zurückhaltend mit der Berichterstattung seien. Er sei nicht direkt vor Ort und könne also frei berichten, aber die palästinensische Autonomiebehörde hätte seinen Kollegen vor Ort deutlich gemacht, daß sie nicht mehr für ihre Sicherheit garantieren könnten, wenn sie solche Bilder zeigen würden. Eine nette Umschreibung für "Ein falsches Wort und Du bist tot". :-(

Zum Beitrag von Fleecer:
> Übrigens hab ich damals auch in der Live-Übertragung bei CNN (glaub ich) den
> Reporter sagen hören, er hätte gerade mehrere kleine Explosionen gehört...
> tja, der im Studio lenkte aber das Gespräch SOFORT auf eine andere Sache und
> von den Explosionen war fortan keine Rede mehr.

Fleecer, ist Dir klar, was Du damit voraussetzt? Daß die Agenturen nämlich vorher eine Info bekommen haben, die sinngemäß lautet: "Jungs, da wird gleich was großes geschehen. Stellt nicht zu kritische Fragen, und wenn Eure Kollegen vor Ort Explosionen hören sollten, dann berichtet bitte nicht darüber.". Hm, wieviel solcher Schreiben waren wohl nötig, damit die "Aufpasser" willig und in der Lage sind, falsche Berichte sofort abzuwürgen? Wieviel Leute informiert man also im Vorfeld, daß eine Sache nicht in Ordnung ist?

Überlege Dir doch mal, Du kannst nur dann "falsche" Berichte abwürgen, wenn Du weißt, was "richtig" ist. Erscheint Dir das wahrscheinlich, daß solche Handlungsanweisungen zuvor an die Agenturen gegeben werden? Glaubst Du nicht eher (wie ich), daß der Chefredakteur in einer absoluten Ausnahmesituation die Prioritäten spontan anders gesetzt hat, als wir das nachträglich gerne hätten?

Ich denke, vieles, was als Verschwörung bezeichnet wird, ist keine Verschwörung, sondern als Selbstläufer zu erklären. Beispiel RFID: Was technisch realisiert werden kann, das wird auch gemacht werden. Und je preiswerter die Technik wird, desto mehr wird überwacht werden (siehe auch meinen Link im Newsticker oben zur Erfassung der Daten im Nahverkehr).

Da gibt niemand die Handlungsanweisung "wir brauchen den Einheitschip", sondern er wird hier und dort und immer mehr eingeführt werden, bis es nur logisch und folgerichtig erscheint, den Chip zu vereinheitlichen. Da profitieren dann sicherlich einige davon, es ziehen sogar viele ihren Nutzen daraus, aber das heißt nicht, daß sie an einer großen Verschwörung beteiligt waren, sondern erstmal nur, daß sie als gute Geschäftsleute die Entwicklung erkannt haben und rechtzeitig auf den Zug aufgesprungen sind.

Das macht die Situation natürlich keinen Deut besser, aber die sinnvolle Reaktion wird anders je nach Erklärungsmodell. Gehe ich von der großen Verschwörung aus, dann sehe ich ein Feindbild ("Ich/wir allein gegen die Bösen") und wir müssen fast schon polarisieren, wenn wir die Schuldigen einmal ausgemacht haben. Wenn wir aber eine mehr oder weniger zwangsläufige Reaktion sehen, ist die Reaktion anders: Ich weiß dann, daß die Situation so ist, wie sie ist, werde aber in meinem Umfeld Veränderung erreichen können. Und wenn das genügend tun, wird sich das Gesamtbild vielleicht sogar wieder ändern. Und das ohne Feindbilder auszudeuten und zu bekämpfen. Wie ist also die Ausgangssituation, wie die richtige Reaktion?

Daß Explosionen gehört wurden, kann ich übrigens bestätigen, in BR 5 kam der Bericht über eine Autobombe, die in der Nähe des Weißen Hauses explodiert sein soll. Laut BR 5 sind allerdings sämtliche Aufzeichnungen der Sendungen, die früher sogar im Internet zugänglich waren, inzwischen komplett gelöscht. :-(

Nur, bedeuten solche Berichte, daß es wirklich eine Explosion gab? Oder zeigen die nicht eher, wie "Stille Post" funktioniert?

Gruß

Johannes



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